Physiologe, Physiker und Universalgelehrter Hermann von Helmholtz
Hermann von Helmholtz, der von 1858 bis 1871 eine Professur an der Ruperto Carola innehatte, gehört zu den bedeutendsten Naturwissenschaftlern des 19. Jahrhunderts und gilt als einer der letzten Universalgelehrten.
Helmholtz’ Forschungsgebiet reichte von Medizin über Physik und Mathematik bis zu Psychologie, Musik und Philosophie. Während seiner Zeit an der Ruperto Carola lehrte er die Fächer Physiologie und Anatomie, wandte sich aber auch mehr und mehr physikalischen Interessen zu, so dass er anschließend an der Universität Berlin eine Professur in Physik übernahm. Zu Helmholtz’ zahlreichen wissenschaftlichen Leistungen gehören unter anderem das Gesetz „Über die Erhaltung der Kraft“, die Bestimmung der Wellenlängen des ultravioletten Lichts und die Errechnung der Leistungsgrenze des Lichtmikroskops sowie Forschungen zu Hydrodynamik und Elektrodynamik. Außerdem entwickelte er unter anderem einen Augenspiegel, mit dem erstmals die Netzhaut sichtbar gemacht werden konnte, und ein Gerät zur Messung der Hornhautkrümmung. Wegen seiner Studien zu Wirbelstürmen, Gewitter, Wellen und Gletscher gilt er zudem als Gründungsvater der modernen Meteorologie. Seit 1995 ist die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, ein Verbund großer außeruniversitärer Forschungszentren, nach ihm benannt.