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Ein Hochmoor mitten im Neuenheimer Feld

Wussten Sie schon, dass im Botanischen Garten der Universität Heidelberg seit Jahrzehnten versteckt ein Hochmoor liegt, welches ursprünglich den Hangmooren des Hochschwarzwaldes nachempfunden wurde? Hochmoore sind weltweit riesige Kohlendioxid-Speicher, die aktiv eine große Menge Kohlenstoff binden. Trocknen die Moore jedoch aus, wird der Kohlenstoff veratmet und als Kohlendioxid in die Atmosphäre freigesetzt. Hochmoore leisten damit einen sehr wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und beherbergen dabei eine einmalige biologische Vielfalt. Unser Hochmoor musste nach vielen Jahrzehnten wieder neu hergerichtet werden. Einen wichtigen Beitrag zur gelungenen Umsetzung der erforderlichen Maßnahmen haben die Freunde und Förderer der Universität geleistet.

WAS WURDE GEGEN DIE DROHENDE AUSTROCKNUNG GETAN?

Um eine Austrocknung und damit einen vermehrten CO2-Ausstoß zu verhindern, wurde die Anlage neu abgedichtet und mit einem inneren Kern aus Wasserspeichern versehen. Außerdem wird sie zudem über eine Leitung versorgt, die in direkter Verbindung mit den Regenwasserzisternen des Botanischen Gartens steht. Torfmoose wurden angezogen und sollen nun den Moorkörper wieder neu aufbauen. Doch nicht nur die Wasserversorgung wurde optimiert. Durch die Entnahme einiger umliegender bereits geschädigter Bäume konnte auch die für Hochmoore wichtige Lichtsituation wesentlich verbessert werden.

WIE KONNTE ZUM SCHUTZ DER BIODIVERSITÄT BEIGETRAGEN WERDEN?

Hochmoore sind ein wichtiger Lebensraum für stark gefährdete Pflanzen, Tiere, Pilze und Flechten. Die meisten Arten in Heidelberg wurden auf Exkursionen auch mit Studierenden gesammelt. Das Hochmoor im Botanischen Garten bietet seltenen Pflanzenarten wie dem fleischfressenden Sonnentau und verschiedenen Wollgräsern optimale Bedingungen. Auch der Königsfarn, der beispielsweise im gesamten Odenwald bis auf einen Standort in Heidelberg ausgestorben ist, findet hier am Rand einen Rückzugsraum. Im Botanischen Garten werden Nachkommen dieser Pflanzen kultiviert, um diese wenn möglich an geeigneten Stellen wieder aussetzen zu können.

Prof. Marcus Koch

Ohne zusätzliche Unterstützung für unsere Projekte wären wir kaum in der Lage alles umzusetzen. Gerade auch Spenden und Mittel von Freunden und Förderern der Universität leisten hier einen unverzichtbaren Beitrag. Daher möchte ich mich bei allen, die den Fonds Wissenschaftliches Erbe unterstützen, sehr herzlich bedanken.

Prof. Marcus Koch, Direktor des Botanischen Gartens

Impressionen

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