Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

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Da knallen die Stopfen der Reagenzgläser

Erstes Forschungsrating des Wissenschaftsrates: Heidelberger Chemie ist „exzellent“

Einen Platz in der absoluten Spitzengruppe deutscher Chemie-Forschungsstandorte belegt die chemische Forschung an der Universität Heidelberg in dem jüngst veröffentlichten ersten Forschungsrating eines Fachs durch den Wissenschaftsrat: Alle Teilbereiche der chemischen Forschung wurden in die höchsten Kategorien "sehr gut"/"exzellent" eingeordnet, sprich: als von internationalem Rang anerkannt. Die Publikationsleistung und die Zitierhäufigkeit Heidelberger Arbeiten sowie die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses wurden ebenfalls als "exzellent" und damit überragend eingestuft.

Mit dem Ziel, die Forschungsleistungen der Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland transparenter zu machen, hatten Bund und Länder den Wissenschaftsrat 2005 um ein Forschungsrating gebeten. Da es sich hierbei um ein neuartiges, differenziertes und methodisch anspruchsvolles Verfahren handelt, wurde die Erprobung im Zuge einer Pilotstudie in den Fächern Chemie und Soziologie beschlossen. Anders als in Rankings werden bei diesem Forschungsrating keine auf Gesamtnoten basierenden Ranglisten erstellt sondern für jede Einrichtung ein individuelles Bewertungsprofil gezeichnet, das die Stärken und Schwächen in den einzelnen Leistungsbereichen (Forschung, Nachwuchsförderung und Wissenstransfer) sichtbar macht. Die zugrundeliegenden Bewertungsergebnisse sind nicht aus quantitativen Daten errechnet, sie spiegeln vielmehr das Urteil einer Gutachtergruppe wider, die verschiedene qualitative und quantitative Indikatoren (so wurde unter anderem eine beispiellose Zitationsanalyse für über 40 000 Publikationen vorgenommen) sowie Rahmeninformationen zu jeder Einrichtung zugrunde gelegt hat.

"Wir freuen uns natürlich, dass wir in der ganzen Breite unserer Forschungsaktivitäten so gut bewertet wurden", so der Dekan der Fakultät für Chemie und Geowissenschaften, Prof. Lutz H. Gade. "Es ist das Ergebnis des großen wissenschaftlichen Engagements aller Heidelberger Chemiker, vor allem aber einer gewachsenen Wissenschaftskultur vor Ort." Das Resultat des Ratings sei sowohl Herausforderung als auch Ansporn für die kommenden Jahre. Die Fähigkeit, neue Forschungsgebiete zu erschließen und sich interdisziplinär zu vernetzen, beruhe immer auf starken Forschungsleistungen im Kerngebiet einer Wissenschaft. "Dies werden wir auch in Zukunft erhalten und weiter ausbauen."

Kontakt:

Prof. Lutz H. Gade
Anorganisch-Chemisches Institut der Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 270, 69120 Heidelberg
Tel. 06221/548443
E-Mail: lutz.gade@uni-hd.de

Das Delta bietet die besten Voraussetzungen

Rhein-Neckar-Region bewirbt sich um das Nationale Zentrum für Demenzforschung

Das Netzwerks AlternsfoRschung (NAR) wurde vom baden-württembergischen Wissenschaftsminister Prof. Peter Frankenberg damit beauftragt, ein Konzept für das Nationale Zentrum für Demenzforschung am Standort Heidelberg-Mannheim auszuarbeiten; koordiniert wird diese Bewerbung vom früheren Prorektor für Forschung und Medizin der Ruperto Carola und "spiritus rector" des NAR, Prof. Jochen Tröger. Die Metropolregion mit ihrem starken Forschungs- und Klinikpotenzial bietet die besten Voraussetzungen, um das von Bundesbildungsministerin Annette Schavan geplante Zentrum erfolgreich zu starten.

Unter dem Dach der Helmholtz-Gemeinschaft soll sich das neue Forschungszentrum als Kristallisationskern mit leistungsfähigen Forschungseinrichtungen als Partnern mit der forschungs-, gesellschafts- und gesundheitspolitischen Herausforderung von Demenzerkrankungen beschäftigen. Mit den Universitäten und Universitätskliniken Heidelberg und Mannheim, dem Deutschen Krebsforschungszentrum, dem Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim und anderen Forschungseinrichtungen kann das Rhein-Neckar-Delta den hohen Anforderungen an die Leistungsfähigkeit eines Nationalen Demenzzentrums gerecht werden.

