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E-Learning an der Universität Heidelberg

verfasst für den 4. E-Learning-Workshop am 14. November 2006

 

Die große Bandbreite des E-Learning an der Universität Heidelberg umfasst alle Formen des Blended Learning von der Bereitstellung elektronischen Lehrmaterials über elektronische Kommunikation bis hin zu in Studiengänge integrierte, vollständig Internet-basierte Kurse, experimentelle Lehrformen eingeschlossen.

Das besondere Merkmal solcher Aktivitäten war bislang, dass sie sehr häufig auf dem Engagement einzelner Dozierender, meist Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler und neu berufenen Professorinnen und Professoren, beruhten. Diese personengebundenen Initiativen werden seit April dieses Jahres durch einen neuen konzeptionellen Ansatz der Universität unterstützt. Er zielt darauf ab, das Engagement Einzelner sinnvoll durch eine institutionelle Beratung und das durch sehr spezifische Anforderungen geprägte Umfeld der Lehre mit der passenden technischen Hilfe zu unterstützen. Es sind nicht nur die nötigen Produktionsmittel, Software, Scanner sowie die Infrastruktur auch für aufwändige Digitalisierungen, die die Schwelle für E-Learning-Angebote hoch setzen. Lehrinhalte in ein elektronisch gesteuertes Umfeld zu integrieren, erfordert eine integrierte Dienstleistung, die sich nicht nur in der Bereitstellung von Software erschöpft.

Ein Blick über die Universitätsgrenzen hinaus zeigt, dass Konzepte, die das berücksichtigen, an anderen deutschen Hochschulen bereits verwirklicht sind. Die dort schon ausgearbeiteten internen Förderinstrumente zielen darauf ab, E-Learning als akademische Lehrform zu etablieren, um damit allein schon in den Jahren der Umsetzung des Bologna-Beschlusses bis 2010 im interuniversitären Wettbewerb mit den eigenen Studienangeboten bestehen zu können.

Um solche Aktivitäten auch in Heidelberg nachhaltig erreichen zu können, hat die Rektoratskommission E-Learning die Einrichtung eines E-Learning-Centers als Dienstleister für Dozierende eingerichtet, das im April 2006 sein Angebot vorgelegt hat. Die Zielvorgaben für das Center lauten:

  • ein Dienstleistungsgefüge mit der nötigen technischen Infrastruktur aufzubauen,
  • den Anschluss virtueller Kurse an eine elektronische Studierendenverwaltung vorzubereiten,
  • eine E-Learning-Plattform bereit zu stellen,
  • technische Produktionsmittel (Software und Macintosh-Rechner) in einem Medienzentrum anzubieten,
  • Elemente der Qualitätssicherung anzubieten.

Das E-Learning-Center (ELC) ist „virtuell”, d.h. es fasst bisher auf unterschiedliche Einrichtungen verteilte Zuständigkeiten und personelle Ressourcen unter einem Dach zusammen, das die oben genannten Aufgaben abdeckt. Beteiligt sind die Universitätsbibliothek, das Universitätsrechenzentrum, die Medizinische Fakultät Mannheim und beratend die Medizinische Fakultät Heidelberg.

Die strategische Ausrichtung des ELC wird durch die als Beirat fungierende Rektoratskommission festgelegt, die damit auch Organisation, Einsatzgebiete (in Abgrenzung zu anderen Lehrformen) und Kompetenzen des Centers bestimmt.

Das ELC wird nach einem Jahr einen Geschäftsbericht vorlegen, um in einer Evaluation seines Dienstleistungsangebots und der Anforderungen aus den Fakultäten und Instituten ein Bild der tatsächlichen Nachfrage zeichnen zu können. Die Ergebnisse werden die Heidelberger E-Learning-Strategie auf Grundlage von sonst kaum zu gewinnenden universitätsweiten Erfahrungswerten steuern helfen.

Prof. Dr. Joachim Funke
Vorsitzender der Rektoratskommission E-Learning

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