Laboratorien Laboratorien

Laboratorien sind Arbeitsräume, in denen Fachleute oder unterwiesene Personen Versuche zur Erforschung oder Nutzung naturwissenschaftlicher Vorgänge durchführen.

In erster Linie werden damit chemische, physikalische und/oder biologische Forschungstätigkeiten verbunden, während z.B. Sprach- oder Schlaflaboratorien eher nicht gemeint sind.

In den nachfolgenden Informationen sind Regelungen und Hilfestellungen für Tätigkeiten in „echten“ Laboratorien hinterlegt. Grundsätzlich gilt

Schützen sie sich nur vor Gefährdungen, die tatsächlich auftreten können und nicht, weil es in irgendeiner Regel steht!

Laborstandards

Zur Umsetzung der o.g. Regelungen haben die Abteilung Arbeitssicherheit und die Beauftragten für die Biologische Sicherheit im Rahmen des Handbuchs für Gebäudestandards der Universität Heidelberg grundlegende Laborstandards zusammengestellt. Diese Standards berücksichtigen die Erfahrungen aus mehr als 20 Jahren Laborbetrieb und -planung in den Laboratorien der Universität und des Universitätsklinikums; hierzu gehören u.a.

  • Lüftungstechnik (z.B. Abzüge),
  • Gefahrstoffaufbewahrung (z.B. Sicherheitsschränke),
  • Elektrotechnik (z.B. Bereichs-Aus)

Spezieller Brandschutz im Labor

Ein spezifisches Sicherheitssystem im Rahmen dieser Laborstandards sind z.B. automatische Feuerlösch-Systeme für Abzüge in Nachtlaboratorien und Destillationsräumen. Im Unterschied zu normalen Löschanlagen, die im Brandfall ganze Räume mit Wasser (Sprinkleranlagen) oder einem sauerstoffverdrängenden Gas (z.B. Kohlendioxid) füllen und größere Mengen an Löschmittel erfordern, wirken Abzug-Löschanlagen kleinräumig (nur im Abzug) und effizient. Abzug-Löschsysteme auf Pulverbasis sind seit Jahren Standard in den Nachtlaboratorien und Destillationsräumen der Universität Heidelberg.

Für die räumliche Abtrennung von Vakuum- und Überdruckanlagen im Labor (z.B. bei Rotationsverdampfern, Evaporatoren, Schutzgasverteilern) zum Schutz vor wegfliegenden Splittern bei einem Glasbruch hat sich der Einsatz vorgehängter Kunststoff-Lamellenvorhänge (Ex- und Implosionsschutzvorhänge) bewährt.

Dokumentationstätigkeiten (Literatursuche, Versuchskonzeption, elektronisches Laborjournal etc.) werden in Laboratorien immer wichtiger und auch zeitintensiver. Sie sollen experimentnah ausgeführt werden, aber dennoch an einem sicheren Ort außerhalb der direkten Gefahreneinwirkung gefährlicher Stoffe stattfinden. Hierfür sind Dokumentationszonen eine effiziente Lösung. In bereits bestehenden Laboratorien können derartige bauliche Trennungen oft nicht (mehr) realisiert werden. Dennoch sollte auch hier darauf geachtet werden, dass Dokumentationsplätze fensternah, spritzgeschützt und nicht in direkter Nachbarschaft neben oder gegenüber einem Abzug positioniert werden.

Nachhaltigkeit in Laboratorien

Einsparpotentiale bei der Lüftung?

In Laboratorien den Verbrauch von Energie sowohl zur Einsparung von CO2 als auch zur Reduktion ständig steigender Kosten nach Möglichkeit zu reduzieren, ist grundsätzlich eine sinnvolle Maßnahme. Da die Lüftungstechnik den weitaus größten Anteil an den Energiekosten beisteuert, gerät sie zwangsläufig in den Fokus der Vorhaben zur Energieeinsparung, doch aufgrund der in Laboratorien üblichen Tätigkeiten mit gefährlichen Stoffen stößt man hier rasch an die Grenzen des Machbaren. Die nachstehende Stellungnahme des Sachgebiets Laboratorien der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung vom 5. Dezember 2022 beleuchtet Möglichkeiten und Risiken einer Abweichung vom üblichen Laborlüftungsstandard.

Austausch von Stromfressern in den Laboren der Universität Heidelberg

Wenig effiziente Ultratiefkühlgeräte sollen durch neue stromsparende Geräte ersetzt werden. Um den Energieverbrauch in ihren natur- und lebenswissenschaftlichen Laboren deutlich zu reduzieren, hat die Universität Heidelberg Anfang 2025 ein Geräteerneuerungsprogramm gestartet. Das Programm zielt darauf ab, ältere, wenig energieeffiziente Ultratiefkühlgeräte (ULTs) durch moderne stromsparende Modelle zu ersetzen. Um diesen Austausch zu fördern, übernimmt das Rektorat 50 Prozent der Anschaffungskosten.