Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

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Ruperto Carola ist die Nummer eins

Beliebt: Ausländische Doktoranden zieht es laut einer Studie als erstes nach Heidelberg

Die Ruperto Carola ist die beliebteste deutsche Universität für Doktorandinnen und Doktoranden aus dem Ausland. Das zeigt die aktuelle Studie „Wissenschaft weltoffen 2010“, die der Deutsche Akademische Austausch Dienst (DAAD) und die Hochschul-Informations-System GmbH (HIS) veröffentlicht haben. Danach liegt die Universität Heidelberg auf Platz eins der wichtigsten 50 Hochschulen in Deutschland für eingeschriebene ausländische Doktoranden.

Neben dem exzellenten internationalen Ruf der Heidelberger Universität beruht ihre große Attraktivität für herausragende junge Forscher nicht zuletzt auf einem breiten Angebot an strukturierten, zum Teil englischsprachigen Promotionsprogrammen und Graduiertenkollegs, die eine hochqualifizierte Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses ermöglichen. Hinzu kommen vier International Max Planck Research Schools. Drei der Heidelberger Graduiertenschulen werden zudem aus Mitteln der Exzellenzinitiative gefördert. Für überfachliche Beratungs-, Weiterbildungs- und Förderangebote der Doktoranden und Postdoktoranden sorgt die Graduiertenakademie der Universität.

Nach Angaben von Dr. Joachim Gerke, Leiter des Dezernats Internationale Angelegenheiten der Heidelberger Universität, kommt rund ein Drittel der an der Ruperto Carola eingeschriebenen Doktorandinnen und Doktoranden aus dem Ausland. Im Wintersemester 2009/10 waren es 889 ausländische Promotionsstudierende – insbesondere aus China (116), Indien (62), Italien (46) und Griechenland (43).

Wie die Studie von DAAD und HIS zeigt, zieht es immer mehr Studienabsolventen aus dem Ausland zu einer Promotion nach Deutschland: 2009 haben sich rund 18 000 ausländische Doktoranden an deutschen Universitäten eingeschrieben – doppelt so viele wie im Jahr 2000. Damit kommt jeder fünfte Doktorand aus dem Ausland. Für eine Promotion an deutschen Universitäten interessieren sich besonders junge Menschen aus asiatischen und osteuropäischen Ländern; an der Spitze stehen China und Indien, danach Russland und Polen. „Die meisten ausländischen Doktorandinnen und Doktoranden fühlen sich in Deutschland wohl und gut betreut. Sie haben sich für diesen Hochschulstandort entschieden, weil sie vom guten Ruf und der fachlichen Qualität der Wissenschaft hierzulande überzeugt sind“, heißt es beim Deutschen Akademischen Austausch Dienst.

Weitere Infos:

Pressemitteilung des DAAD

Studie „Wissenschaft weltoffen 2010“

Studierendenstatistik der Universität Heidelberg (pdf)

Der Pate übernimmt die Studiengebühren

Begehrt: Hochschüler können sich bis 24. September wieder um ein Stipendium bemühen

Studierende der Universität Heidelberg und der Hochschule für Jüdische Studien können sich ab sofort um eine Patenschaft für Studiengebühren zum Wintersemester 2010/11 bewerben. Verbunden damit ist, dass die Gebühren von 500 Euro für mindestens zwei Semester von einem Paten übernommen werden. In dem Patenschaftsprogramm engagieren sich neben der Gesellschaft der Freunde Universität Heidelberg und der Hochschule für Jüdische Studien auch Heidelberger Bürger. Bewerbungsschluss ist der 24. September.

Für das Stipendium können sich Studierende aller Fachrichtungen empfehlen. Voraussetzung für eine Bewerbung ist, dass sie an der Ruperto Carola oder der Hochschule für Jüdische Studien immatrikuliert sind und die erste mögliche Prüfung – Orientierungsprüfung, Zwischenprüfung oder Vordiplom – erfolgreich abgelegt haben. Die Studentinnen und Studenten sollten sich gesellschaftlich oder universitär engagieren, sich durch überdurchschnittliche Studienleistungen auszeichnen und zudem wirtschaftlich unterstützungsbedürftig sein. Das Patenschaftsprogramm wendet sich ausdrücklich an Studierende aller Nationalitäten.

Patenschaften I

Zur Förderung der Chancengleichheit wollen die Universität Heidelberg und die Hochschule für Jüdische Studien das 2008 ins Leben gerufene Patenschaftsprogramm langfristig weiter ausbauen. Paten haben die Möglichkeit, die volle Summe der Studiengebühren für einen bestimmten Zeitraum zu übernehmen oder eine frei wählbare Summe in einen Fonds einzuzahlen. Neben der finanziellen Zuwendung sollen auch der persönliche Kontakt und der Austausch zwischen Förderern und Geförderten initiiert und begleitet werden.

Infos zum Bewerbungsverfahren unter:

www.uni-heidelberg.de/freunde/beziehungspflege/patenschaften.html

Bernstein Zentrum mit Strahlkraft

Bezuschusst: Interdisziplinärer Forschungsverbund wird vom BMBF mit 9,6 Millionen Euro gefördert

Mit einem Bernstein Zentrum für Computational Neuroscience wird am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim und an der Universität Heidelberg ein neuer Forschungsverbund auf dem Gebiet der Neurowissenschaften eingerichtet. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat dafür 9,6 Millionen Euro bewilligt. Im Mittelpunkt der vom BMBF für zunächst fünf Jahre geförderten Forschungsarbeiten stehen die neuronalen Grundlagen höherer kognitiver Funktionen und ihre Störung bei psychiatrischen Erkrankungen wie Schizophrenie, Depression oder altersbedingten degenerativen Erscheinungen. Beteiligt sind 16 Wissenschaftlerteams; koordiniert wird das Zentrum von Dr. Daniel Durstewitz, Wissenschaftler am ZI.

