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SPIRITUS MUSICAE –
3. Heidelberger Summer School zu Musik und Religion

03. BIS 06. JULI 2014

»Im Anfang« – Nachdenken über Schöpfung

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Bilder: v.l.n.r. Giovanni di Paolo: Die Schöpfung und die Vertreibung aus dem Paradies, Michelangelo Buonarroti: Die Erschaffung Adams, William Blake: Der Alte der Tage

Vom 03.07. bis 06.07.2014 findet unter dem Titel "SPIRITUS MUSICAE" die 3. Heidelberger Summer School zu Musik und Religion statt. Es handelt sich um ein Kooperationsprojekt der Hochschule für Kirchen­musik mit der Theologischen und Musikwissenschaftliche Fakultät der Universität Heidelberg.

 

Donnerstag, 03. Juli 2014

Hochschule für Kirchenmusik, Hildastraße 8, Raum 16

20.00 Uhr

Improvisationskonzert »Auftakt«

Klang in die Stille hinein entstehen zu lassen, das ist das ureigenste Privileg der Musik. Was liegt also näher, als die diesjährige Summer School »Im Anfang…« mit Musik zu beginnen. Doch damit nicht genug: Die im Eröffnungskonzert »Auftakt« zu hörende Musik ist improvisiert, sie entsteht unmittelbar vor den Ohren des Publikums. Ein Schöpfungsakt zum Zuschauen und Zuhören also. Die Studierenden der HfK musizieren an der gerade fertig gestellten Konzertorgel von Andreas Schiegnitz sowie an weiteren Instrumenten.

 

Freitag, 04. Juli 2014

Hochschule für Kirchenmusik, Hildastraße 8, Raum C

10.00 Uhr

Prof. Dr. Silke Leopold

Wie klingt die Schöpfung? Überlegungen zu Jean-Féry Rebel, Joseph Haydn, Darius Milhaud und anderen.

Die Schöpfung musikalisch darzustellen heißt auch, sich Gedanken darüber zu machen, wie das Nichts davor beschaffen gewesen sein müsste. Dafür haben Komponisten jeweils unterschiedliche Lösungen gefunden, die nicht nur von den unterschiedlichen Entstehungszeiten der Werke geprägt sind, sondern auch von den verschiedenen Schöpfungsmythen, die den Kompositionen zugrunde liegen. Das soll anhand dreier Werke geschildert werden, denen einmal die griechische Mythologie, einmal die Schöpfungsgeschichte der Bibel, einmal ein afrikanischer Mythos zugrunde liegt.
 

11.00 Uhr

Prof. Dr. Eva Grebel

Die Schöpfung aus astronomischer Sicht

In der Astronomie befassen wir uns mit der Entstehung und Entwicklung des Universums – gewissermaßen Schöpfung aus naturwissenschaftlicher Sicht. Es ergibt sich ein faszinierendes, komplexes Bild, das vom Urknall zur Ausbildung von Strukturen, zum Enstehen und Vergehen von Sternen und zur Entwicklung von Planeten -systemen führt. Viele dieser Entwicklungsphasen können wir als Schnappschüsse in unterschiedlichen Stadien beobachten. Betrachten wir Schöpfung als Entstehung der belebten Welt, so führt die wachsende Zahl bestätigter Planeten außerhalb des Sonnensystems zu der fesselnden Frage, ob es Leben auch andernorts im Universum gibt.
 

12.00 Uhr

Prof. Dr. Gregor Etzelmüller

Schöpfung und Evolution. Schöpfungserkenntnis im Spannungsfeld von Theologie und Naturwissenschaften

Folgt man der massenmedialen Darstellung, scheinen Schöpfung und Evolution einander ausschließende Deutungskategorien zu sein. Im Dialog von Theologen und Naturwissenschaftlern hat man demgegenüber erkannt, dass Schöpfung und Evolution keine Widersprüche sind und sich biblisch begründet die These vertreten lässt, dass Gott seiner Schöpfung die Freiheit gegeben hat, sich selbst zu entwickeln.
 

15.00 Uhr

Prof. Dr. Susanne Rupp

Zwischen Offenbarung und Poesie:
Das Libretto von Joseph Haydns Oratorium »Die Schöpfung«

Nachdichtungen der biblischen Schöpfungsgeschichte bewegten sich im 18. Jahrhundert auf heiklem Terrain: Einerseits mussten sich die Dichter loyal dem Offenbarungsanspruch der Heiligen Schrift gegenüber verhalten, andererseits waren sie daran interessiert, den biblischen Stoff mit poetischen Mitteln auszugestalten und neue Akzente zu geben.
Dieser Vortrag widmet sich der Frage nach dem geistesgeschichtlichen Hintergrund des Librettos von Joseph Haydns Oratorium »Die Schöpfung«. Eine besondere Rolle wird hierbei der britische Entstehungskontext des Librettos spielen, der im 18. Jahrhundert vor allem durch theologische Strömungen wie den Deismus und die Neubewertung der alttestamentarischen Schriften als Poesie geprägt war.

