Siegel der Universität Heidelberg
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Jeder kann etwas dazu beitragen

Universität Heidelberg prämierte die elf besten Vorschläge beim Ideenmanagement 2008 – Große Energiesparkampagne in Vorbereitung

Bei jedem Regenguss muss ihn der Anblick geärgert haben: Ungenutzt rauschen die Wassermassen von der ­riesigen Dachfläche des Theoretikums im Neuenheimer Feld in die Kanalisation. Wie gut könnte man das Wasser doch für die Bewässerung des Botanischen Gartens verwenden, dachte sich Lutz Eitner.

Doch statt zu lamentieren und nichts zu tun, wandte sich der Obergärtnermeister und Ausbilder im Botanischen Garten mit seinem Vorschlag an das Ideenmanagement der Universität Heidelberg. Das hatte in einem Wettbewerb die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ruperto Carola aufgerufen, Ideen einzureichen, die nicht nur die Arbeitsbedingungen verbessern, sondern auch Energie sparen und somit die Umwelt und noch dazu den Geldbeutel schonen. Nun wurden die besten Vorschläge durch die Kanzlerin, Dr. Marina Frost, in der Bel Etage mit Urkunden ausgezeichnet.

Seit zwei Jahren ist das Ideenmanagement tätig und kann auf einige Erfolge zurückblicken. Aus insgesamt 102 eingereichten Vorschlägen wurden bisher 34 prämiert. Vieles wurde bereits umgesetzt oder wird bei zukünftigen Baumaßnahmen berücksichtigt, wie auch der Vorschlag von Lutz Eitner. Dabei soll das Ideenmanagement aber auch das Gemeinschaftsgefühl der Universität stärken. Jeder könne etwas beitragen und verändern, so Marina Frost, das sei besser, als „alleine vor sich hin zu arbeiten“. Gerade die einfachen Ideen seien es, auf die man erst einmal kommen müsse, sagt die Kanzlerin. Und speziell in Sachen Energie hat die Universität noch einiges vor, so wurde Dipl.-Ing. Vladimir Slednev als Energiebeauftragter gewonnen. Auch eine Energiesparkampagne ist in Vorbereitung.

Das Heizen nach „russischer Art“ (Heizkörper aufgedreht, Fenster geöffnet) ist zumindest in der Universitätsbibliothek bald passé, dank der Idee des Mitarbeiters Mathias Graner. Thermostatventile sollen eine sinnvolle und fix eingestellte Temperatur garantieren. Der Umbau der UB durch das Universitätsbauamt soll als Pilotprojekt dienen. In den Toiletten der Zentralen Universitätsverwaltung wird das Toilettenpapier Dank des Vorschlags von Beate Knopf in einem Spender hygienischer als bisher aufbewahrt werden.

Gärtnermeister Frank Korn fiel die alte Verglasung und brüchige Verkittung seiner Gewächshäuser auf. Eine neue Isolierverglasung soll die Energiekosten um stattliche 17% senken.

Voller Ideen: Kanzlerin Dr. Marina Frost, Mathias Graner, Petra Röver, Frank Korn, Beate Knopf, Rolf Petzold, Heribert Mohr, Lutz Eitner und Norbert Sigmund (v.l.n.r.).  
Voller Ideen: Kanzlerin Dr. Marina Frost, Mathias Graner, Petra Röver, Frank Korn, Beate Knopf, Rolf Petzold, Heribert Mohr, Lutz Eitner und Norbert Sigmund (v.l.n.r.).
Foto: Hentschel
Dass seine Biologielaboranten-Azubis viele Fragen haben, wusste Heribert Mohr vom Institut für Anatomie und Zellbiologie schon lange. Mit seiner Ausbildungspatendatenbank sollen sie bald auch die richtigen Ansprechpartner für Antworten finden. Die Ausbildungspaten sind Experten aus bestimmten Fachbereichen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im naturwissenschaftlich-technischen Dienst helfen, wenn sie spezielle Techniken für ihre Projekte neu lernen müssen. Teure Weiterbildungsmaßnahmen können so gespart werden. Rolf Petzold, Mitarbeiter des Universitätsrechenzentrums, brachte die Idee ein, Anfragen und Verteilung von EDV-Ausstattung durch ein EDV-Formular abzuwickeln.

Die automatische Sperrung von überzogenen Drittmittelkonten, eingereicht von Petra Röver, Mitarbeiterin der Zentralen Universitätsverwaltung, kann mit SAP leider nicht geeignet umgesetzt werden, so dass die Konten manuell überwacht werden müssen. Nicht immer kamen seine Auslandsbüchersendungen auch da an, wo sie sollten, stellte schließlich Robert Sigmund, Mitarbeiter der Universitätsbibliothek, fest. Statt die Pakete per Einschreiben zu schicken, was den Inhalt vor allem in Osteuropa wertvoll zu machen schien, werden sie nun neutraler als Presse- und Büchersendung deklariert.
Magdalena Tonner

Zum Abschluss der Veranstaltung galt der große Dank nicht zuletzt den zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der verschiedensten Fachabteilungen, die Gutachten und Einschätzungen zu den Ideen abgaben. Die Geschäftsstelle und die Bewertungskommission des Ideenmanagements freuen sich auf weitere Vorschläge. Nähere Infos findet man hier: www.ideenmanagement.uni-hd.de


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