Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Auch nach 700 Stunden Zahnbehandlung noch geduldig

Der Patient verzieht keine Miene, auch wenn der Bohrer mehrfach angesetzt werden muss: Zahnmedizinstudierenden der Universität stehen mittlerweile die europaweit modernsten Ausbildungsplätze zur Verfügung, die sie optimal auf die praktische Arbeit vorbereiten – Phantomköpfe mit auswechselbaren Gebissen simulieren die Patienten und lassen geduldig alle Behandlungsversuche der angehenden Zahnmediziner über sich ergehen.

Rund 700 Stunden übt ein Hochschüler an der Puppe, bevor er unter Anleitung seinen ersten lebenden Patienten behandeln darf. „Unsere Studenten lernen hier systematisch alle Arbeitsschritte der Zahnerhaltung und des Zahnersatzes“, erklärt Prof. Peter Rammelsberg, Studiendekan im Bereich Zahnmedizin an der Medizinischen Fakultät Heidelberg.
 
Die Simulationsarbeitsplätze sind nicht nur komplett mit allen modernen zahnmedizinischen Geräten ausgestattet – vom Bohrer über das Mikroskop bis zum Spülgerät und Fußschalter, der die Höhe und Lagerung des "Patienten" anpasst – sondern auch mit einer Multimedia-Ausrüstung: PC, Monitor, Kamera und Bildschirm.
Die europaweit modernsten Ausbildungsplätze stehen den angehenden Zahnmedizinern in Heidelberg mittlerweile zur Verfügung.
Foto: Uniklinikum Heidelberg

Damit können die Studierenden im Großformat verfolgen, welche Fortschritte ihre Arbeit macht, und die Lernprogramme und Arbeitsschritte abrufen, die sie zu absolvieren haben. Der Kursleiter wiederum kann sich in jeden Arbeitsplatz einklinken, die Fortschritte bei der Arbeit beurteilen und dem Kursteilnehmer über Bildschirm Hilfestellung geben.

Insgesamt 84 Simulationsarbeitsplätze wurden 2007 in zwei Sälen der Universitätsklinik für Mund-, Zahn- und Kieferheilkunde in Betrieb genommen. Die insgesamt etwa 450 Studierenden in der Heidelberger Zahnklinik lernen dort vom vierten bis sechsten Semester im Zuge von vier Simulationskursen. Und wie zu vernehmen ist: Die Studierenden schätzen ihre "geduldigen Patienten" sehr.

Kontakt:

Prof. Peter Rammelsberg
Studiendekan im Bereich Zahnmedizin der Medizinischen Fakultät Heidelberg
Tel. 06221/566032 (Sekretariat)
E-Mail: peter.rammelsberg@med.uni-heidelberg.de