Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

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10,3 Millionen Euro für „Materiale Textkulturen“

Erfolgreiche Wissenschaft: Ruperto Carola erhält einen neuen Sonderforschungsbereich

Die Universität Heidelberg erhält einen neuen geisteswissenschaftlichen Sonderforschungsbereich. Mit 10,3 Millionen Euro fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) den SFB 933 „Materiale Textkulturen. Materialität und Präsenz des Geschriebenen in non-typographischen Gesellschaften“. Der Forschungsverbund wird zum 1. Juli für zunächst vier Jahre seine Arbeit aufnehmen; Sprecher ist der Assyriologe Prof. Markus Hilgert (Foto: privat).

Ziel der Arbeiten am SFB 933 ist es, die Grundlagen für ein neues methodisches Instrumentarium der text-interpretativen historischen Kulturwissenschaften zu entwickeln. Im Mittelpunkt stehen dabei schrifttragende Artefakte aus non-typographischen Gesellschaften, in denen keine Verfahren der massenhaften Produktion von Geschriebenem verfügbar oder verbreitet waren. Dazu gehören religiöse Texte auf Rezitationsrollen im Alten Ägypten, mit Keilschrift beschriebene Tontafeln aus Mesopotamien, Schriftzeichen im mittelalterlichen Kunstwerk oder buddhistische Inschriften auf Steintafeln, die aus dem ersten und zweiten Jahrhundert nach Christus stammen.

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Quellen dieser Art sollen vor allem in ihrer materialen Präsenz systematisch erschlossen und dokumentiert werden, um die so ermittelten „materialen Textkulturen“ anschließend in ihrem räumlichen Umfeld und dem jeweiligen sozialpraktischen Kontext auf ihre Bedeutung hin zu untersuchen. Prof. Hilgert: „Eine solche ,Textwissenschaft vergangener Gesellschaften‘ hat die herkömmliche Idee textimmanenter Sinngehalte aufgegeben und stellt stattdessen den zentralen Zusammenhang zwischen der materialen Präsenz des Geschriebenen und den daran vollzogenen Rezeptionspraktiken in den Vordergrund ihrer Arbeit. Wir verstehen den Menschen als ‚Ort des Textes‘ und wollen durch diese ‚Text-Anthropologie‘ Auskunft darüber erhalten, welche Bedeutungen zeitgenössische Rezipienten schriftlich fixierten Texten jeweils zugeschrieben haben.“

Beteiligt an dem neuen Sonderforschungsbereich sind Wissenschaftler aus dem Institut für Ethnologie, dem Germanistischen Seminar, dem Seminar für Klassische Philologie, dem Seminar für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients, dem Zentrum für Altertumswissenschaften, dem Zentrum für Europäische Geschichts- und Kulturwissenschaften, dem Zentrum für Ostasienwissenschaften und dem Wissenschaftlich-Theologischen Seminar. In den SFB 933 sind außerdem Forscher der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg aus dem Bereich Bibel und Jüdische Bibelauslegung eingebunden. Integriert werden soll ein Graduiertenkolleg, das Doktoranden auf dem Gebiet der „Text-Anthropologie“ ausbildet.

www.materiale-textkulturen.de

Kontakt:

Prof. Dr. Markus Hilgert
Seminar für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients
Assyriologie
Telefon: 0 62 21/54-29 66
E-Mail: markus.hilgert@ori.uni-heidelberg.de

Studieren in Heidelberg jetzt auch in Teilzeit

Erfolgreiche Ausbildung: Universität führt in zunächst fünf Fächern Teilzeitstudium ein

Als erste Universität in Baden-Württemberg wird die Ruperto Carola in mehreren regulären Studiengängen künftig ein Teilzeitstudium ermöglichen. Der Senat der Universität hat dafür im Mai die Weichen gestellt und der Einführung eines fächerübergreifenden Teilzeitstudienmodells zugestimmt. Ein solches Angebot wird nun für zunächst fünf Fächer realisiert: für Economics/Politische Ökonomik (Bachelor), Germanistik im Kulturvergleich (Bachelor und Master), Geschichte (Bachelor und Master), Geographie (Bachelor und Master) sowie Bildungswissenschaft (Master). Vom kommenden Wintersemester an können Hochschüler hier Studienpensum und -geschwindigkeit vorübergehend oder als dauerhafte Alternative zum Vollzeitstudium individuell anpassen. Eine Ausweitung auf weitere Fächer ist geplant.

Die Prorektorin für Studium und Lehre, Prof. Friederike Nüssel, begrüßt das neue Angebot: „Wir reagieren damit auf die veränderte Lebenswirklichkeit vieler Studierender, die flexible Studienstrukturen benötigen, um ihr Studium mit Gelderwerb, Praxisphasen oder familiären Verpflichtungen (Foto: Gräf) vereinbaren zu können.“ Wie die Sozialerhebungen des Deutschen Studentenwerks immer wieder zeigen, gibt es eine ganze Reihe von Hochschülern, die ihr Studium faktisch in Teilzeit absolvieren – ohne dass dies jedoch bislang in den Studienbedingungen Berücksichtigung fand.

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Mit der Einführung eines Teilzeitstudienmodells schafft die Heidelberger Universität den formalen Rahmen für ein Studium mit individueller Geschwindigkeit, indem Studienzeiten und Fristen angepasst werden. Darüber hinaus wird die Ruperto Carola die Teilzeitstudierenden individuell durch Beratung und spezielle Kurse unterstützen. Zudem sollen E-Learning-Angebote dazu beitragen, dass die Studiengänge tatsächlich in Teilzeit zu bewältigen sind. Das neue Angebot richtet sich sowohl an diejenigen, deren Lebenssituation bisher kein Studium zugelassen hat, als auch an diejenigen, die bereits den Weg an die Universität gefunden haben.

