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Neue Studie zum Thema Spendensammeln

Ruperto Carola erfolgreich beim Fundraising – eigenes Dezernat in der Universitätsverwaltung eingerichtet

Gemeinsam mit dem Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) und dem Deutschen Fundraising Verband hat die Wochenzeitung "Die Zeit" erstmals eine Studie zum Fundraising an deutschen Hochschulen vorgelegt. Deutsch- lands älteste Hochschule plat- zierte sich beim Einwerben von Spenden unter den Spitzen- reitern – nämlich auf Platz vier bundesweit.

Von Elite-Universitäten in den USA ist bekannt: Sie leben "im Paradies der Spendensammler" (Die Zeit). Auch in Deutschland ist Bewegung in diesen Sektor gekommen, trotz hemmender Mentalität und bremsendem Steuersystem. 65 Hochschulen hatten sich an der jetzt veröffentlichten Umfrage beteiligt und Auskunft gegeben über sämtliche Aktivitäten innerhalb eines Jahres (2003). Mit 7,4 Millionen Euro Spendenaufkommen in 2003 verfehlte Heidelberg dabei nur knapp den dritten Platz, den mit 7,6 Millionen Euro die Technische Universität München einnimmt. Im Schnitt nahmen die deutschen Universitäten anderthalb Millionen Euro pro Jahr aus privater Hand ein, die Fachhochschulen 91.000 Euro.

Wo die Schwierigkeiten in Deutschland liegen, macht Martin Spiewak in der "Zeit" klar: "Den US-Hochschulen kommen mehrere Vorteile zugute: die ausgeprägte Gebermentalität der Amerikaner, fehlender Datenschutz sowie ein spendenfreundliches Steuerrecht. So kann man in den USA bis zu vierzig Prozent seines Einkommens steuerfrei für die Wissenschaft spenden. In Deutschland liegt die Grenze bei zehn Prozent." Hinzu komme die ausgeklügelte Organisation des amerikanischen Fundraisings.

In der Szene der Spendensammler in Deutschland dominieren – so der Autor – Lobbyisten für Krebsstationen, Katastrophenopfer oder Umweltorganisationen. Experten, die sich in Hörsälen und Forschungslabors auskennen, fehlen allerdings. "Für eine Universität können Sie nicht mit Mitleid und Massenbriefen werben", zitiert das Wochenblatt Wilhelm Krull, den Generalsekretär der Volkswagen-Stiftung. Wie ernst auch die Universität Heidelberg das Thema nimmt, zeigt sich darin, dass sie den angesprochenen Bereich inzwischen völlig neu strukturiert und ein eigenes Dezernat ("Beziehungspflege – Stiftungen – Vermögen") in der Universitätsverwaltung eingerichtet hat.

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