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Leibniz-Preis für den Heidelberger Forscher Prof. Dr. Joachim P. Spatz

Pressemitteilung Nr. 178/2016
8. Dezember 2016
Wissenschaftler forscht an der Ruperto Carola und am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme
Joachim Spatz

Bild: Wolfram Scheible

Prof. Dr. Joachim Spatz

Für seine herausragende Forschung an der Grenze von Materialwissenschaft und Zellbiophysik wird Prof. Dr. Joachim Spatz, Wissenschaftler an der Universität Heidelberg und Direktor am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme in Stuttgart, mit dem Leibniz-Preis 2017 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgezeichnet. Das hat die DFG am heutigen Donnerstag (8. Dezember 2016) mitgeteilt. Bei der Auszeichnung handelt es sich um den wichtigsten Forschungsförderpreis in Deutschland. Er ist mit einem Preisgeld von 2,5 Millionen Euro verbunden, das für künftige Aktivitäten in der Forschung vorgesehen ist. Joachim P. Spatz leitet am Physikalisch-Chemischen Institut der Ruperto Carola die Arbeitsgruppe „Biophysikalische Chemie“, am MPI ist er Leiter der Abteilung „Neue Materialien und Biosysteme“.

In seiner Forschung beschäftigt sich Prof. Spatz mit der Zelladhäsion, also der Haftung und Bindung von Zellen aneinander und deren Anhaftung auf Oberflächen. Dank einer „beispielhaften experimentellen Herangehensweise“ ist es dem Wissenschaftler gelungen, präzise Einblicke in die Kontrolle der Zelladhäsion bis hin zu den physiologischen Prozessen zu gewinnen, wie es in der Würdigung der Deutschen Forschungsgemeinschaft heißt. Durch den Einsatz von künstlichen, molekular strukturierten Grenzflächen hat der Wissenschaftler dazu mögliche Wechselwirkungen auf ein Minimum an molekularen Komponenten reduziert. „Die wissenschaftliche Leistung von Joachim Spatz besteht darin, dass er mithilfe origineller materialwissenschaftlicher und physikalischer Konzepte die Kommunikationsmechanismen zwischen Zellen auf neuartige Weise untersuchen kann. Mit diesen Mitteln konnte er auch aufklären, wie der molekulare Mechanismus der kollektiven Zellmigration bei der Schließung von Wunden funktioniert“, so die DFG.

Joachim Spatz studierte Physik an der Universität Ulm und an der Colorado State University in den USA, schloss in Ulm seine Promotion auf dem Gebiet der Makromolekularen Chemie ab und habilitierte sich dort mit einem Thema zur Mechanik von Zellen. Im Jahr 2000 wurde er als Professor für Biophysikalische Chemie an die Universität Heidelberg berufen, seit 2004 ist Prof. Spatz Direktor am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme in Stuttgart, dem früheren MPI für Metallforschung. An der Ruperto Carola ist er Mitglied des Exzellenzclusters CellNetworks. Der Wissenschaftler hat seit 2008 eine Gastprofessur für Molekulare Zellbiologie am Weizmann Institute of Science in Rehovot (Israel) inne. Für seine wissenschaftlichen Leistungen erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter eine hochdotierte Förderung des Europäischen Forschungsrates (ERC), einen ERC Advanced Grant.

Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis wird seit 1986 jährlich von der DFG verliehen. Für das Jahr 2017 hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft drei Wissenschaftlerinnen und sieben Wissenschaftler als Preisträger benannt. Die Preisverleihung findet am 15. März kommenden Jahres in Berlin statt.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 09.12.2016
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