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1.800 Urkunden im Bestand des Universitätsarchivs werden digitalisiert

Pressemitteilung Nr. 91/2016
30. Juni 2016
Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg stellt Fördermittel in Höhe von knapp 160.000 Euro zur Verfügung
Supplikenrotulus

Foto: Universitätsarchiv Heidelberg

Zu den Urkunden, die digitalisiert werden sollen, gehört auch eine Bittschrift aus dem Jahr 1401, mit der die Universität Papst Bonifaz IX. auf einem mehr als sieben Meter langen Pergamentrotulus – einer Schriftrolle – um rechtliche, organisatorische und finanzielle Genehmigungen ersuchte.

Rund 1.800 Urkunden im Bestand des Universitätsarchivs, die aus den Jahren 1234 bis 1816 stammen und einen direkten Bezug zur Geschichte der Universität Heidelberg haben, sollen künftig in digitaler Form verfügbar sein: Für die Beschreibung und Digitalisierung dieser Schriftstücke, darunter die päpstliche Erlaubnis zur Gründung einer Universität aus dem Jahr 1385 und die 1386 ausgestellte pfalzgräfliche Gründungsurkunde, erhält das Archiv eine Förderung der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg: Sie stellt für das zweijährige Vorhaben Mittel in Höhe von knapp 160.000 Euro zur Verfügung. Die Arbeiten sollen voraussichtlich im September dieses Jahres beginnen.

Bei den Schriftstücken, die das Universitätsarchiv für die digitale Erfassung vorgesehen hat, handelt es sich um Urkunden der Päpste und Pfalzgrafen sowie der Bischöfe von Speyer und Worms. Sie betreffen außerdem die Universi­tät selbst und die mit ihr verbundenen Klöster. Wie der Direktor des Archivs, Dr. Ingo Runde, erläutert, befinden sich im Archivbestand neben frühen päpstlichen Privilegierungen und pfalzgräflichen Bestätigungen auch Dokumente, die sich auf die grundlegenden rechtlichen und wirt­schaftlichen Bedingungen der Universität Heidelberg beziehen. Dazu gehört auch eine Bittschrift aus dem Jahr 1401, mit der die Universität Papst Bonifaz IX. auf einem mehr als sieben Meter langen Pergamentrotulus – einer Schriftrolle – um rechtliche, organisatorische und finanzielle Genehmigungen ersuchte. Ebenso haben innere Angelegenheiten und private Stiftungen zugunsten der Universität ihren Niederschlag in der urkundlichen Überlieferung gefunden.

Nach den Worten von Dr. Runde umfasst das bisher vorliegende Urkundeninventar häufig nur unzureichende Informationen, wobei die Datierungen zum Teil gravierende Fehler aufweisen. Daher soll jede einzelne Urkunde geprüft und zudem durch eine formale Beschreibung ergänzt werden. „Indem wir die Schriftstücke sachgerecht erschließen und sie in digitaler Form online verfügbar machen, erhält die Forschung neue Zugangsmöglichkeiten zu diesen Urkunden, die dann zum Teil erstmals für wissenschaftliche Zwecke zur Verfügung stehen werden“, sagt der Archivdirektor.

Die im Jahr 1986 errichtete Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg fördert die Sicherung von Archiv- und Bibliotheksgut mit Landesbezug. Ziel ist es, diese schriftliche Überlieferung zu erhalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wobei seit 2011 auch Fördermittel in Digitalisierungsprojekte fließen.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 30.06.2016
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