Wissenschaftspreis Auszeichnung für Heidelberger Arzneimittelforscher
30. Oktober 2025
Philipp Uhl erhält Wissenschaftspreis für seine Arbeiten zu neuen Arzneiformen und zur Überwindung von Antibiotika-Resistenzen
Für seine herausragenden Arbeiten auf dem Gebiet der Arzneimittelforschung hat Juniorprofessor Dr. Philipp Uhl den PHOENIX Pharmazie Wissenschaftspreis in der Kategorie Pharmazeutische Technologie erhalten. Die mit jeweils 10.000 Euro dotierte Auszeichnung vergibt die Unternehmensgruppe Phoenix jedes Jahr an vier Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die innovative pharmazeutische Forschung mit hohem Translationspotential durchführen. Mit seinem Team am Institut für Pharmazie und Molekulare Biotechnologie der Universität Heidelberg forscht Prof. Uhl zu neuen Arzneiformen und zur Überwindung von Antibiotika-Resistenzen.

Die Auszeichnung erhält Prof. Uhl für eine von ihm entwickelte neue Methode zur oralen Verabreichung eines Antibiotikums, das eine hohe Aktivität bei resistenten Bakterien zeigt, bislang jedoch nur mit Spritzen verabreicht werden konnte. Dazu „verpacken“ die Wissenschaftler den Wirkstoff in winzige Fettteilchen, sogenannte Liposomen, die ihn schützen und die Einnahme als Tablette ermöglichen. An einem Mausmodell konnten die Forscherinnen und Forscher nachweisen, dass dieses Verfahren gut verträglich ist und das Antibiotikum effizient in den Körper bringt. Diese Entwicklung, so die Jury in ihrer Begründung zur Vergabe des Wissenschaftspreises, könne die Behandlung mit derartigen Medikamenten vereinfachen und dazu beitragen, bakterielle Resistenzen besser zu bekämpfen. Die Ergebnisse von Prof. Uhls Forschung wurden in der Fachzeitschrift „Advanced Healthcare Materials“ veröffentlicht.
Philipp Uhl studierte Pharmazie an der Universität Heidelberg und erlangte 2013 die Approbation als Apotheker. 2017 wurde er an der Ruperto Carola mit einer Arbeit auf dem Gebiet der Arzneimittelforschung promoviert. Im Anschluss war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Klinik für Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Heidelberg tätig, ehe er 2022 den Ruf auf die Lipoid-Stiftungsprofessur für „Pharmazeutische Technologie mit dem Schwerpunkt Phospholipide“ annahm. Für seine Forschung ist er mehrfach ausgezeichnet worden, zuletzt 2024 von der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft.
Mit dem Wissenschaftspreis fördert die PHOENIX group herausragende pharmazeutische Forschung. Jedes Jahr werden vier Beiträge in den Kategorien Pharmakologie und Klinische Pharmazie, Pharmazeutische Biologie, Pharmazeutische Chemie sowie Pharmazeutische Technologie von einer unabhängigen Fachjury prämiert. Philipp Uhl hat den Preis im Oktober an der Universität Heidelberg entgegengenommen.