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Forschungsprojekt: Auf der Suche nach den einflussreichsten Kinofilmen

Pressemitteilung Nr. 277/2012
5. Dezember 2012
Zwei Heidelberger Nachwuchswissenschaftler werden mit einem Karl-Steinbuch-Stipendium gefördert

Für ihr gemeinsames Projekt zur Netzwerk-Analyse von Kinofilmen haben die Physik-Doktorandin Emőke-Ágnes Horvát und der Informatik-Student Andreas Spitz vom Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen (IWR) der Universität Heidelberg ein Karl-Steinbuch-Stipendium der MFG Stiftung Baden-Württemberg erhalten. Gefördert wird damit ihr Projekt „AFFINE: Ein netzwerkanalytischer Ansatz zur Entdeckung prägnanter Merkmale von cinematischen Meilensteinen“. Horvát und Spitz wollen eine Methode entwickeln, mit der die einflussreichsten Filme der Kinogeschichte identifiziert werden können. Überreicht wurden die insgesamt 14 Stipendien, mit denen wissenschaftliche Projekte mit IT- oder Medienbezug aus allen Fachrichtungen gefördert werden, Ende November. Für diese Vorhaben stehen rund 120.000 Euro an Fördergeldern zur Verfügung.

„Jeder neue Film gliedert sich in die Gesamtheit der bereits vorhandenen Filme ein und nimmt mehr oder weniger deutlich Bezug auf vorangegangene Werke, sei es durch einzelne Zitate oder gar als Remake oder Parodie“, erläutert Emőke-Ágnes Horvát. Jeder Film kann zudem durch eine Vielzahl von Merkmalen beschrieben werden wie sein Genre, seine technischen Spezifikationen oder seine Besetzung. „Dieses stetig wachsende Netzwerk von Filmreferenzen enthält die Information, welche Produktionen als nachahmenswert betrachtet werden, und erlaubt die Beantwortung der Frage nach den Merkmalen, die einen Film zu einem Meilenstein der Filmgeschichte machen“, so Andreas Spitz. Im Rahmen des Projekts AFFINE führen die beiden eine auf der Graphentheorie basierende Netzwerk-Analyse durch, um die einflussreichsten Kinofilme zu ermitteln.

Grundlage der Untersuchung bilden knapp 70.000 Filme, die in der Internet Movie Database unter www.imdb.de verzeichnet und beschrieben sind. Mithilfe spezieller Algorithmen aus dem Bereich des maschinellen Lernens sollen charakteristische Merkmale identifiziert werden, die cinematische Meilensteine ausmachen. Dabei wollen die Wissenschaftler beispielsweise auch aufzeigen, welcher Zusammenhang zwischen dem Einfluss eines Films und seinen Auszeichnungen besteht. „Unsere umfangreichen Daten und die systematische Vorgehensweise ergänzen die qualitativen Methoden der Filmästhetik“, so Emőke-Ágnes Horvát, deren Doktorarbeit an der im Rahmen der Exzellenzinitiative geförderten Graduiertenschule MathComp an der Universität Heidelberg entsteht.

Informationen zu den Steinbuch-Stipendien können unter www.karl-steinbuch-stipendium.de abgerufen werden.

Kontakt:
Emőke-Ágnes Horvát
Interdisziplinäres Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen (IWR)
Telefon (06221) 54-8192
agnes.horvat@iwr.uni-heidelberg.de

Kommunikation und Marketing
Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
presse@rektorat.uni-heidelberg.de

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