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Faksimile der Prachthandschrift „Pilgerfahrt zum Himmlischen Jerusalem“

Pressemitteilung Nr. 141/2013
24. Juni 2013
Einladung zur Präsentation am 2. Juli – Erste umfassende wissenschaftliche Textausgabe seit 120 Jahren
Pilgerfahrt Zum Himmlischen Jerusalem 160x200

Foto: Universitätsbibliothek Heidelberg

„Pilgerfahrt zum Himmlischen Jerusalem“, Cod. Pal. lat. 1969, fol. 001r, Der Mönch erzählt seine Vision, Detail.

Ein neu erschienenes Faksimile der Prachthandschrift „Pilgerfahrt zum Himmlischen Jerusalem“, die in mehr als 13.000 Versen ein einmaliges Panorama der spätmittelalterlichen Morallehre und Religiösität entwirft, präsentiert die Universitätsbibliothek Heidelberg zusammen mit der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft (WBG). Der aufwendige Nachdruck des altfranzösischen Textes mit einer Vielzahl von Miniaturen und Schmuckinitialen wird ergänzt durch eine deutsche Übersetzung, ein Glossar und einen Kommentar sowie durch einführende Kapitel unter anderem zum Kodex und zur Sprache. Akademiepräsident Prof. Dr. Paul Kirchhof und Bibliotheksdirektor Dr. Veit Probst werden diese Edition – die erste umfassende wissenschaftliche Textausgabe seit 120 Jahren – am 2. Juli 2013 der Öffentlichkeit vorstellen.

Die „Pilgerfahrt zum Himmlischen Jerusalem“ – oder „Pelerinage de Vie humaine“ – gehört zu den bedeutendsten Werken des französischen Spätmittelalters. Die Traumallegorie, in der ein Pilger unter den Versuchungen von Laster und Sünde den rechten Weg zu einem christlichen Leben und somit zur ersehnten Erlösung sucht, wurde um 1330 von dem aus der Normandie stammenden Zisterziensermönch Guillaume de Digulleville verfasst. Der Erfolg des Werkes zeigt sich in der breiten Überlieferung von heute noch 54 erhaltenen Handschriften. Unter diesen ragt der Heidelberger Codex Palatinus latinus 1969 durch die hohe Qualität seines Textes, den Glanz seiner Buchmalerei und die Verwicklungen seiner Geschichte heraus.

Auftraggeber und erster Besitzer der Handschrift war Graf Ludwig I. von Anjou, der ein jüngerer Bruder des französischen Königs Karl V. war. In seinem Auftrag wurde das Buch um 1370 in Toulouse mit 126 Miniaturen und zahlreichen Schmuckinitialen auf höchstem künstlerischem Niveau illustriert. Über dynastische Verbindungen gelangte es Ende des 15. Jahrhunderts in die Bibliotheca Palatina. Das neue Faksimile mit der umfassenden wissenschaftlichen Textausgabe entstand in Kooperation mit der Forschungsstelle „Altfranzösisches etymologisches Wörterbuch“, die an der Heidelberger Akademie der Wissenschaften angesiedelt ist.

Die Präsentation des Faksimiles der Heidelberger Prachthandschrift werden Prof. Kirchhof und Jasmine Stern, Lektorin der Wissenschaftllichen Buchgesellschaft (Darmstadt), mit Grußworten eröffnen. Zum Thema „Paris, Toulouse, Heidelberg, Rom, Paris, Heidelberg. Zur wechselhaften Geschichte einer berühmten Handschrift“ wird anschließend Dr. Probst sprechen. Über „Eine Traumvision als europäischer Bestseller“ berichtet Privatdozent Dr. Thomas Städtler, der die Forschungsstelle „Altfranzösisches etymologisches Wörterbuch“ leitet. Die Veranstaltung am Dienstag, 2. Juli 2013, findet im Handschriftenlesesaal der Universitätsbibliothek Heidelberg, Plöck 107-109, statt und beginnt um 18.00 Uhr.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 09.08.2013
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