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Warum Stiftungen oder die öffentliche Hand mit Investoren kooperieren könnten

Pressemitteilung Nr. 141/2015
24. August 2015
Heidelberger Wissenschaftler analysieren im Rahmen eines EU-Projekts Finanzierungsmöglichkeiten für soziale Innovationen

Die Gesellschaften Europas stehen Herausforderungen wie der Integration von Migranten oder dem wachsenden Bedarf an Altenpflege gegenüber, für die innovative Lösungen benötigt werden. Wie sich mehr Kapital für solche neuen Ansätze generieren lässt, haben Wissenschaftler des Centrums für soziale Investitionen und Innovationen (CSI) der Universität Heidelberg im Rahmen des EU-Forschungsprojekts TEPSIE untersucht. Einen Weg sehen sie in der verstärkten Zusammenarbeit unterschiedlicher Akteure – so könnten etwa Stiftungen und die öffentliche Hand mit renditeorientierten Investoren kooperieren, um vergünstigtes Kapital für soziale Innovationen zu gewinnen. Die Ergebnisse des TEPSIE-Projekts, bei dem sich ein Konsortium europäischer Wissenschaftseinrichtungen mit begrifflichen, theoretischen und empirischen Aspekten sozialer Innovationen beschäftigte, sollen in die Strategie der Europäischen Union zur Entwicklung einer zukunftsweisenden Gesellschaft eingehen.

Das Projekt „The Theoretical, Empirical and Policy Building Foundations for Social Innovation in Europe“ (TEPSIE) gliederte sich in acht Teilprojekte, wobei die Federführung bei den Themen Finanzierung und Messung sozialer Innovationen beim CSI lag. Dafür führten die Wissenschaftler zahlreiche Interviews und eine breit angelegte Online-Befragung unter so genannten sozialen Innovatoren durch. Diese bieten neue Produkte, Dienstleistungen, Praktiken oder auch Organisationsmodelle, die soziale Probleme besser lösen als bisherige Ansätze. „Die Auswertungen unserer Stichproben lassen den Schluss zu, dass mehr als 40 Prozent solcher sozialen Innovationen in Europa Erträge erzielen können, rund zehn Prozent davon mit marktüblichem Renditeniveau“, erklärt Dr. Georg Mildenberger, Leiter Forschung am CSI. Beim sogenannten Social Impact Investing können sozial orientierte Investoren hingegen bewusst auf einen Teil der Erträge verzichten.

Weiter schlagen die Wissenschaftler vor, Stiftungen mit an Bord zu nehmen. Diese könnten eine Zinssubvention finanzieren oder aber ihr Stiftungsvermögen direkt in soziale Innovationen investieren und dadurch gleichzeitig ihren Stiftungszweck fördern. Laut CSI-Geschäftsführer Dr. Volker Then werden derartige Ansätze und Konstellationen auch international zunehmend auf höchster politischer Ebene diskutiert und vorangetrieben, unter anderem von der OECD und den G7-Staaten. Diese haben jeweils Expertengremien eingerichtet, um Social Impact Investing zu fördern und in ihren Mitgliedsländern auf breiter Basis zu verankern. Als beratendes Mitglied ist Volker Then darin aktiv.

Die CSI-Forscher gingen außerdem der Frage nach, wie Instrumente zur Messung sozialer Innovationen und ihrer Wirksamkeit auf nationaler und regionaler Ebene entwickelt werden können. Dafür analysierten sie zahlreiche Ansätze bestehender Innovations- und Sozialindikatorik. „Wir haben untersucht, wie sie für derartige Messungen nutzbar zu machen sind. Zugleich wollten wir wissen, welche Daten relevant und wie sie zu erheben sind, um fundierte Entscheidungen in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zu ermöglichen“, erklärt Georg Mildenberger.

Die Europäische Union förderte das im Januar 2012 gestartete TEPSIE-Projekt über einen Zeitraum von drei Jahren mit rund 2,5 Millionen Euro, insgesamt standen rund 3,2 Millionen Euro an Fördermitteln zur Verfügung. Projektpartner waren neben dem CSI Wissenschaftseinrichtungen aus Dänemark, Großbritannien und Griechenland.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 24.08.2015
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