Die Datierung von Wasser
Referent: Prof. Dr. Werner Aeschbach, Universität Heidelberg
Vortrag am 07. Dezember 2015
Alles Süßwasser auf der Erde ist irgendwann als Niederschlag auf die Kontinente gefallen um dann entweder oberflächlich über Flüsse und Seen oder unterirdisch als Grundwasser wieder in Richtung Ozean zu fließen. Die Aufenthaltszeit von Wasser auf den verschiedenen Pfaden ist eine sehr wichtige Größe für die Hydrologie allgemein, aber auch für das Studium einzelner Teile der Hydrosphäre wie Seen und Grundwasserleiter. Wie lange ist Wasser im Untergrund unterwegs, bevor es an einer Quelle zutage tritt oder aus einem Brunnen gepumpt wird? Könnten Schadstoffe der modernen Zeit demnach bald zur Quelle vordringen? Wird das Grundwasserreservoir in überblickbaren Zeiten erneuert oder ist es „fossil“ und damit ebenso endlich wie Erdöl? Wie rasch wird das Tiefenwasser in einem See erneuert und mit frischem Sauerstoff versorgt? Verändert sich die Zirkulationsdynamik des Atlantiks, und somit das Klima in Europa? Solche Fragen treiben Umweltforscher um, wenn sie Datierungsmethoden für Wasser entwickeln und anwenden.
Pressemitteilung zum Vortrag
Prof. Dr. Werner Aeschbach leitet den Forschungsbereich „Aquatische Systeme“ des Instituts für Umweltphysik der Universität Heidelberg, ist Direktor des Heidelberg Center for the Environment und Mitglied des Direktoriums der Heidelberg Graduate School of Fundamental Physics. Bevor er 2003 an die Universität Heidelberg kam, forschte er an der ETH Zürich, der Eawag (Wasserforschungs-Institut des ETH-Bereichs), sowie dem Lamont-Doherty Earth Observatory der Columbia University, New York, über physikalische Prozesse in Seen und Grundwasser sowie Methoden der Paläoklima-Rekonstruktion.