Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Persönlicher Kontakt zu Studierenden mit gleichem familiären Hintergrund

Jugendliche, die als erste in ihrer Familie einen Studienabschluss anstreben, haben häufig mit ganz eigenen Sorgen zu kämpfen. Unterstützung erfahren sie durch die Initiative arbeiterkind.de, die im Mai 2008 von der Gießener Studentin Katja Urbatsch gegründet wurde. Inzwischen gibt es auch eine Heidelberger Gruppe.

Wer selbst aus einer nicht-akademischen Familie stammt und studiert, der weiß, dass viele Probleme vor allem aus fehlenden Informationen entspringen. Das fängt schon damit an, dass sich Schüler über die Vorteile eines Studiums und die damit verbundenen Berufsperspektiven oft nicht im Klaren sind. Hinzu kommen fehlende Erfahrungen mit der Studienförderung oder mit dem BAföG. Das Internetportal arbeiterkind.de gibt hierbei wertvolle Hinweise sowie Informationen dazu, wie man wissenschaftlich arbeitet, im Ausland studieren kann, sich um Praktika bewirbt und schließlich das Examen erfolgreich meistert.

Eine besondere Rolle spielen bei arbeiterkind.de die lokalen Gruppen. „In der Orientierungsphase scheuen sich viele, vermeintlich dumme Fragen zu stellen. Durch den persönlichen Kontakt, vor allem zu Studierenden in unserer Gruppe mit gleichem familiären Hintergrund, können wir auf einer ganz anderen Basis weiterhelfen“, erklärt die Anglistik- und Theologie-Studentin Unica Peters, die in Heidelberg als Mentorin für arbeiterkind.de tätig ist. Jakob Pichon, der sein Jura-Studium an der Uni Heidelberg bereits beendet hat und gerade sein Referendariat macht, ergänzt: „Sobald wir merken, dass wir nicht weiterkommen, haben wir kein Problem damit, weiterzuvermitteln. Wir sind keine Konkurrenz zu den professionellen Beratungsstellen.“

Nicht zuletzt mit der Universität arbeitet die Heidelberger Gruppe daher eng zusammen. Dass dies keine einseitige Angelegenheit ist, betont Dr. Andreas Barz, Leiter des Dezernats Studium und Lehre: „Wir wollen talentierte Studierende für die Ruperto Carola gewinnen. Dazu gehören auch jene, die sich aus den genannten Gründen schwer damit tun, sich für ein Universitätsstudium zu entscheiden.“

Ein Tipp noch zur finanziellen Unterstützung im Studium: Ein Patenschaftsprogramm der Universität Heidelberg sorgt für die Übernahme der Studiengebühren für mindestens zwei Semester. Welche Voraussetzungen man dafür mitbringen muss und wie man sich bewerben kann, erfährt man unter:
www.uni-heidelberg.de/freunde/beziehungspflege/patenschaften.html

Kontakt zur Heidelberger Gruppe von arbeiterkind.de bekommt man über: heidelberg@arbeiterkind.de