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Joachim Friedrich Quack wurde im Jahr 2005 als Nachfolger von Prof. Dr. Jan Assmann an das Ägyptologische Institut der Ruperto Carola berufen. Als einer der „international bedeutendsten deutschen Ägyptologen“ erhielt er 2011 den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Zu den Arbeitsschwerpunkten von Prof. Quack gehören Sprache, Literatur und Religion des Alten Ägypten, wobei ein besonderer Schwerpunkt der Arbeit auf der Erschließung bislang unpublizierter Texte aus den Archiven ägyptischer Tempel der Römerzeit liegt.

 
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Datenbank zur Erschließung altägyptischer Texte

Pressemitteilung Nr. 34/2018
22. März 2018
Von der DFG gefördertes Projekt Heidelberger Wissenschaftler dient der Analyse demotischer Sprache und Schrift

Foto: DFG / David Ausserhofer

Der Heidelberger Ägyptologe Joachim Friedrich Quack untersucht einen demotischen Papyrus.

Der Erschließung und Entzifferung altägyptischer Dokumente dient ein Datenbank-Projekt an der Universität Heidelberg, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird. Mithilfe einer Open-Access-Publikation sollen der Forschung Texte frei zugänglich gemacht werden, die zwischen dem 7. Jahrhundert vor und dem 5. Jahrhundert nach Christus entstanden sind und in der sogenannten demotischen Sprache und Schrift verfasst wurden. Das Spektrum der teilweise noch nicht veröffentlichten Texte reicht von Rechtsurkunden über Verwaltungsdokumente bis hin zu wissenschaftlichen und religiösen Aufzeichnungen. Das Vorhaben „Demotic Palaeographical Database Project“ unter Leitung von Prof. Dr. Joachim Quack wird über einen Zeitraum von bis zu sieben Jahren gefördert. Für die ersten drei Projektjahre hat die DFG rund eine Million Euro bewilligt. Die Arbeiten am Institut für Ägyptologie der Ruperto Carola starten im Mai 2018.

Das Demotische bezeichnet eine Sprach- und Schriftstufe des Altägyptischen, die über 1.000 Jahre lang in Gebrauch war und verschiedene Kulturphasen des Alten Ägypten umfasste – von der sogenannten Spätzeit bis zur griechisch-römischen Epoche. „Für die wissenschaftliche Erschließung demotischer Texte entwickeln wir ein digitales Instrument, mit dem wir erstmals auch die visuellen Aspekte der Textträger, bei denen es sich hauptsächlich um Papyri handelt, erfassen und aufbereiten“, betont Prof. Quack, der Direktor des Ägyptologischen Instituts ist. Nach seinen Angaben wird die Datenbank über vielfältige Analyse- und Suchfunktionen verfügen, mit deren Hilfe eine Vielzahl an Fragestellungen zu demotisch beschrifteten Artefakten auf einfache Weise bearbeitet werden kann. Im Rahmen des Projekts soll darüber hinaus der gesamte demotische Zeichenbestand systematisch erfasst werden. Dies bildet die Grundlage, um ein Wörterverzeichnis dieser Sprache auf aktuellem Forschungsstand erstellen zu können. Ein solches Verzeichnis ist für die Entzifferung und die wissenschaftliche Edition demotischer Texte unerlässlich.

„Die Edition dieser Dokumente wird bislang nicht zuletzt dadurch erschwert, dass ein Großteil der schriftlichen Aufzeichnungen nur fragmentarisch erhalten ist und sich die Einzelfragmente eines zusammengehörigen Textes aufgrund von Ankäufen auf dem Antikenmarkt häufig über verschiedene Sammlungen erstrecken“, erläutert Prof. Quack. Mithilfe der Datenbank soll die Identifikation zusammengehöriger Textfragmente, etwa durch die Untersuchung individueller Handschriften sowie inhaltlicher und formaler Charakteristika, erleichtert werden. Wie der Heidelberger Ägyptologe weiter ausführt, ist die Erschließung demotischer Quellen nicht nur wichtig für die Untersuchung der historischen Sprachentwicklung des Ägyptischen bis hin zum Koptischen. Die Texte enthalten zugleich essentielle Informationen zur politischen, sozialen, verwaltungstechnischen, religiösen und kulturellen Entwicklung Ägyptens sowie zum interkulturellen Austausch mit Griechenland, Rom und anderen mediterranen Kulturen der damaligen Zeit. Damit ist die Untersuchung dieses Quellenmaterials auch für angrenzende Fachbereiche wie etwa die Geschichtswissenschaft von großer Bedeutung.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 22.03.2018
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