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Immer auf Sendung

Preis der Freunde geht in diesem Jahr an den Campusrundfunk "RadioAktiv"

Kürzlich wurde das Kaminzimmer der Bel Etage in der Alten Universität durch vierzehn "Radioaktive" gestürmt. Der Grund war ein angenehmer. Denn dort konnten die jungen Medienmacher mit dem gefährlich klingenden Namen einen Scheck in Höhe von 2500 Euro in Empfang nehmen. Mit dieser Summe nämlich ist der Preis der Freunde dotiert, den in diesem Jahr die Heidelberger Redaktion des Campusradios RadioAktiv erhielt.

"Wir sehen den Preis als besondere Auszeichnung für diese Redaktion, weil wir als ‚Außenstelle‘ immer sehr viel Aufwand betreiben mussten, um zum Ganzen zu gehören. Deshalb freuen wir uns jetzt über diese Belohnung", sagt Duy Tran, ehemaliger Chefredakteur Heidelberg. Lange Zeit gab es nur in Mannheim ein Studio, zu dem die Heidelberger pendeln mussten. Seit einigen Monaten aber genießen alle das neue Vorproduktionsstudio in der Neuen Pädagogischen Hochschule. "Nur live senden können wir von dort leider noch nicht. Das ist wohl noch Zukunftsmusik", meint Linda Krämer, stellvertretende Chefredakteurin in Heidelberg. Mit dem Preisgeld wäre dazu vielleicht ein Anfang gemacht. Aber erst einmal stehen neue Mikrofone und Aufnahmegeräte auf der Wunschliste. "Die alten Mikros fallen schon auseinander und manchmal kracht und knackst es während der Aufnahme, natürlich immer, wenn man gerade das tollste Interview geführt hat", jammern alle. Das ist nun vorbei.

Lauter
Lauter "Radioaktive" freuen sich mit Prorektorin Silke Leopold (ganz rechts) über einen Scheck. Auf dem Wunschzettel stehen im Moment neue Mikrofone und Aufnahmegeräte. Foto: Fink

Insgesamt hatten sich sieben Heidelberger Initiativen für den diesjährigen Preis der Freunde beworben. Unter anderem auch die Studentenzeitung COLUMBUS des Geographischen Instituts und der Kreis der aramäischen Studierenden. Beide gehörten mit zu den Favoriten. Warum RadioAktiv das Rennen gemacht hat, erklären die Jurymitglieder Mariana Pinzón, Stefanie Zschäbitz und Moritz Gentsch. In ihrer Laudatio zitierten sie Brecht: "Der Rundfunk wäre der denkbar großartigste Kommunikationsapparat des öffentlichen Lebens, wenn er es verstünde, nicht nur auszusenden sondern auch zu empfangen." Die Jury war sich einig: "RadioAktiv ist genau so ein Medium."

In Heidelberg ist der Campusrundfunk RadioAktiv
auf der Frequenz 105,40 MHz zu empfangen

Die Bewerbung stach hervor und ganz besonders gefiel der Jury die Interdisziplinarität. "Studenten können sich so über andere Studiengänge informieren ohne in die Vorlesungen gehen zu müssen. Das wäre für sie auch zeitlich gar nicht machbar." RadioAktiv fördere außerdem die Verbindung von Mitgliedern der Universität untereinander, lobte Pinzón. Andreas Epple, Mitglied des Vorstands der Gesellschaft der Freunde gefiel besonders, dass "für Studierende ein Einblick in das Funktionieren von Medien ermöglicht wird". Bei anderen Hörfunkanstalten seien die Radioaktiven auch schon gern gesehen, vor allem wegen der guten Ausbildung, die alle Neuankömmlinge durchlaufen. "Doch auch wenn man nicht vorhat, in diesem Bereich später tätig zu sein, so bringt es ganz wichtige berufliche Vorteile, sich in dieser Initiative zu engagieren", betont Epple. Und außerdem macht es einfach Spaß, hinter dem Mikrofon zu stehen und kreativ zu sein. "Diesen Preis zu erhalten gibt uns eine unheimliche Motivation", freut sich Krämer. Sehr viele bei RadioAktiv hätten in dem kleinen Sender schon ihr Herz verloren.

Claudia Wiese
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