Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Die Kanzlerin ging mit einem Versprechen

„50 Jahre DKFZ sind 50 Jahre Spitzenforschung. Ich habe nicht erst anlässlich meines heutigen Besuchs von dieser Einrichtung gehört und freue mich, nun zum ersten Mal hier zu sein.“ So begrüßte Bundeskanzlerin Angela Merkel Mitarbeiter und Ehrengäste des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). Anlass für die Stippvisite war das 50. Jubiläum der Institution. „Ihr Besuch ist ein wunderbares Geburtstagsgeschenk für uns, ein glänzender Auftakt für unser Jubiläumsjahr“, hieß Vorstandsvorsitzender Otmar Wiestler die Regierungschefin willkommen.

Neben beiden DKFZ-Vorständen Wiestler und Josef Puchta machte auch der ehemalige Vorstand und Nobelpreisträger Harald zur Hausen der Kanzlerin die Aufwartung und begleitete sie bei ihrer Visite. Nach ihrem Eintrag im Gästebuch besuchte Merkel zunächst zwei Labore des DKFZ: In der Abteilung „Molekulare Stoffwechselkontrolle“ ließ sie sich erläutern, wie Lebensstil und Fehlernährung zu Stoffwechselentgleisungen und schließlich sogar zu Krebs führen können. In der Abteilung „Stammzellen und Krebs“ demonstrierten Forscher der Kanzlerin, wie sich mithilfe eines Analysegeräts aus einem Gemisch von Krebszellen diejenigen mit Stammzell-Eigenschaften isolieren lassen. Diese gelten als Keimzelle vieler Krebserkrankungen und deren Metastasen.

Anschließend diskutierte Angela Merkel mit acht jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Die Doktoranden und Nachwuchsforscher, unter anderem aus den USA, Kanada und Japan, berichteten der Kanzlerin, warum das DKFZ für talentierte Nachwuchskräfte aus aller Welt ein attraktiver Arbeitgeber sei: Mit herausragenden Forscherpersönlichkeiten und einer hervorragenden Infrastruktur zähle das Zentrum zum internationalen Spitzenfeld der Krebsforschung.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (Mitte) mit (v.l.n.r.) Landeswissenschaftsministerin Theresia Bauer, den DKFZ-Vorständen Josef Puchta und Otmar Wiestler sowie Nobelpreisträger Harald zur Hausen.
Foto: Tobias Schwerdt, DKFZ

Das halbstündige Gespräch drehte sich ferner um Chancengerechtigkeit und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Wissenschaftssystem. Merkel zeigte sich nach dem Gedankenaustausch beeindruckt: „Was man mit Händen greifen kann, ist, dass Sie die Nachwuchsförderung ernst nehmen und dass hier auch Frauen eine Chance haben. Mein Besuch hat mir gezeigt, dass ich mir um den Nachwuchs hier keine Sorgen machen muss.“

Höhepunkt und Abschluss des Besuchs war die Rede der Bundeskanzlerin vor über Tausend geladenen Gästen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Krebsforschungszentrums. Zuvor hatte sich Otmar Wiestler ausdrücklich für die jahrzehntelange Finanzierung durch die Bundesregierung bedankt. „Das Geld war gut angelegt“, sagte er, „fünf Jahrzehnte Forschung im DKFZ haben viel für die Menschen bewirkt – unsere Ergebnisse haben dazu beigetragen, Tausende von Krebserkrankungen zu vermeiden und Krebs in vielen Fällen besser zu behandeln und früher zu entdecken. Und außerdem: Investition in die Forschung ist Investition in Deutschlands Zukunft.“

Zum Abschied versprach Kanzlerin Angela Merkel: „Die internationale Ausrichtung wird hier gelebt und bürgt für die wissenschaftliche Exzellenz. Ich werde mich weiter dafür einsetzen, dass die Rahmenbedingungen stimmen.“

DasErste-Tagesschau: „Seit 50 Jahren im Kampf gegen Krebs“
ZDF-„heute“: „50 Jahre Krebsforschungszentrum“
Siehe auch Stadt Heidelberg: „50 Jahre Forschen für ein Leben ohne Krebs“