Veranstaltungsreihe / Tagung Im Fokus: Max Weber
Aus Anlass seines 100. Todestages steht der als einer der Gründerväter der deutschen Soziologie noch heute einflussreiche Max Weber im Fokus von zwei Veranstaltungsangeboten, die im Sommersemester 2020 im digitalen Format in die Öffentlichkeit treten: Im Rahmen der „Studium Generale“-Vortragsreihe „Entfesselt: Kapitalismus, Religion und Demokratie“ wird vor allem die breite wissenschaftliche Rezeption Max Webers thematisiert. Die Tagung des Universitätsarchivs stellt „Max Weber in Heidelberg“ in den Mittelpunkt zunächst digitaler Betrachtungen, die im Jahr 2021 vor Ort in Heidelberg fortgeführt werden sollen.
Max Weber kam als 18-Jähriger für drei Semester zum Jurastudium an die Universität Heidelberg. Neben seinem eigentlichen Studienfach hörte er auch Vorlesungen in Geschichte, Nationalökonomie und Philosophie. Nach seiner Habilitation 1891 und Stationen in Berlin und Freiburg übernahm er 1897 an der Universität Heidelberg die Professur für Nationalökonomie und Finanzwissenschaft. Wegen einer Erkrankung musste der Wissenschaftler seine Lehrtätigkeit jedoch früh einschränken und 1903 ganz aufgeben, blieb aber als Privatgelehrter einflussreich und präsent. Als Ersatz für das ihm fehlende Seminar richtete seine Frau Marianne einen regelmäßigen Gesprächszirkel im Salon ihres Heidelberger Hauses ein. An ihm nahmen Freunde und Kollegen sowie jüngere Wissenschaftler und ausgewählte Studenten teil. Die sonntäglichen Treffen waren die Keimzelle des vielzitierten „Mythos von Heidelberg“.
Veranstaltungen
Aus Anlass seines 100. Todestages
Studium Generale – Digital
Entfesselt: Kapitalismus, Religion und Demokratie
Podiumsdiskussion im Livestream
am 15. Juni 2020, 19:30 Uhr
Max Weber: Interpret der Moderne. Person und Werk
Tagung des Universitätsarchivs – Digital
Max Weber in Heidelberg
Aufzeichnungen der Vorträge wöchentlich abrufbar ab 11. Mai 2020
Studium Generale
Das Studium Generale ist eine Veranstaltungsreihe der Universität Heidelberg, die sich an alle Mitglieder der Universität und die interessierte Öffentlichkeit wendet. Die Veranstaltungen eines Semesters stehen unter einem gemeinsamen Rahmenthema, das von Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen aus der Sicht ihrer Disziplin behandelt wird.
Entfesselt: Kapitalismus, Religion und Demokratie
Die Spätmoderne neu denken ist das Anliegen der vom Max-Weber-Institut für Soziologie konzipierten Vortragsreihe aus Anlass des 100. Todestages von Max Weber im Rahmen des Studium Generale. Im Mittelpunkt steht dabei die außergewöhnliche disziplinenübergreifende Anschlussfähigkeit seines Denkens. Seine Schriften gelten heute nicht nur als Klassiker der Soziologie, sondern werden von der Religionswissenschaft über die Geschichts-, die Politik- und die Rechtswissenschaft bis zur Philosophie breit rezipiert. Max Weber ist aufs Engste mit der Universität Heidelberg verbunden. Jene berühmten Gesprächszirkel im Haus Fallenstein (heute Max-Weber-Haus), an denen bekannte Intellektuelle wie Karl Jaspers, Gustav Radbruch, Ernst Troeltsch, Georg Jellinek, Karl Mannheim oder Ernst Bloch teilnahmen, waren Ausdruck einer gelebten Interdisziplinarität und prägten ganz maßgeblich den oft beschworenen „Heidelberger Geist“.
Ab 11. Mai 2020, montags auf heiONLINE
Aufzeichnungen: Studium Generale – Digital
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Podiumsdiskussion: Max Weber als Interpret der Moderne
Prof. Dr. Dirk Kaesler (Marburg)
Jürgen Kaube (Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung)
Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Schluchter (Heidelberg)
Moderation: Prof. Dr. Gangolf Hübinger, Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder)
Einführung: Prof. Dr. Manfred Berg, Universität Heidelberg