Einen besonderen Pluspunkt stellt hierbei das Netzwerk AlternsfoRschung der Universität Heidelberg dar, das bereits heute neben den Lebens- und Geisteswissenschaften auch den Versorgungsaspekt und die ökonomischen Fragen einbezieht. Dessen Direktor Prof. Konrad Beyreuther wurde jetzt zum Mitglied der Expertengruppe "Nationales Demenzforschungszentrum" berufen.

Kontakt:

Netzwerk AlternsfoRschung (NAR)
Geschäftsstelle
Bergheimer Straße 20, 69115 Heidelberg
Tel. 06221/548124
E-Mail: teichmann@nar.uni-hd.de

www.nar.uni-heidelberg.de

Ohne den Geschmack von Freiheit und Abenteuer

Rauchfrei dank Gruppentherapie am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit

Die guten Vorsätze der Silvesternacht sind noch recht frisch. Daher möchte die Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim all jene unterstützen, die künftig rauchfrei leben wollen. In ambulanten Gruppen zu je zehn Teilnehmern unter der Leitung von Dr. Alexander Diehl und Dipl.-Psych. Christine Rockenbach kann im Zuge einer verhaltenstherapeutisch ausgerichteten Gruppentherapie eine langfristige Tabakabstinenz erlangt werden.

Das Programm richtet sich an Raucher ohne weitere Substanzabhängigkeiten. Die Kursdauer beträgt sechs Wochen, die Teilnehmer treffen sich einmal wöchentlich immer montags von 17 bis 18.30 Uhr oder von 19 bis 20.30 Uhr im Suchtzentrum des ZI im Quadrat J4, 2a. Die Kosten von 119 Euro werden von zahlreichen Krankenkassen anteilig übernommen, außerdem fallen noch Kosten für Arbeitsmaterial in Höhe von 17,80 Euro an.

Die Behandlung beginnt mit ausführlichen Informationen über die Entstehung und die Risiken der Tabakabhängigkeit. Eine Selbstbeobachtung soll den Stellenwert sowie die Funktion des Rauchens im Alltag sichtbar machen und dient der Vorbereitung auf den Rauchstopp. Gemeinsam werden Strategien zu alternativen Verhaltensweisen erarbeitet und Methoden zum Umgang mit Stress, Konflikten und ähnlich rückfallgefährdenden Situationen besprochen. Ergänzend erhalten die Teilnehmer Informationen über Ernährungsumstellung, Gewichtskontrolle und körperliche Fitness.

Kontakt:

Birgit Freudenberger
Tel. 0621/1703-3503
E-Mail: birgit.freudenberger@zi-mannheim.de

Uniklinikum und Orthopädie fusionieren

Universitätsklinik übernahm Geschäftsführung des Schlierbacher Krankenhauses

Seit dem 1. Januar hat das Universitätsklinikum die Geschäftsführung der Stiftung Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg übernommen. Zum Vorstand der Klinik bestellt wurden der Leitende Ärztliche Direktor des Uniklinikums Prof. J. Rüdiger Siewert und die Kaufmännische Direktorin Irmtraut Gürkan. Dem Zusammenschluss ging eine Entscheidung der Aufsichtsräte beider Einrichtungen voraus. Wie bisher hat Prof. Volker Ewerbeck als Lehrstuhlinhaber für Orthopädie an der Universität die Leitung der Abteilung Klinik für Orthopädie I inne.

Mittelfristig ist eine Fusion der beiden Einrichtungen geplant. Damit würde das Universitätsklinikum Heidelberg über rund 2000 Betten verfügen und zu den drei größten Unikrankenhäusern in Deutschland gehören.

"Die rasche einvernehmliche Zusammenführung beider Standorte durch die Übernahme der Geschäftsführung bietet die Gewähr dafür, dass die anerkannt hohen Leistungen der Orthopädischen Klinik in der Krankenversorgung, Forschung und Lehre auch weiterhin erbracht werden", kommentierte Prof. Siewert die Entscheidung. Beide Einrichtungen erwarten durch die enge Zusammenarbeit erhebliche Synergieeffekte, die unmittelbar den Patienten zugute kommen sollen. "Bei der Zusammenführung der beiden Einrichtungen werden wir Sorge dafür tragen, dass die Übernahme des Personals der Stiftung Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg sozialverträglich erfolgt", sagte die Kaufmännische Direktorin Irmtraut Gürkan.