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Kluge Köpfe in Bewegung halten

Attraktives und vielfältiges Programm als Aufgabe – Interview mit Matthias Wolf vom Hochschulsport

Im Oktober hat Matthias Wolf die Leitung des Heidelberger Hochschulsports übernommen. Zuvor hatte der studierte Volkswirtschaftler und Sportwissenschaftler diese Stelle bereits kommissarisch betreut, nachdem der bisherige Beauftragte Volker Heindel in den Ruhestand verabschiedet worden war. Der „Unispiegel“ unterhielt sich mit Matthias Wolf darüber, wie an der Ruperto Carola kluge Köpfe in Bewegung gehalten

Auch Thae-Bo steht auf dem Programm des Hochschulsports – ein Fitnesstraining, das Kraft, Ausdauer, Koordination, Schnelligkeit und Beweglichkeit schult.
Auch Thae-Bo steht auf dem Programm des Hochschulsports – ein Fitnesstraining, das Kraft, Ausdauer, Koordination, Schnelligkeit und Beweglichkeit schult.
Foto: Universität

Für den Hochschulsport stellt die Universität Raum, Personal und Geld zur Verfügung. Was bietet Ihr im Bereich des Breitensports an?

Wolf: Wir haben den Auftrag, ein attraktives und zugleich vielfältiges Programm zu organisieren. Sport hat viele positive Effekte. Der gesundheitliche Aspekt spielt da eine Rolle. Der Prüfungsstress ist groß, der Leistungsdruck steigt immer mehr an. Sport sorgt hier für einen Ausgleich, für körperliche und geistige Entspannung. Natürlich kommt auch der gesellige Aspekt dazu. Hier treffen Menschen aus aller Welt, aus allen Fakultäten und Bereichen aufeinander, da entstehen schon mal Freundschaften fürs Leben.

Wer darf denn mitmachen?

Wolf: Alle. Von der Studentin bis zum Professor oder Chefarzt, vom Zivi bis zur Krankenschwester oder Verwaltungsangestellten. Lediglich die Zugehörigkeit zur Ruperto Carola muss belegt werden. Das Angebot selbst ist in vielen Bereichen kostenfrei. Bei kostenintensiveren Sportarten wie zum Beispiel Rudern, Tennis oder Klettern müssen sich die Teilnehmer allerdings finanziell beteiligen. Doch das hält sich in Grenzen und ist nicht mit den Preisen vergleichbar, die man bei kommerziellen Sportanbietern zahlen müsste.

Auch nicht zu vergleichen mit Studios oder Vereinen ist ja wohl auch das Programm...

Wolf: Kann man schon so sagen. Vom Afrikanischen Tanz bis zur Wirbelsäulengymnastik bieten wir eine Auswahl an, die in dieser Breite sicher einmalig ist. Wir spüren neuen Trends nach, wollen diese früh integrieren, um aktuell zu bleiben. Recht erfolgreich im Bereich der Fitnesssportarten ist beispielsweise seit ein paar Semestern Spinning, ein spezielles Ausdauertraining auf stationären Fahrrädern mit Musikbegleitung. Angeboten werden außerdem alle möglichen Spiel-, Kampf- und Mannschaftssportarten. Ein großer Bereich ist auch der Tanz. Hinzu kommen Exkursionen wie Drachenfliegen, Tauchen, Segeln, Skifahren oder Klettern im Gebirge. Es gibt auch ganz skurrile Sportarten wie zum Beispiel Unterwasserrugby. Also sehr viele Dinge, die sich im klassischen Angebot eines Fitnessstudios oder eines Vereins so nicht wiederfinden.

Der Hochschulsport ist ja ein Teil des Instituts für Sportwissenschaft (ISSW). Kommen von da auch die Kursleiter?

Wolf: Ja und nein. Neben den Sportstudierenden haben wir auch Juristen oder Mediziner unter unseren Kursleitern, die beispielsweise Training im Kraftraum anbieten. Im Bereich der asiatischen Kampfsportarten stammen die Trainer oft aus den Ursprungsländern wie z.B. Korea (TaeKwonDo). Falls Kurse einmal nicht mehr angeboten werden, liegt das in den seltensten Fällen an mangelnder Nachfrage, sondern einfach daran, dass etwa ein Kursleiter nach seinem Studium Heidelberg verlässt und wir keinen adäquaten Ersatz finden können. Insofern sind wir auch immer auf Suche nach neuen Trainern und freuen uns auch, wenn Leute sich mit Ideen direkt an uns wenden.

Noch ein Wort zur Zukunft. Wie wird sich der Hochschulsport in den nächsten Semestern entwickeln?

Wolf: Im Grunde sind wir gut aufgestellt. Gewisse Defizite gibt es allerdings in den Bereichen Krafttraining und Tanz. Der kleine Kraftraum, den wir nutzen, platzt aus allen Nähten und ist für uns erst ab 16 Uhr nutzbar. Hier muss langfristig etwas Größeres her. Die riesige Nachfrage kann in diesem Bereich leider nicht ausreichend befriedigt werden. Ideal wäre ein Fitnessraum, der rund um die Uhr offen steht, andere Universitäten sind uns da leider schon ein Stück voraus. Daher haben wir im Frühjahr einen Entwurf für ein neues Fitness- und Gesundheitsstudio vorgelegt. Darüber muss die Universitätsspitze entscheiden. Das zweite ist der Tanzbereich. Auch hier suchen wir noch mindestens einen zusätzlichen Raum, um die Vielfalt der Angebote unterzubringen. Im Bereich des Wettkampfsports wollen wir in nächster Zeit auch mal wieder eine große internationale Hochschulmeisterschaft ausrichten, und zwar in der Leichtathletik.

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