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ForschungspreisDie Vermessung von gesellschaftlicher Wirkung

30. Juni 2021

Forschungspreis Soziale Marktwirtschaft des Roman Herzog Instituts geht an Heidelberger Organisationstheoretiker

Für seine Arbeiten zur Messung von gesellschaftlichem Mehrwert, den Organisationen schaffen, hat Dr. Gorgi Krlev den mit 20.000 Euro dotierten Forschungspreis Soziale Marktwirtschaft 2021 erhalten. Mit der Auszeichnung würdigt das Roman Herzog Institut seine Dissertation, die der Organisationstheoretiker vom Centrum für Soziale Investitionen und Innovationen (CSI) der Universität Heidelberg an der University of Oxford und der Ruperto Carola vorgelegt hat. Die mit insgesamt 35.000 Euro dotierte Auszeichnung wird an Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler vergeben, die sich in ihren Doktorarbeiten oder Habilitationen mit der Zukunft der sozialen Marktwirtschaft auseinandersetzen. Dr. Krlev wurde am 30. Juni 2021 mit dem ersten Preis ausgezeichnet.

Porträt Dr. Gorgi Krlev
Roman Herzog Forschungspreis

Gorgi Krlev beschäftigt sich in seiner Arbeit vornehmlich mit der sozialen Wirkungsmessung – mit der „Vermessung“ des Beitrags, den Organisationen insbesondere durch Sozialunternehmertum und soziale Innovationen für die Gesellschaft leisten, unabhängig davon, ob sie gemeinnützig, profit-orientiert oder staatlich aufgestellt sind. „Wirtschaftlicher Mehrwert lässt sich relativ einfach messen. Gewinne, Verluste und ökonomisches Kapital sind klar bezifferbare Kenngrößen“, sagt der Heidelberger Wissenschaftler. Die weitaus größere Herausforderung bestehe darin, so Dr. Krlev, die sozialen, kulturellen und politischen Wirkungen von Organisationen zu bestimmen.

In seiner Doktorarbeit hat Gorgi Krlev unter anderem Verhaltenstrainings an Schulen, eine politische Webplattform sowie gemeinschaftsorientierte Wohnmodelle auf ihre soziale Wirkung hin untersucht. Damit konnte er konkrete Anhaltspunkte zur Bekämpfung von Gewalt unter Jugendlichen, Politikverdrossenheit und Alterseinsamkeit liefern. „Die Frage nach sozialer Wirkung und gesellschaftlicher Produktivität wird zunehmend nicht nur in Unternehmen und Sozialorganisationen gestellt“, so der Wissenschaftler. „Sie kann auch zur Grundlage einer progressiven Wirtschafts- und Sozialpolitik werden.“

Gorgi Krlev hat an der Universität Mannheim Betriebswirtschaftslehre studiert und wurde 2018 an der University of Oxford promoviert. Er forscht seit 2011 am Centrum für Soziale Investitionen und Innovationen des Max-Weber-Instituts für Soziologie. Für seine Leistungen in Forschung und Lehre wurde Dr. Krlev mehrfach international ausgezeichnet, unter anderem von der Academy of Management in New York (USA) und von der U.S. Association for Small Business and Entrepreneurship.

Das Roman Herzog Institut setzt sich für eine ethisch begründete und am Gemeinwohl orientierte soziale Marktwirtschaft ein. Mit seinem Forschungspreis prämiert es Ideen und Arbeiten, die sich wissenschaftlich mit diesem Thema auseinandersetzen. Die Preisverleihung für den Forschungspreis 2021 fand im Deutschen Museum in München statt.

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