Heidelberg Centrum für Ibero-Amerika-StudienAuszeichnung für Forschungsprojekt zur spanischen Sprache in Europa

Pressemitteilung Nr. 103/2024
12. September 2024

Interdisziplinäre Einrichtung in Heidelberg erhält einen mit 50.000 Euro dotierten Preis

Für die Erforschung neuer Räume des Spanischen in Europa wird das „Observatory of Spanish in Europe“ (OSE) am Heidelberg Centrum für Ibero-Amerika-Studien (HCIAS) der Universität Heidelberg ausgezeichnet. Das Projekt „Nuevos espacios del español en Europa / Neue Räume des Spanischen in Europa“ erhält den mit 50.000 Euro dotierten Preis „Premio de Hispanismo Internacional Fundación Duques de Soria“. Das OSE befasst sich mit sozialen, kulturellen und sprachlichen Dynamiken spanischsprachiger Gemeinschaften in Europa, die durch Migration zwischen Lateinamerika, Spanien und anderen europäischen Ländern entstehen.

Das prämierte Projekt besteht aus zwei Initiativen: Mit „El Español en Europa“ wird ein Forschungsnetzwerk mit rund 80 Forscherinnen und Forschern aus mehr als 50 europäischen Universitäten und Institutionen gewürdigt, das sich interdisziplinär mit der sozialen Realität der spanischen Sprache in Europa befasst. Dabei werden die sprachliche und kulturelle Geographie des Spanischen sowie seiner Sprecherinnen und Sprecher quantitativ und qualitativ beschrieben. Der Schwerpunkt der Forschung liegt auf Migrations- und Bildungsdynamiken sowie auf der Nutzung des Spanischen als Herkunftssprache im familiären Umfeld. Seit 2020 wird das Netzwerk von Prof. Dr. Francisco Moreno-Fernández, Prof. Dr. Óscar Loureda und Dr. Héctor Álvarez Mella am HCIAS sowie von Prof. Dr. Johannes Kabatek an der Universität Zürich (Schweiz) geleitet. 

Die zweite Initiative widmet sich der Weiterentwicklung der interdisziplinären Einrichtung „Observatory of Spanish in Europe“ zu einem Think Tank. Am OSE analysieren und erklären Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wie spanischsprachige Gemeinschaften in Europa entstehen, wie sie die spanische Sprache über Generationen hinweg bewahren und wie sie Räume für den kulturellen und wissensbasierten Austausch schaffen. Durch die Verbindung von Linguistik, Humangeographie und Soziologie liefert das OSE Informationen, Beobachtungen und empirische Analysen zu zentralen Themen und neuen Trends der spanischen Sprache in Europa. Direktor des OSE ist Prof. Moreno-Fernández. 

Zu dem jetzt ausgezeichneten Gesamtprojekt gehört die Einrichtung einer interaktiven Datenbank für Forscherinnen und Forscher sowie für Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in der Sprachenpolitik und im Bildungswesen. Zudem sollen neue Forschungslinien zur intergenerationellen Übertragung und Bewahrung des Spanischen ausgearbeitet sowie eine Demolinguistik des Spanischen in digitalen Räumen entwickelt werden.

Der „Premio de Hispanismo Internacional Fundación Duques de Soria“ wird von der Fundación Duques de Soria de Ciencia y Cultura Hispánica verliehen, einer Stiftung, die herausragende Projekte in der internationalen Hispanistik auszeichnet. Die Preisverleihung findet im Herbst in Soria (Spanien) statt.