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Jugendweihe in Nepal und die Erneuerung von Heiligtümern in Japan

Pressemitteilung Nr. 91/2013
10. Mai 2013
Wissenschaftler des Exzellenzclusters „Asien und Europa“ haben sechs Dokumentarfilme zu Ritualen und Restaurationen produziert

Religiös geprägte Rituale in Südasien sowie rituelle Restaurationsprozesse in Japan stehen im Mittelpunkt von sechs Dokumentarfilmen der Heidelberger Wissenschaftler Prof. Dr. Axel Michaels und Prof. Dr. Niels Gutschow. Sie zeigen unter anderem die Jugendweihe im nepalesischen Bhakatpur sowie die wiederkehrende Erneuerung von Shinto-Heiligtümern im japanischen Ise. Die Filme sind im Rahmen von Forschungsarbeiten am Exzellenzcluster „Asien und Europa im globalen Kontext“ und am Sonderforschungsbereich „Ritualdynamik“ der Universität Heidelberg entstanden und wurden zusammen mit Kameramann Christian Bau realisiert. Einige dieser Produktionen sind auf DVD als Teil von Buchpublikationen erhältlich.

Für den Film „Belfrucht und Lendentuch“ zum Ritual der Jugendweihe in Bhakatpur (Nepal) haben die Filmemacher drei verschiedene Familien sowie ein siebenjähriges Mädchen jeweils über mehrere Tage mit der Kamera begleitet. Die Bilder zeigen, wie Jungen im Alter von vier bis elf Jahren als Zeichen ihrer Mannbarkeit mehrere Lendentücher umgehängt werden. Mädchen hingegen werden in einem zentralen Ritual mit der Frucht des Holzapfelbaumes verheiratet, der die Gottheit Vishnu repräsentiert. Anschließend gibt das Mädchen einen Teil der rituellen Speisung den Ahnen. Die Aufnahmen dokumentieren nicht nur den genauen Ablauf der Jugendweihe, sondern machen auch deutlich, welche gesellschaftliche und religiöse Bedeutung dieser rituelle Akt für die Menschen besitzt. Der 65-minütige Film liegt als DVD der von Axel Michaels und Niels Gutschow herausgegebenen Publikation „Growing Up“ bei. Zwei weitere Filme zum Thema Rituale befassen sich mit Hindu-Hochzeiten und dem Umgang mit Toten in Nepal.

Der Film „The Authentic Replica“ begleitet den Restaurationsprozess, mit dem Shinto-Heiligtümer in Ise (Japan) rituell erneuert werden. Alle zwanzig Jahre werden die beiden größten sowie mehr als hundert kleinere Schreine durch detailgetreue Nachbauten ersetzt. Der Ort, an dem sich diese Schreine befinden, ist seit mehr als 1.300 Jahren der Gleiche geblieben. Auch das Aussehen der Heiligtümer und die Methoden der Restauration sind weitgehend erhalten worden und haben damit ebenfalls eine besondere Authentizität bewahrt. Die Dokumentation zeigt nicht nur die Schreiner und Schmiede bei der Arbeit, sondern auch die täglichen Gabenspeisen in den Tempeln. Der 70-minütige Film wurde von Prof. Gutschow und Dr. Christoph Henrichsen realisiert. Weitere Filme zu Restaurationen in Asien behandeln die Erhaltung des Humayun-Mausoleums in Delhi sowie die Bauweise der in Indien beheimateten Religion des Jainismus.

„Mit unseren Dokumentationen wollen wir die Bedeutung von Ritualen in Südasien und Restaurationen in Japan aufzeigen, diese zugleich aber auch möglichst präzise und anschaulich zu Forschungszwecken in Bild und Ton festhalten“, sagt Axel Michaels, der als Indologe am Südasien-Institut (SAI) der Universität Heidelberg forscht und sich intensiv mit Ritualen in südasiatischen Ländern und Regionen befasst hat. Zudem ist der Wissenschaftler Sprecher des Sonderforschungsbereichs „Ritualdynamik“ sowie Direktor des Exzellenzclusters „Asien und Europa im globalen Kontext“. Niels Gutschow ist als Honorarprofessor in der Abteilung für Kultur- und Religionsgeschichte Südasiens des SAI tätig und gehört ebenfalls dem Exzellenzcluster an. Der Bauhistoriker und Konservator hat maßgeblich am Erhalt verschiedener historischer Bauten in Asien mitgewirkt und sich dabei auch für die Fortführung tradierter Baumethoden eingesetzt. Kameramann Christian Bau arbeitet für die Thede Filmproduktion, einen Zusammenschluss von dokumentarisch arbeitenden Filmemachern.

Seitenbearbeiter: E-Mail
Letzte Änderung: 10.05.2013
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