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Ausstellung: Von antiken Papyri bis zur beschrifteten Hundeleine

Pressemitteilung Nr. 17/2015
28. Januar 2015
Universitätsmuseum präsentiert Untersuchungs­ge­gen­stände des Sonderforschungsbereichs „Materiale Textkulturen“
Tuscheeinreibung Kitan Kanon

Foto: Institut für Kunstgeschichte Ostasiens an der Universität Heidelberg

Tuscheabreibung eines in Stein gemeißelten Ausschnittes des Kitan-Kanons (Sammlung buddhistischer Schriften) aus dem chinesischen Wolkenheimkloster (1094/95 n.Chr.).

Schrifttragende Artefakte aus unterschiedlichen Epochen und Kulturen sind in einer Ausstellung zu sehen, die das Universitätsmuseum Heidelberg von Anfang Februar bis Anfang März 2015 präsentiert. Gezeigt werden Objekte, an denen Wissenschaftler des Sonderforschungsbereichs „Materiale Textkulturen – Materialität und Präsenz des Geschrieben in non-typographischen Gesellschaften“ der Universität Heidelberg forschen. Unter den Exponaten aus den verschiedenen Forschungsbereichen befinden sich zwei Bleitäfelchen aus dem alten Ägypten, antike Papyri oder auch die Nachbildung einer beschrifteten Hundeleine aus Leder, wie sie in der Erzählung „Titurel“ des mittelalterlichen Dichters Wolfram von Eschenbach beschrieben wird. Die feierliche Eröffnung der Ausstellung „Leben Dinge Texte“ findet am 2. Februar 2015 statt.

Gemme und Feindfigur

Foto: Tina Schöbel

Gegenüberstellung von Schutz­zauber (Gemme) und Vernichtungszauber (Feind­fi­gür­chen) (2./3. Jh. n.Chr. + undatiert).

Im Mittelpunkt der Arbeiten am Sonderforschungsbereich stehen Gegenstände, die in irgendeiner Form Schrift aufweisen. „Diese Objekte stammen aus Gesellschaften, die im technisch-modernen Sinne nicht über ,Massenmedien‘ verfügten oder bis heute verfügen, in der also keine Verfahren der massenhaften Produktion von schrifttragenden Artefakten zugänglich sind oder verbreitet waren“, erläutert der Mediävist Prof. Dr. Ludger Lieb vom Germanistischen Seminar, der Sprecher des Sonderforschungsbereichs „Materiale Textkulturen“ (SFB 933) ist. Zeitlich reichen die Untersuchungen bis zu den ersten Keilschrifttafeln aus Mesopotamien zurück. Die rund 80 am SFB beteiligten Wissenschaftler arbeiten mit Gegenständen und Schriftzeugnissen, die vor allem aus dem Mittelmeerraum stammen, aber auch aus West- und Mitteleuropa, der arabischen Welt, Vorderasien, China, Japan und Bali.

„Die schrifttragenden Artefakte werden vor allem danach befragt, wie in einem bestimmten Handlungszusammenhang mit ihnen umgegangen und welche Bedeutung ihnen zugeschrieben wurde und wird. Ausgangspunkt ist hierbei die Materialität des Artefaktes und seine Machart“, betont Prof. Lieb. Die Präsentation der im Universitätsmuseum gezeigten Objekte reicht von der Ausstellung ausgewählter Originale bis zur digitalen Edition im vielfach verknüpften virtuellen Raum. Damit soll die Vielfältigkeit des Schreibens und Lesens, der schrifttragenden Artefakte sowie des Umgangs mit dem Geschriebenen sichtbar werden.

Zur Eröffnung der Ausstellung laden der Sonderforschungsbereich und das Universitätsmuseum am Montag, 2. Februar 2015, ein. Mit Grußworten wenden sich Prorektorin Prof. Dr. Beatrix Busse sowie Prof. Dr. Ludger Lieb an die Gäste. Den Festvortrag hält der Direktor des Vorderasiatischen Museums Berlin, Prof. Dr. Markus Hilgert. Der Assyriologe war vor dieser Tätigkeit Professor an der Universität Heidelberg und ist Gründungssprecher des Sonderforschungsbereichs „Materiale Textkulturen“. Sein Vortrag trägt den Titel „Warum Dinge zeigen? Zum Verhältnis von Grundlagenforschung und musealer Praxis“. Eine Einführung in die Ausstellung gibt Tina Schöbel vom Institut für Europäische Kunstgeschichte, die die Ausstellung organisiert hat. Die Eröffnungsveranstaltung findet in der Aula der Alten Universität, Grabengasse 1, statt. Beginn ist um 18 Uhr. Anschließend besteht die Möglichkeit, die Ausstellung im Universitätsmuseum zu besichtigen.

Die Ausstellung „Leben Dinge Texte“ wird vom 3. Februar bis zum 7. März 2015 im Universitätsmuseum Heidelberg, Grabengasse 1, gezeigt. Sie ist von Dienstag bis Samstag von 10 bis 16 Uhr geöffnet.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 02.02.2015
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