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Field of Focus III - Geförderte ProjekteVerborgenes Kulturerbe sichtbar machen

Visualisierungen von historischen Kultur- und Naturlandschaften am Beispiel des ‚Zullestein‘

Projektleitung

PD Dr. Roland Prien (HCCH)

 

Im Rahmen des geförderten Projekts konnte eine für den nördlichen Oberrhein bedeutende Kulturerbestätte neu untersucht werden. Eine Neuauswertung der archäologischen Untersuchungen gab, dass der unter der späteren Burg Stein aufgefundene spätrömische burgus zwei Bauphasen aufweist. Der burgus war zur Flusseite hin geschlossen und lag in antiker Zeit entgegen älterer Vermutungen an einer flachen Nebenrinne des Rheins. Das Fundmaterial zeigt, dass nach Aufgabe der Festung Mitte des 5. Jhs. bereits mit einer Weiternutzung mindestens im 7. Jh. zu rechnen ist. 14C-datierte Sedimente aus der Rinne zeigen eine tiefgreifende Veränderung der Gewässeranbindung zwischen dem 8. und 10. Jh. Diese steht möglicherweise in Verbindung mit umfangreichen anthropogenen Eingriffen in das Gewässernetz im Zuge der Gründung und des Ausbaus des Reichsklosters Lorsch. Auf der Grundlage der gewonnenen Projektergebnisse sollen weitere Forschungen zum Verlauf der heute nahe des Zullestein in den Rhein mündenden Weschnitz klären, inwieweit der in karolingischer Zeit als portus bezeichnete Ort durch Wasserbaumaßnahmen an das Reichskloster angeschlossen wurde. Eine Auswertung der Bildquellen ergab, dass die im 16./17. Jh. dargestellte Gewässersituation um die Burg Stein den Befunden entspricht, wie sie durch geoarchäologische Prospektion erschlossen wurden. Die Projektergebnisse ermöglichen die Rekonstruktion des burgus und seiner Umgebung im Rahmen einer 3D-Visualisierung. Die Visualisierungen sollen für Schautafeln an der Stätte genutzt werden.

 

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    Burgus Zullestein, Abb. 1
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    Burgus Zullestein, Abb. 2
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    Burgus Zullestein, Abb. 3