SUCHE
Bereichsbild

Marsilius-Vorlesung: Posttraumatische Belastungsstörungen

Pressemitteilung Nr. 19/2012
23. Januar 2012
Prof. Dr. Edna B. Foa spricht über Ursachen und Therapiemöglichkeiten
Foa Edna B 160x200

Bild: University of Pennsylvania

Prof. Dr. Edna B. Foa

Über die Ursachen und Therapiemöglichkeiten posttraumatischer Belastungsstörungen spricht Prof. Dr. Edna B. Foa in einer Veranstaltung an der Ruperto Carola. Die Wissenschaftlerin von der University of Pennsylvania (USA) ist Referentin der Marsilius-Vorlesung am Mittwoch, 1. Februar 2012. Der englischsprachige Vortrag mit dem Titel „Post-traumatic Stress: Etiology and treatment taking social aspects into account“ findet in der Aula der Alten Universität, Grabengasse 1, statt und beginnt um 16 Uhr. Zu der öffentlichen Veranstaltung lädt das Marsilius-Kolleg der Universität Heidelberg ein.

Ereignisse wie zum Beispiel die Verwüstungen des Hurrikans Katrina im Jahr 2005 hinterlassen tiefe Spuren bei den Menschen, viele werden traumatisiert: „Die Betroffenen waren überwältigt, verwirrt, erschrocken, entsetzt“, unterstreicht Prof. Foa. „Bei vielen lassen solche Gefühle mit der Zeit nach. Andere werden dauerhaft mit diesen psychischen Symptomen zu kämpfen haben, sollten sie nicht mit evidenzbasierten Therapien behandelt werden.“ In ihrem Vortrag wird Edna B. Foa zuerst das Konstrukt „posttraumatische Reaktion“ und die Diagnose „posttraumatische Belastungsstörung (PTSD)“ aus sozialer, historischer und psychopathologischer Perspektive darstellen. Sie beleuchtet dabei die Theorie des emotionalen Verarbeitungsprozesses, die erklärt, warum manche Trauma-Opfer eine chronische PTSD entwickeln, während andere wieder genesen. Anhand von Videos über die Patienten erläutert die Wissenschaftlerin die verlängerte Expositionstherapie (PE), eine evidenzbasierte Behandlung für die posttraumatische Belastungsstörung. Abschließend wird sie die sozio-kulturellen Herausforderungen diskutieren, die mit der Verbreitung dieser Therapie verbunden sind.

Edna B. Foa ist Professorin für Klinische Psychologie und Psychotherapie und Direktorin des Center for the Treatment and Study of Anxiety an der University of Pennsylvania. Im Jahr 2010 wurde sie in die Liste der 100 einflussreichsten Persönlichkeiten des „Time Magazine“ aufgenommen. Wie die Organisatoren der Veranstaltung erläutern, verbindet Prof. Foa seit Jahren psychotherapeutische Praxis mit wissenschaftlicher Forschung, wodurch sie das heutige Verständnis und die aktuellen Behandlungsansätze zu posttraumatischen Belastungsstörungen entscheidend geprägt hat. Zur Behandlung von traumatischen Erfahrungen hat sie die weltweit eingesetzte Prolonged Exposure Therapy (PE) entwickelt.

Das Marsilius-Kolleg ist ein zentraler Baustein im Zukunftskonzept der Universität Heidelberg in der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder. Die Arbeit des Kollegs ist darauf ausgerichtet, ausgewählte Forscherinnen und Forscher aus unterschiedlichen Wissenschaftskulturen zusammenzuführen und damit den forschungsbezogenen Dialog zwischen Geistes-, Rechts- und Sozialwissenschaften einerseits und den Natur- und Lebenswissenschaften andererseits zu fördern. Die Marsilius-Vorlesungen richten sich an die breite Öffentlichkeit.

Die Veranstaltung mit Edna B. Foa wird im Internet per Livestream übertragen und kann über die Adresse www.marsilius-kolleg.uni-heidelberg.de verfolgt werden.

Kontakt:
Tobias Just
Marsilius-Kolleg
Telefon (06221) 54-3980
just@mk.uni-heidelberg.de

Kommunikation und Marketing
Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
presse@rektorat.uni-heidelberg.de

 

Seitenbearbeiter: E-Mail
zum Seitenanfang/up