Das Zentrum verbindet die zellphysiologischen und molekularbiologischen Forschungsarbeiten an der Medizinischen Fakultät Heidelberg und dem Interdisziplinären Zentrum für Neurowissenschaften (IZN) mit der Erforschung psychiatrischer Erkrankungen am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim in Verbindung mit der dortigen Medizinischen Fakultät. Außerdem werden Mitglieder des Interdisziplinären Zentrums für Wissenschaftliches Rechnen (IWR) der Universität Heidelberg ihre Expertise im Bereich der Computersimulationen komplexer dynamischer Systeme in den Verbund einbringen. Beteiligt ist zudem ein Wissenschaftlerteam von BioQuant. Auch zur Ausbildung von Studierenden und Nachwuchswissenschaftlern wird das Bernstein Zentrum einen wichtigen Beitrag leisten: Neben einem entsprechenden Schwerpunkt im Master-Programm „Molecular Biosciences“ ist an der Universität Heidelberg ein Promotionsprogramm „Computational Neuroscience“ geplant.

Die Wissenschaft hat insbesondere in den vergangenen zehn Jahren für verschiedene psychiatrische Erkrankungen eine Reihe von Risikogenen identifiziert. Diese betreffen unterschiedliche Moleküle, die an der neuronalen Informationsverarbeitung beteiligt sind. Wie genau wirken sich die über die Gene vermittelten molekularen Veränderungen auf die Eigenschaften von Nervenzellen und die Verbindungen zwischen ihnen aus? Und welche Auswirkungen haben diese zellulären Veränderungen wiederum auf die Funktionsweise des Gehirns und damit für das Verhalten? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, werden die Forscher am Bernstein Zentrum Heidelberg/Mannheim auf der Basis experimenteller Daten Computermodelle von neuronalen Netzwerken bestimmter Hirnregionen erstellen. Diese computerbasierten Simulationen sollen auch dazu beitragen, die Wirkung bestimmter Medikamente auf verschiedene Areale des Gehirns besser verstehen und möglicherweise vorhersagen zu können.

Das neue Forschungszentrum ist Teil des Bernstein Netzwerks Computational Neuroscience, das im Jahr 2004 ins Leben gerufen wurde und dem inzwischen rund 200 Arbeitsgruppen an 20 verschiedenen Standorten in Deutschland angehören. Benannt sind die Forschungsverbünde nach dem Physiologen Julius Bernstein (1839 bis 1917).

Kontakt:

Dr. Daniel Durstewitz
Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim
Telefon: 06 21/17 03-23 61
E-Mail: daniel.durstewitz@zi-mannheim.de

4,3 Millionen Euro für die Neue Uni

Beeindruckend: Ehepaar Engelhorn finanziert Neugestaltung der Aula mit großzügiger Spende

Curt und Heidemarie Engelhorn, der Universität Heidelberg durch ihr langjähriges Engagement für das Heidelberg Center for American Studies (HCA) verbunden, unterstützen die Hochschule erneut mit einer Spende in Millionenhöhe: Das Ehepaar finanziert mit 4,3 Millionen Euro die Neugestaltung der Aula der Neuen Universität, die zum 625-jährigen Bestehen der Ruperto Carola saniert wird. Mit der Modernisierung der Neuen Aula sollen nicht nur Beleuchtung und Medienausstattung sowie Heizung und Lüftung auf den aktuellen Stand der Technik gebracht werden; vorgesehen ist auch ein umfassend neues Gestaltungs- und Möblierungskonzept, das unter Wahrung denkmalpflegerischer Aspekte eine breitgefächerte Nutzung für Lehrveranstaltungen ebenso wie für Promotions- und Jahresfeiern oder Kongresse ermöglicht. Mit ihrer Spende unterstützen Curt und Heidemarie Engelhorn außerdem die Instandsetzung der seit Jahrzehnten nicht mehr bespielbaren Orgel in der Aula.

Die Sanierung des zentralen Hörsaal- und Veranstaltungsgebäudes in der Heidelberger Altstadt steht im Mittelpunkt der Initiative „Dem lebendigen Geist“, die nach der Widmung über dem Portal der Neuen Universität benannt ist. Zum Jubiläum der Universität im Jahr 2011 engagieren sich hier Freunde, Förderer und Alumni der Ruperto Carola, um einen Großteil der Kosten für die Sanierung in Höhe von 10,4 Millionen Euro durch Spenden aufzubringen. Die Neue Universität wurde 1930/31 bereits mit Spendengeldern erbaut – Initiator war seinerzeit der amerikanische Botschafter in Berlin Jacob Gould Schurman.

Neueuni I

Als Schirmherr der Kampagne unterstützt zudem der frühere Bundeskanzler und Heidelberger Alumnus Dr. Helmut Kohl die Universität Heidelberg mit einer Spende von 700 000 Euro. Kohl stiftet diese Summe aus dem Preisgeld des Roland Berger Preises für Menschenwürde, der ihm im April dieses Jahres verliehen wurde. Die Mittel sollen ebenfalls für die Sanierung der Neuen Universität zum 625. Jubiläum der Ruperto Carola verwendet werden.

Siehe auch: „Glückszahl für die Uni: Hörsaal 13 dank großzügiger Spende saniert