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Marsilius-Kolleg initiiert disziplinübergreifende Forschungsprojekte

Haus Buhl
Das Marsilius-Kolleg

Mit dem Marsilius-Kolleg hat die Universität Heidelberg seit dem Jahr 2007 ein „Center for Advanced Study“. Das interdisziplinäre Kolleg versteht sich als Ort der Vernetzung, an dem disziplinübergreifende Forschungsprojekte initiiert und konkretisiert werden. Die nach Marsilius von Inghen, dem ersten Rektor der Universität Heidelberg, benannte Einrichtung gehört zu den zentralen Maßnahmen des Zukunftskonzepts der Universität im Rahmen der Exzellenzinitiative. Bislang sind sechs Marsilius-Projekte entstanden, die einen wichtigen Beitrag zur Fokussierung und Erweiterung des Themen- und Methodenspektrums vieler Disziplinen der Ruperto Carola leisten.

Jedes Jahr werden rund zwölf Fellows der Universität Heidelberg und der umliegenden außeruniversitären Forschungseinrichtungen aus verschiedensten Disziplinen an das Kolleg berufen, um sich fundamentalen Fragestellungen aus interdisziplinärer Perspektive zu widmen. Einschließlich des aktuellen Jahrgangs haben so bereits fast 70 Heidelberger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vorübergehend als Fellows gearbeitet. Ihre wöchentlichen Diskussionen bilden das Herzstück des Marsilius-Kollegs. Mit den Fellowships will das Kolleg die forschungsbezogene Vernetzung zwischen den Wissenschaftskulturen innerhalb der Universität Heidelberg und innerhalb der Forschungsregion Rhein-Neckar stärken.

Aus der Zusammenarbeit der Fellows entstehen die Marsilius-Projekte, die inhaltliche Fragen von theoretischer und praktischer Relevanz bearbeiten. So können die wissenschaftlichen Verbindungen, die sich im Laufe der einjährigen Fellowships ergeben, in längerfristige Forschungsverbünde überführt werden. Drei Marsilius-Projekte wurden bisher erfolgreich abgeschlossen: „Menschenbild und Menschenwürde“ (2008 bis 2011), „Perspectives of Ageing“ (2008 bis 2011) sowie „The Global Governance of Climate Engineering“ (2009 bis 2012). Noch nicht abgeschlossen sind die Projekte "Ethische und rechtliche Aspekte der Totalsequenzierung des menschlichen Genoms" (2011 bis 2014), „Verkörperung als Paradigma einer evolutionären Kulturanthroplogie“ (2013 bis 2015) und „Gleichheit und Ungleichheit bei der Leberallokation“ (2013 bis 2014).

Das Marsilius-Kolleg wendet sich auch mit speziellen Angeboten an den wissenschaftlichen Nachwuchs: Die internationalen Marsilius-Akademien sind interdisziplinäre Summer oder Winter Schools für junge Wissenschaftler aus dem In- und Ausland. Diese können sich dabei zusammen mit namhaften Referenten mit unterschiedlichen Aspekten eines interdisziplinären Forschungsthemas beschäftigen und in diesem Zusammenhang auch Verbindungen zu anderen Wissenschaftskulturen und Standorten knüpfen. Die nächste Summer School zum Thema „Synthetische Biologie. Versprechungen und Risiken moderner Biotechnologie“ findet im September 2014 statt.

Seit dem Wintersemester 2010/2011 gibt es zudem einen von Studierenden der Universität initiierten Ergänzungsstudiengang, der interdisziplinäre Forschung bereits im Studium verankern will. Diese Marsilius-Studien  ermöglichen  Studierenden aller Fachrichtungen Einblicke in andere Wissenschaftsbereiche und zeigen Wege des gemeinsamen Arbeitens und des interdisziplinären Gesprächs auf. Im Mittelpunkt stehen sogenannte Brückenseminare zu übergreifenden Themen wie „Evolution“ oder „Neurobiologie des Geistes“, die jeweils von mindestens zwei Dozenten verschiedener Wissenschaftskulturen geleitet werden. Das Zusatzstudium kann mit dem Marsilius-Zertifikat abgeschlossen werden, die Veranstaltungen stehen aber allen interessierten Studierenden offen.

Mit den prominent besetzten Marsilius-Vorlesungen,  bei denen einmal pro Semester ein herausragender Wissenschaftler zu einem interdisziplinären Thema spricht, wendet sich das Kolleg auch an die breite Öffentlichkeit. Zu den bisherigen Referenten gehören etwa die Nobelpreisträger Günter Blobel, Christiane Nüsslein-Volhardt und Alvin Roth. Für ihre Verdienste um das Gespräch zwischen den Wissenschaftskulturen erhalten die Referierenden die Marsilius-Medaille. Alle bisherigen Marsilius-Vorlesungen gibt es als Videomitschnitt. Ergänzt wird das Programm des Kollegs von einer Vielzahl von Einzelveranstaltungen wie Symposien, Vorträgen oder Workshops. Diese werden von Fellows oder den Marsilius-Projekten initiiert und organisiert.

Die Leitung des Marsilius-Kollegs wurde zum Sommersemester 2014 in neue Hände gelegt: Der Biologe Thomas Rausch und der Historiker Bernd Schneidmüller folgten auf die beiden Gründungsdirektoren, den Soziologen Wolfgang Schluchter und den Virologen Hans-Georg Kräusslich. Ein Interview mit den beiden neuen Direktoren zu ihren Plänen und Vorstellungen ist hier nachzulesen.

Die Fellowklasse 2014/2015 wird sich während ihrer regelmäßigen Arbeitstreffen unter anderem mit dem Thema „Biodiversität“, mit der Fragestellung „Frühe Kindheit heute: Neue Chancen und Risiken“ sowie den Aspekten von „Freiheit und Determinismus“ beschäftigen.

 

Die Mitglieder der Fellowklasse 2014/2015:

Prof. Dr. Manfred Cierpka (Psychosomatik), Prof. Christina Gathmann, Ph. D. (Wirtschaftswissenschaften), Prof. Dr. Jens Halfwassen (Philosophie), Prof. Dr. Wolfgang Kahl (Rechtswissenschaften), Prof. Dr. Marcus Koch (Biologie), Prof. Dr. Sabina Pauen (Psychologie), Prof. Dr. Konstanze Plaschke (Anästhesiologie), Prof. Dr. Manfred Salmhofer (Theoretische Physik), Privatdozent Dr. Magnus Schlette (Philosophie), Prof. Dr. Thomas Schwinn (Soziologie), Prof. Dr. Alexander Siegmund (Geographie), Prof. Dr. Jan Stievermann (Kirchengeschichte), Prof. Dr. Joachim Wambsganß (Astrophysik).

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Letzte Änderung: 25.07.2014
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