„Wir möchten die Attraktivität des Studienorts Heidelberg für jene Interessierten erhöhen, die große Hürden auf dem Weg zur Realisierung eines Studiums sehen“, betont Dr. Andreas Barz, Leiter des Dezernats für Studium, Lehre und Wissenschaftliche Weiterbildung. Von der Vielfalt der Lebens- und Berufserfahrungen der Teilzeitstudierenden werde auch die Universität profitieren, sind sich die Initiatoren des Vorhabens einig. Gefördert wird das Projekt Teilzeitstudium an der Universität Heidelberg durch das Programm „Studienmodelle individueller Geschwindigkeit“ des baden-württembergischen Wissenschaftsministeriums.

www.uni-heidelberg.de/studium/interesse/teilzeit

Siehe auch: „Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung: HRK-Fachtagung zu Chancen und Herausforderungen für die Hochschulen“

Nachwuchsforscher auch im Feld willkommen

Erfolgreiche Strategie: International ausgerichtete Service-Stelle in der Zentralmensa eröffnet

Eine neue Service-Stelle (pdf) für Gastwissenschaftler und Nachwuchsforscher der Universität Heidelberg wurde jetzt auf dem Campus im Neuenheimer Feld in der Zentralmensa eröffnet: Mitarbeiter des Welcome Centres und der Graduiertenakademie stehen dort zweimal in der Woche für Fragen und Auskünfte zur Verfügung. Außerdem bietet das Gleichstellungsbüro regelmäßig Sprechstunden an.

„Mit diesem Zusatzangebot unserer in der Heidelberger Altstadt befindlichen Einrichtungen sind wir für die Wissenschaftler, die im Neuenheimer Feld arbeiten, schneller und einfacher zu erreichen“, sagt Dr. Joachim Gerke, Leiter des Dezernats Internationale Angelegenheiten und Administrativer Direktor der Graduiertenakademie.

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Das Heidelberger Welcome Centre als Teil des Zukunftskonzepts der Exzellenzinitiative ist die zentrale Service-Einrichtung für internationale Wissenschaftler. Die Forscher (Foto: Universität Heidelberg) erhalten hier Informationen und gezielte Hilfestellungen zu allen Themen, die für die Vorbereitung ihres Aufenthalts und das Leben in Heidelberg erforderlich und nützlich sind. Im Zuge des Wettbewerbs „Welcome Centres für international mobile Forscher“ der Alexander von Humboldt-Stiftung, der Deutschen Telekom Stiftung und des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft wurde das Betreuungsangebot im vergangenen Jahr ausgezeichnet.

Die Graduiertenakademie, ebenfalls Teil des Zukunftskonzepts, koordiniert alle überfachlichen Beratungs-, Weiterbildungs- und Förderangebote für Doktoranden und Postdocs der Universität Heidelberg. Das Gleichstellungsbüro fördert unter anderem gezielt Nachwuchswissenschaftlerinnen und unterstützt durch familienorientierte Projekte und Maßnahmen die Vereinbarkeit von familiären Aufgaben und Studium oder Berufstätigkeit in der Wissenschaft.

Ein Zehnkampf der ganz besonderen Art

Erfolgreiche Sportler: Beim „Sport Dies“ am 8. Juli wird einmal mehr der „Universitätsmeister“ gekürt

Im Neuenheimer Feld 720 – gute Laune, Sonnenschein, zufriedene Gesichter, spannende Wettkämpfe und viel Zulauf. So sehen wohl die größten Wünsche der Studierenden des Instituts für Sport und Sportwissenschaft (ISSW) für Freitag, 8. Juli, aus. Denn an diesem Tag wird unter der Schirmherrschaft von Rektor Prof. Bernhard Eitel zum vierten Mal der von den Hochschülern des Instituts organisierte „Sport Dies“ stattfinden: ein Tag voller Sport und Spannung, wie die Organisatoren versprechen.

Wer glaubt, einen Parcours mit einer Drogenbrille zu überwinden, das gäbe es nur bei der Polizei, der irrt. Auch am 8. Juli werden sich die Teilnehmer des „Sport Dies“ auf der Anlage im Neuenheimer Feld derartigen Herausforderungen stellen müssen, um ihr Institut würdig zu vertreten. Und das ist nur eine der spannenden, verrückten und sportlich anspruchsvollen Aufgaben (Foto: privat), die sich 25 Studierende des ISSW für den diesjährigen Zehnkampf um die Universitätsmeisterschaft haben einfallen lassen.

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Zehn Kämpfe – zehn Siege? Für so hoch gesteckte Ziele muss trainiert werden. Die Organisatoren raten, das Augenmerk während der Vorbereitung nicht nur auf die Physis, also Kraft und Athletik, sondern auch auf Fähigkeiten wie Geschicklichkeit und „Teambuilding“ zu richten. Ob die „Freunde der Sonne“ wieder am besten vorbereitet sind und den Titel „Universitätsmeister“ ein weiteres Mal an sich reißen können, wird der kommende „Sport Dies“ zeigen. Die Konkurrenz jedenfalls soll erbarmungslos sein und sich dieses Jahr sogar ein Professoren-Team formieren.

Wer seinen Ehrgeiz und seine Kämpfernatur lieber im Hörsaal auslebt, der kann sich an den zahlreichen Mitmachangeboten und der Verpflegung erfreuen oder einfach von der Stimmung mittragen lassen. Und direkt an den sportlichen Teil schließt sich das beliebte Sommerfest mit einer mitreißenden Mitternachts-Show an. Die Sieger wollen schließlich gebührend gefeiert werden – und kräftig feiern wollen meist auch die Besiegten.

www.sportdies-hd.de