 

Samstag, 05. Juli 2014

Musikwissenschaftliches Seminar, Augustinergasse 7, Hörsaal

10.00 Uhr

Prof. Dr. Gerhard Luchterhandt

Das leere Blatt, der Einfall und die Zweifel: dem Geheimnis des Musik-Erfindens auf der Spur

Das berühmte leere Blatt: Wie leer ist es wirklich? Was qualifiziert den musikalischen Einfall? Lässt sich eine Typologie aufstellen? Gibt es bewährte Methoden, sich kompositorisch warm zu laufen? Inspirationstypen? Welche Rolle spielen Phantasie und Vorstellungskraft in der Musikpsychologie? Ein schlaglichtartiger Blick auf einige Bedingungen und Aspekte des Musik-Erfindens.
 

11.00 Uhr

Dr. Martin Mautner

»Die ganze Welt, Herr Jesu Christ« – Auferstehung als Neuschöpfung in Friedrich Spees Osterlied

Friedrich Spee von Langenfeld (1591-1635), Jesuit, Seelsorger und Prediger, Professor und mutiger Kämpfer gegen die Hexenprozesse, gilt zu Recht als eine der interessantesten Theologenpersönlichkeiten des 17. Jahrhunderts. In seinem nur vordergründig schlichten Osterlied formuliert er in Bildern der frühlingshaft erwachenden Natur eine Auferstehungstheologie, die vor allem nach den konkreten Auswirkungen auf des Leben des Menschen fragt. Ein beeindruckendes Beispiel für Seelsorge in schwerer Zeit, das näher zu betrachten sich auch heute lohnt.
 

12.00 Uhr

Prof. Dr. Dr. Elsabé Kloppers

»The cosmic cries that sound through all creation, the birth-pangs of the stars.« – »Die kosmischen Schreie, die durch die Schöpfung klingen, die Geburtswehen der Sterne.« Neue Lieder über Gottes Schöpfung

Neue Schöpfungslieder werden weltweit gedichtet. Der Vortrag eröffnet Einblicke in diese im deutschen Sprachraum nahezu unbekannte Dichtung, lädt ein, ihre kreative Poesie zu entdecken und aus Wörtern und Musik gewobene neue Klangwelten zu erkunden.
 

15.00 Uhr

Podiumsdiskussion:
Zwischen Anfang und Ende – wer verfügt über das Leben?

Neue Schöpfungslieder werden weltweit gedichtet. Der Vortrag eröffnet Einblicke in diese im deutschen Sprachraum nahezu unbekannte Dichtung, lädt ein, ihre kreative Poesie zu entdecken und aus Wörtern und Musik gewobene neue Klangwelten zu erkunden.

 

Sonntag, 06. Juli 2014

Peterskirche Heidelberg, Plöck 70

10.00 Uhr

Universitätsgottesdienst
»neuer Atem – neues Lied«

J. S. Bach: Motette »Singet dem Herrn ein neues Lied« (BWV 225)

B. Stegmann / R. Schumann: »Erd und Himmel sollen singen«, »Himmel, Erde, Luft und Meer«

Predigt: Helmut Schwier

Carsten Klomp - Orgel
Badischer Kammerchor der Hochschule für Kirchenmusik
Heidelberger Kantorei

Leitung: Bernd Stegmann
 

20.00 Uhr

Konzert
Joseph Haydn »Die Schöpfung«

»Ich hätts mein Leben nicht glaubt, dass der menschliche Blasbalg und d’Schafdarm und ‘s Kalbfell solche Wunder machen könnten. Da hat blosse Musik den Donner und den Blitz ausdruckt, und da hat der Herr Vetter den Regnguss und ‘s Wasser rauschen ghört, und da haben d’Vögel wirklich gsungen, un der Löw hat brüllt, und da hat man sogar hörn können, wie d’Würmer auf der Erden fortkriechen. Kurz, Herr Vetter, ich bin noch nie so vergnügt aus Theater fortgegangen, und hab auch die ganze Nacht von der Erschaffung der Welt tramt.«
Volkstümlich abgefasster Bericht über die erste öffentliche Aufführung im Wiener Burgtheater am 19. März 1799. In diesem Sinne darf man sich auch heute noch über die farbenfrohe, an der Natur orientierte Kompositionsweise von Joseph Haydn freuen.

Monika Mauch – Sopran
Sebastian Hübner – Tenor
Raimund Nolte – Bass

Badischer Kammerchor der Hochschule für Kirchenmusik
Heidelberger Kantorei
Barockorchester L’arpa festante

Leitung: Bernd Stegmann

Karten über die Hochschule für Kirchenmusik (sekretariat@hfk-heidelberg.de oder 06221-27062) und an der Abendkasse.

 

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Letzte Änderung: 09.05.2014
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