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Internationale Tagung: Pfingstbewegung und Politik

Pressemitteilung Nr. 26/2013
29. Januar 2013
Forscher aus 17 Ländern diskutieren in Heidelberg über den politischen Einfluss der Pfingstbewegung in verschiedenen Erdteilen

Die christliche Pfingstbewegung steht im Mittelpunkt einer Fachtagung, die am 1. und 2. Februar 2013 an der Universität Heidelberg stattfindet. Rund 90 Experten aus 17 Ländern werden darin unter anderem über den politischen Einfluss dieser Glaubensrichtung in unterschiedlichen Erdteilen diskutieren. Veranstalter sind die Abteilung Religionswissenschaft und Missionswissenschaft am Theologischen Seminar der Ruperto Carola und das European Research Network on Global Pentecostalism (GloPent), das von Wissenschaftlern der Universitäten Amsterdam (VU), Birmingham, Heidelberg und Uppsala gegründet wurde und aktuelle akademische Forschungen zur weltweiten Pfingstbewegung vernetzt.

„Das weltweite Wachstum der Pfingstbewegung hat die lokale Politik und die politischen Kulturen verschiedener Regionen in den letzten Jahren nachhaltig beeinflusst, was im Hinblick auf internationale Politik, Entwicklungsarbeit und interreligiöse Zusammenarbeit von großer Bedeutung ist“, erklärt Prof. Dr. Michael Bergunder, der am Theologischen Seminar der Universität Heidelberg lehrt und forscht. Die Teilnehmer der internationalen Tagung wollen damit verbundene Prozesse anhand konkreter Regionalexpertise aus unterschiedlichen Disziplinen analysieren. Ziel der Veranstaltung ist es, einen differenzierteren Blick auf das Zusammenspiel von Pfingstbewegung und politischen Prozessen zu gewinnen und so neue Forschungsdiskussionen anzustoßen.

Wie Michael Bergunder erläutert, hat sich die Pfingstbewegung im Laufe des 20. Jahrhunderts zu einer bedeutenden Kraft innerhalb des Christentums entwickelt. Mit ihrer auf den Heiligen Geist bezogenen Theologie und Frömmigkeit ist die Pfingstbewegung durch eine dynamische Spiritualität, kulturelle Anpassungsfähigkeit und organisatorische Fragmentierung gekennzeichnet. Nach allgemeinen Schätzungen, deren Zuverlässigkeit nach den Worten des Heidelberger Religionswissenschaftlers allerdings nur schwer beurteilt werden kann, sind inzwischen 20 bis 25 Prozent der Weltchristenheit pfingstlich-charismatisch geprägt. Dies hat laut Prof. Bergunder nicht nur Folgen für das christliche Selbstverständnis insbesondere in Nordamerika, sondern führt auch aufgrund von Migrationsbewegungen zu einer verstärkten Präsenz pfingstlich-charismatischer Gruppen in der kirchlichen Landschaft Deutschlands und Europas. Im Zuge dieser Entwicklung entstehen neue Fragen der religionswissenschaftlichen Wahrnehmung christlicher Identität und ökumenischer Zusammenarbeit.

Zu der englischsprachigen Tagung mit dem Titel „Pentecostalism and Politics“ werden Teilnehmer aus den Bereichen Religionswissenschaft, Politikwissenschaft, Soziologie, Ethnologie und Theologie sowie verschiedenen Regionalstudien erwartet. Neben den Hauptvorträgen bietet die Veranstaltung Nachwuchswissenschaftlern die Möglichkeit, ihre Forschungsprojekte vorzustellen und sich auf internationaler Ebene mit Experten zu vernetzen.

Weitere Informationen sind unter www.glopent.net/Members/webmaster/heidelberg-2013 im Internet zu finden.

Hinweis an die Redaktionen:
Die englischsprachige Tagung findet am Freitag, 1. Februar, und Samstag, 2. Februar, im Schmitthennerhaus, Heiliggeiststraße 17, statt.

Kontakt:
Dr. Jörg Haustein
Theologisches Seminar
Telefon (06221) 54-3360
Joerg.Haustein@wts.uni-heidelberg.de

Kommunikation und Marketing
Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
presse@rektorat.uni-heidelberg.de

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