icon-symbol-logout-darkest-grey

Heidelberger Akademie der WissenschaftenAuszeichnung für vier junge Forscherinnen und Forscher der Ruperto Carola

16. März 2022

Heidelberger Akademie der Wissenschaften zeichnet Simon Raffel, Matilde Bertolini, Kai Fenzl und Lena Sowada aus

Vier junge Forscherinnen und Forscher der Universität Heidelberg – drei Doktoranden und ein Nachwuchsgruppenleiter – werden von der Heidelberger Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet. Der Mediziner Dr. Simon Raffel erhält einen Preis für seine Beiträge zur Leukämieforschung. Für eine gemeinsame Arbeit zur Bildung von Proteinkomplexen werden die Molekularbiologen Dr. Matilde Bertolini und Dr. Kai Fenzl gewürdigt. Der in diesem Jahr erstmals vergebene Manfred Lautenschläger-Preis geht an die Romanistin Dr. Lena Sowada. Sie beschäftigt sich mit Fragen der Sprachgeschichte. Die Akademie vergibt 2022 insgesamt sieben Preise, die an zehn Nachwuchswissenschaftler in Baden-Württemberg verliehen werden.

Den mit 10.000 Euro dotierten Manfred Fuchs-Preis teilt sich Simon Raffel, Privatdozent an der Medizinischen Fakultät Heidelberg, mit einem Wissenschaftler der Universität Tübingen. Dr. Raffel forscht zur Akuten Myeloischen Leukämie (AML). Ziel seiner Forschung ist es, therapeutisch nutzbare Schwachstellen in Leukämiestammzellen zu identifizieren, um langfristig die Prognose bei Patienten mit AML zu verbessern. Simon Raffel wurde an der Harvard Medical School in Boston (USA) promoviert und in Heidelberg habilitiert. Er ist als Oberarzt an der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Rheumatologie des Universitätsklinikums Heidelberg tätig und leitet seit 2019 eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe. Der nach seinem Stifter benannte Manfred-Fuchs-Preis wird an besonders qualifizierte junge Forscherinnen und Forscher verliehen, die sich in den Geisteswissenschaften habilitieren – dieser Teil des Preises wurde nach Tübingen vergeben – oder als Leiter einer naturwissenschaftlichen Forschungsgruppe auf eine Professur vorbereiten.

PD Dr. Simon Raffel

Für eine gemeinsame Veröffentlichung zur sogenannten Assemblierung von Proteinen zeichnet die Heidelberger Akademie der Wissenschaften Matilde Bertolini und Kai Fenzl mit dem Otto-Schmeil-Preis aus. Die mit 15.000 Euro dotierte Auszeichnung prämiert herausragende Arbeiten aus der Biologie oder der medizinischen Forschung. In ihrer in der renommierten Fachzeitschrift „Science“ veröffentlichten Arbeit haben die beiden Mikrobiologen die Bildung von Proteinkomplexen in menschlichen Zellen untersucht. Ihre Ergebnisse, so die Akademie, tragen entscheidend zum Verständnis der Proteinentstehung bei und liefern neue Ansätze für die Grundlagenforschung sowie für die angewandte Forschung. Dr. Bertolini ist an der Stanford University (USA) tätig. Dr. Fenzl forscht am European Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg. Beide wurden am Zentrum für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg (ZMBH) promoviert.

Dr. Matilde Bertolini und Dr. Kai Fenzl

Der in diesem Jahr erstmals vergebene Manfred Lautenschläger-Preis zur Förderung der Geistes- und Kulturwissenschaften ist mit 10.000 Euro dotiert und würdigt die Dissertation von Lena Sowada. In ihrer Arbeit befasst sich die Romanistin mit dem schriftlichen Sprachgebrauch weniger geübter Schreiber in der deutsch-französischen Grenzregion während der Zeit des Ersten Weltkriegs. Grundlage bilden unveröffentlichte und unbearbeitete persönliche Dokumente wie Briefe, Postkarten und Tagebücher, die von Menschen aus dem Elsass, in Lothringen und den Vogesen verfasst wurden. Dr. Sowada wurde an den Universitäten Heidelberg und Paul-Valéry Montpellier 3 promoviert. Sie ist als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Romanischen Seminar der Ruperto Carola tätig.

Dr. Lena Sowada

Die Preisträgerinnen und Preisträger werden ihre Arbeiten am 20. Mai 2022 in der Heidelberger Akademie der Wissenschaften öffentlich präsentieren.