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NachrufDie Ruperto Carola trauert um Harald zur Hausen

30. Mai 2023

Der Heidelberger Medizin-Nobelpreisträger starb im Alter von 87 Jahren

Die Universität Heidelberg trauert um Medizin-Nobelpreisträger Prof. Dr. Harald zur Hausen, der im Alter von 87 Jahren verstorben ist. Der langjährige Vorstandsvorsitzende des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) und Honorarprofessor an der Universität Heidelberg war der Ruperto Carola als Mitglied der Medizinischen Fakultät Heidelberg über Jahrzehnte eng verbunden. Mit seiner Forschung hat er die Grundlagen für die Entwicklung einer Schutzimpfung gegen krebserregende humane Papillomviren geschaffen. Universitätsrektor Prof. Dr. Bernhard Eitel: „Mit Harald zur Hausen verliert der Wissenschaftsstandort Heidelberg einen visionären Forscher, dessen bahnbrechende Erkenntnisse auf dem Gebiet der Tumorvirologie weltweite Anerkennung erfahren haben. Er bleibt uns aber auch in Erinnerung als Treiber einer höchst produktiven Kooperation zwischen dem DKFZ, der Universität und dem Universitätsklinikum Heidelberg.“

Harald zur Hausen (1936 bis 2023)

Harald zur Hausen studierte Medizin in Bonn, Hamburg und Düsseldorf. Nach der Promotion an der Universität Düsseldorf arbeitete er am dortigen Institut für medizinische Mikrobiologie, wechselte in die Virologie des Children’s Hospital in Philadelphia (USA) und habilitierte sich 1969 an der Universität Würzburg. 1972 wurde er als Professor für Klinische Virologie an die Universität Erlangen-Nürnberg berufen, ehe er 1977 einem Ruf auf den Lehrstuhl für Virologie und Hygiene der Universität Freiburg folgte. Als Vorstandsvorsitzender und Wissenschaftlicher Vorstand leitete Prof. zur Hausen von 1983 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2003 das Deutsche Krebsforschungszentrum.

Der Wissenschaftler wurde 1988 zum Honorarprofessor mit korporationsrechtlicher Stellung an der Medizinischen Fakultät Heidelberg der Universität Heidelberg bestellt. Unter der Leitung von Prof. zur Hausen erweiterte das Deutsche Krebsforschungszentrum seine Zusammenarbeit mit Universitätskliniken: Sogenannte Klinische Kooperationseinheiten sichern die Verzahnung von Grundlagenforschung und klinischer Medizin, um Forschungsergebnisse so schnell wie möglich in die Praxis zu übertragen. Für seine Forschungsarbeiten zu infektiösen Ursachen bösartiger Tumore, insbesondere zum Zusammenhang von Infektionen mit humanen Papillomviren und Gebärmutterhalskrebs, wurde Prof. zur Hausen vielfach ausgezeichnet – im Jahr 2008 mit dem Nobelpreis für Medizin. 2009 erhielt Prof. zur Hausen das Große Verdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Harald zur Hausen starb am vergangenen Sonntag (28. Mai 2023).