icon-symbol-logout-darkest-grey

HAInews 2023/01Frauke Melchior wird neue Rektorin der Universität Heidelberg

An der Spitze der Universität Heidelberg wird künftig die Molekularbiologin Prof. Dr. Frauke Melchior stehen: Die 60-jährige Wissenschaftlerin wurde am 9. März 2023 von Senat und Universitätsrat zur neuen Rektorin der Ruperto Carola gewählt. Ihr Amt wird sie zum 1. Oktober dieses Jahres antreten; sie folgt auf Amtsinhaber Prof. Dr. Bernhard Eitel, der nach zweimaliger Wiederwahl seine dritte Amtszeit vorzeitig beenden wird.

Porträt Frauke Melchior

„Über diese Wahl freue ich mich sehr, denn die Universität Heidelberg war für mich schon immer ein ganz besonderer Ort“, erklärte Prof. Melchior nach ihrer Wahl. „Hier gedeihen Spitzenforschung und Lehre in einem sehr lebenswerten internationalen Umfeld, hier haben wir hervorragende Interaktionen mit vielen außeruniversitären Partnern, und hier sind wir fest in Stadt und Region verankert. Vor allem aber bedanke ich mich für das große Vertrauen, das mir die Mitglieder des Senats und des Universitätsrats entgegenbringen, und ich freue mich auf gute Zusammenarbeit bei der Weiterentwicklung unserer Alma Mater.“  Die Ernennung der neuen Rektorin für eine Amtszeit von sechs Jahren erfolgt durch den baden-württembergischen Ministerpräsidenten.

Frauke Melchior ist seit 2021 Mitglied im Vorstand des Forschungszentrums Jülich. Dazu wurde sie von ihrer Professur am Zentrum für Molekulare Biologie der Universität Heidelberg (ZMBH) beurlaubt. Sie studierte Chemie an der Universität Marburg und der University of Bristol (Großbritannien) und wurde 1990 in Marburg zu einem biochemischen Thema promoviert. Als Postdoktorandin forschte sie auf dem Gebiet der molekularen Zellbiologie zunächst am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen und von 1992 an am Scripps Research Institute in La Jolla (USA). Dort untersuchte sie die Proteinsortierung in menschlichen Zellen und entdeckte dabei das sogenannte SUMO-Protein – Namensgeber für einen Mechanismus der post-translationalen Proteinmodifikation, der zu einem Schwerpunkt ihrer wissenschaftlichen Arbeit wurde. Ihre erste eigene Forschungsgruppe startete die Wissenschaftlerin 1998 an einem weiteren Max-Planck-Institut, dem MPI für Biochemie in Martinsried bei München. Sechs Jahre später übernahm sie an der Universität Göttingen im Bereich Humanmedizin eine Professur für Biochemie.

2008 wurde Prof. Melchior an die Fakultät für Biowissenschaften der Universität Heidelberg berufen, um als Professorin für Molekularbiologie am ZMBH zu forschen. Zum April 2021 wechselte sie als Mitglied des Vorstands an das Forschungszentrum Jülich, eine Einrichtung der Helmholtz-Gemeinschaft. Dort ist Prof. Melchior verantwortlich für den Wissenschaftlichen Geschäftsbereich III – Lebenswissenschaften. Frauke Melchior wirkte in verschiedenen Fachgesellschaften und Gremien. Unter anderem gehörte sie von 2012 bis 2016 dem Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft an und ist seit 2014 Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina.