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Kosmische Materie

Die Helmholtz-Gemeinschaft stiftet eine neue Allianz

Der Senat der Helmholtz-Gemeinschaft hat vier weitere Helmholtz-Allianzen ausgewählt, darunter auch die von der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) vorgeschlagene Allianz "Kosmische Materie im Labor", an der die Universität Heidelberg mit ihren Physikalischen Instituten beteiligt ist. Mit den Helmholtz-Allianzen, die zum Pakt für Forschung und Innovation gehören, soll die Exzellenz gesteigert und die Vernetzung mit den Hochschulen ausgebaut werden.

Ein zentrales Ziel der Allianz "Kosmische Materie im Labor" ist die Gründung des "Extreme Matter Institute" (EMMI) bei der GSI in Darmstadt. "Das neue Institut soll ein internationales Zentrum werden, das Subdisziplinen der Physik zusammenführt", erläutert die Professorin Johanna Stachel vom Physikalischen Institut der Ruperto Carola die Hintergründe. Dementsprechend setzt sich diese Allianz aus den verschiedensten Partnern zusammen. So gehören neben der Universität Heidelberg beispielsweise das hiesige Max-Planck-Institut für Kernphysik, die Universität VI in Paris, das Lawrence Berkeley National Laboratory in den USA oder die Universität Tokio zu den zwölf Partnerinstitutionen.

Untersucht werden die Bildungsbedingungen von Materie unter extremen Bedingungen, wie sie etwa kurz nach dem Urknall des Universums herrschten oder wie sie noch heute bei Supernova-Explosionen durchlaufen werden. Die Experimente hierzu werden beispielsweise an dem neuen Large Hadron Collider (LHC) des CERN in Genf stattfinden, und an der in den nächsten Jahren in Darmstadt bei der GSI entstehenden Beschleunigeranlage FAIR, die zu den größten Anlagen ihrer Art für Ionen- und Antiprotonenstrahlen zählen wird. "Das Institut EMMI wird auch ein Think-Tank für FAIR", beschreibt Johanna Stachel einen Teil der Arbeit der Wissenschaftler. Sie werden festlegen, was man konkret mit FAIR messen will, die entsprechenden Messprogramme vorbereiten und dafür sorgen, dass die dazugehörigen Messeinrichtungen vorhanden sind.

Die Helmholtz-Gemeinschaft fördert die Allianz mit einer Summe von 18,75 Millionen Euro, hinzu kommen 54 Millionen Euro der beteiligten Institute und Forschungseinrichtungen. Der Beitrag der Ruperto Carola beträgt hier stolze 11 Millionen Euro, die zum einen in Form von zwei neuen Professuren sowie die Mitarbeit von existierenden Arbeitsgruppen und zum anderen über Drittmittel für Experimente und wissenschaftliche Mitarbeiter bereit gestellt werden.
Stefan Zeeh
Seitenbearbeiter: Email
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