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Begehrte Ausbildungsplätze

Die Azubis am Physikalischen Institut füllen Lücken und lernen dabei

Sie sind die Jüngsten an der Universität und haben nach ihrer Prüfung hervorragende Aussichten auf einen guten Job – die Azubis an der Ruperto Carola. In zwölf Berufsfeldern kann beim größten Arbeitgeber vor Ort derzeit eine Lehre absolviert werden. Und in vielen Bereichen sind die Auszubildenden gar nicht wegzudenken, so beispielsweise im Physikalischen Institut am Philosophenweg.

Wolfgang Beldermann, Ausbilder in der dortigen Elektronikwerkstatt, zeigt noch schnell die Bibliothek. Das habe er beinahe vergessen zu erwähnen: Als die Zettelkataloge abgeschafft wurden, haben die Auszubildenden im Rahmen einer Projektarbeit die Umstellung auf ein elektronisches Katalogsystem technisch verwirklicht, seitdem werden auch hier Bücher mit dem Barcode-Leser registriert. Solch praktische Anwendungen sind typisch für die Arbeit der Azubis. Zuvor hatte Beldermann im Gespräch von ähnlichen Projekten berichtet – vom Aufbau von Computernetzwerken bis zur Einrichtung von Servern, angefangen von der Projektplanung bis zum Verlegen von Kabeln.

Mario Hilpert, Wolfgang Beldermann und Christopher Kasamach im Serverraum.
Mario Hilpert, Wolfgang Beldermann und Christopher Kasamach im Serverraum.

Den Nutzen, den das Physikalische Institut aus solchen Arbeiten zieht, begrüßt auch Professor Franz Eisele: "Wir profitieren mindestens genauso von den Azubis wie die von uns. Sie füllen viele Lücken – und lernen dabei. Das ist eine sehr günstige Kombination." Finden offenbar auch die Azubis. Mario Hilpert und Christopher Kasamasch, beide Fachinformatiker im ersten Ausbildungsjahr, haben gerade mitgeholfen, den Serverraum im Keller umzubauen. Früher waren die Geräte überall verstreut, jetzt wurden sie in Schränke eingebaut und alles frisch verkabelt. Der dreijährige Ausbildungsgang zum Fachinformatiker ist noch relativ neu an der Ruperto Carola, zum Berufsbild gehört die Planung und Realisierung komplexer Hard- und Softwaresysteme. Die beiden sind froh an der Universität "gelandet" zu sein, beide loben das "gute Arbeitsklima".

Blick in die Elektronikwerkstatt des Physikalischen Instituts.
Blick in die Elektronikwerkstatt des Physikalischen Instituts. Fotos : Fink

Kein Wunder, dass die Ausbildungsplätze am Physikalischen Institut sehr begehrt sind. Auf die beiden Stellen von Hilpert und Kasamasch gab es rund hundert Bewerber. Das Interesse wird schon bei den Schülern geweckt – meistens im Februar und März gibt es am Physikalischen Institut Wochenpraktika, gewissermaßen die Einstiegsdroge. Dem folgt oft eine Bewerbung in der dortigen Elektronik- oder der Mechanischen Werkstatt. Die Ausbildung selbst erfolgt im dualen System, parallel wird also die Berufsschule besucht. Zu den Abschlussarbeiten gehört ein praktischer Teil. Und auch wenn nicht alle nach ihrer Ausbildung von der Universität Heidelberg aufgrund dünn gesäter Stellen übernommen werden können, zeigt die bisherige Erfahrung, dass sie in der Regel keine Schwierigkeiten haben, woanders etwas zu bekommen. Manche werden während ihrer Ausbildung sogar motiviert, das Abitur nachzuholen und daran ein Studium anzuschließen. Wolfgang Beldermann erzählt, dass einige ehemalige Azubis Jahre später als Ingenieure bei ihm vorbeigeschaut hätten.

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