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Dr. Thorsten Lisker erhält Auszeichnung der Astronomischen Gesellschaft

Pressemitteilung Nr. 294/2011
19. September 2011
Heidelberger Astronom wird mit dem Ludwig-Biermann-Förderpreis ausgezeichnet
Lisker, Thorsten
Dr. Thorsten Lisker

Die Astronomische Gesellschaft wird Dr. Thorsten Lisker vom Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg (ZAH) für seine herausragenden Forschungen zur Entwicklung von Galaxien auszeichnen. Im Rahmen der Jahrestagung der Astronomischen Gesellschaft, die gemeinsam mit dem ZAH und dem Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg veranstaltet wird, erhält der Wissenschaftler am 20. September 2011 den Ludwig-Biermann-Förderpreis. Die Auszeichnung, die seit 1989 jährlich an einen hervorragenden jüngeren Astronomen oder eine Astronomin vergeben wird, ermöglicht den Preisträgern einen Forschungsaufenthalt an einem Institut eigener Wahl. Der Preis ist nach dem Astronomen Ludwig Biermann (1907 bis 1986) benannt.

Mit der Vergabe der diesjährigen Auszeichnung würdigt die Astronomische Gesellschaft Dr. Liskers umfassende Untersuchungen von Zwerggalaxien in Galaxienhaufen, die Entdeckung und Charakterisierung neuer Galaxienuntertypen mit Hilfe innovativer Analyse- und Modellierungstechniken sowie seine Untersuchungen von Frühtypgalaxien in unterschiedlichen Umgebungen. Nach seiner Promotion an der Universität Basel im Jahr 2007 wechselte Dr. Lisker an das Astronomische Rechen-Institut im ZAH. Dort leitet er die Nachwuchsgruppe „Extragalaktische Astronomie“. Diese ist zusammen mit drei weiteren Nachwuchsgruppen Teil der Heidelberger Graduiertenschule für Fundamentale Physik (HGSFP), die die Fakultät für Physik und Astronomie der Universität Heidelberg im Rahmen der Exzellenzinitiative erfolgreich etabliert hat.

Thorsten Lisker konzentriert seine Forschung auf Galaxien in unserer kosmischen Nachbarschaft und deren Geschichte. Seine detaillierten Untersuchungen der auf den ersten Blick strukturlosen „elliptischen Zwerggalaxien“ zeigen eine komplexe Abhängigkeit der internen Struktur und Zusammensetzung von der Lage und Umgebungsdichte in Galaxienhaufen. So konnte er beispielsweise schwache Spiralarme und Balkenstrukturen identifizieren, eindeutige Hinweise auf eine Vergangenheit als Spiralgalaxien. Derartige Strukturen können jedoch die starken Gezeitenkräfte im Zentrum eines Galaxienhaufens nicht überleben: Die dortigen Zwerggalaxien besitzen eine kugelige Form, bestehen aus den ältesten Sternen und zeugen von einer Zeit, als sich die ersten Galaxien und Galaxienhaufen innerhalb von Verdichtungen der Dunklen Materie formten.

Informationen im Internet können unter www.astronomische-gesellschaft.org abgerufen werden.

Hinweis an die Redaktionen:
Die festliche Preisverleihung findet am 20. September 2011 zwischen 9 und 12.30 Uhr in der Aula der Neuen Universität statt. Ein digitales Foto des Preisträgers kann in der Pressestelle abgerufen werden.

Kontakt

Dr. Guido Thimm
Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg

Telefon (06221) 54-1805, thimm@ari.uni-heidelberg.de

Kommunikation und Marketing
Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
presse@rektorat.uni-heidelberg.de

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