Neuphilologische Fakultät Konferenzdolmetschen
Studierende des Faches Konferenzdolmetschen beschäftigen sich mit der Theorie und Praxis der Übertragung mündlicher Sprache auf Fachkonferenzen, in der Politik und in den Medien.
Die Studierenden erwerben die notwendigen praktischen Kompetenzen zur professionellen Ausübung des Simultan- und Konsekutivdolmetschens anspruchsvoller Inhalte. Dazu gehören die sichere Beherrschung der jeweiligen Arbeitssprachen sowie besondere kognitive Fertigkeiten, wie das strategische Zuhören und der effiziente Einsatz von Aufmerksamkeit und Gedächtnis. Hinzu kommen bestimmte instrumentale Fertigkeiten (Sprechbildung, Notizentechnik, terminologische Vorbereitung).
Die praxisbezogene Ausbildung wird durch den Erwerb dolmetschwissenschaftlicher Kompetenzen gefestigt und vertieft. Dabei wird der starke interdisziplinäre Bezug der Dolmetschwissenschaft gewürdigt, unter anderem zu ihrer Schwesterdisziplin Übersetzungswissenschaft, zur Sprachwissenschaft, zur Kulturwissenschaft und zur Psychologie.
Besonderheiten und Merkmale
Das Fach Konferenzdolmetschen an der Universität Heidelberg zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass die praktisch orientierten Übungen im Konsekutiv- und Simultandolmetschen ausschließlich von Dozentinnen und Dozenten angeboten werden, die selbst eine umfassende Berufserfahrung als aktive Konferenzdolmetscherinnen und -dolmetscher nachweisen können und in diesem Zusammenhang in der Regel auch Mitglieder der anerkannten deutschen und internationalen Berufsverbände sind.
Darüber hinaus unterhält das Fach eine Zusammenarbeit mit den Institutionen der Europäischen Union, für die mehrere Dozenten als freiberuflich akkreditierte Dolmetscherinnen und Dolmetscher tätig sind (unter anderem als „Key Trainer“ der Europäischen Kommission). In diesem Zusammenhang werden Studienbesuche bei den Dolmetschdiensten der EU regelmäßig durchgeführt. Weitere internationale Kooperationen, durch die Auslandsaufenthalte beispielsweise im Rahmen von ERASMUS-Programmen möglich sind, bestehen mit Hochschulen weltweit.
Nach der Abschlussprüfung können Studierende ein Ergänzungsfach belegen, um ihr Standard-Sprachprofil mit einer zweiten C-Sprache zu erweitern.
Während des Studiums absolvieren die Studierenden ein institutsinternes Praktikum im Rahmen einer eigens hierfür organisierten wöchentlichen Fachkonferenz, zu der auch die Öffentlichkeit eingeladen ist.
Am Ende des Abschlusssemesters findet ein Professionalisierungsseminar zur Erleichterung des Berufseinstiegs statt, das speziell auf die Bedürfnisse angehender Konferenzdolmetscherinnen und -dolmetscher zugeschnitten ist.
In der Ringvorlesung „Aktuelle Fragen der Sprach- und Translationswissenschaft“ wird den Studierenden ein erster Kontakt mit prominenten Vertretern unterschiedlicher Disziplinen aus dem In- und Ausland geboten.
Forschung
Neben der Dolmetschwissenschaft bietet das Institut für Übersetzen und Dolmetschen den Studierenden vielfältige Forschungsbereiche an. So können sie individuelle Schwerpunkte setzen und können Kenntnisse aus den angrenzenden Bereichen Übersetzungswissenschaft, Kulturwissenschaft, Sprachwissenschaft, Lexikologie, Terminologieforschung, Psycholinguistik und Kognition erwerben.
Als Teil einer Volluniversität bietet das Institut für Übersetzen und Dolmetschen (IÜD) den Studierenden die Möglichkeit, im Rahmen von kooperativen Forschungsprojekten mit anderen Einrichtungen zusammenzuarbeiten, unter anderem mit dem Zentrum für Ostasienwissenschaften, dem Romanischen Seminar, dem Germanistischen Seminar, dem Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie und dem Institut für Computerlinguistik.
Berufsfelder
Die Absolventinnen und Absolventen des Masterstudiengangs Konferenzdolmetschen kommen vor allem bei Besprechungen mit hohem fachlichen und dolmetschtechnischen Anspruch zum Einsatz. Dazu gehören technische und wissenschaftliche Fachkonferenzen, internationale Veranstaltungen in den Bereichen Wirtschaft und Politik, Gerichtsverhandlungen und Rundfunksendungen.
Dieser Tätigkeit können die Absolventinnen und Absolventen sowohl in Festanstellung als auch freiberuflich nachgehen. Wichtige Arbeitgeber sind internationale Institutionen (EU, UN, EZB und weitere), Bundesministerien, internationale Konzerne, Kongressveranstalter und die Medien.
Eine weitere Berufsoption stellt die Laufbahn in der Dolmetschwissenschaft beziehungsweise der Lehre dar, die in der Regel an universitären Einrichtungen realisiert wird.
Abschlussvarianten
Master, konsekutiv
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Insights
Ich studiere Konferenzdolmetschen, weil ich schon immer an Sprachen und der Kommunikation zwischen Menschen interessiert war, weil ich mein Deutsch verbessern und Fremdsprachen in der Praxis anwenden möchte.
Charlotte Hiertz, 23, Konferenzdolmetschen, 1. Semester Master