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Ruprecht-Karls-Universität würdigte ihren „exzellenten Nachwuchs“

Pressemitteilung Nr. 4/2008
13. Dezember 2008
Beste Doktorarbeiten der Universität Heidelberg feierlich mit Ruprecht-Karls-Preisen 2008, dem Fritz Grunebaum-Preis und dem Umweltpreis der Viktor und Sigrid Dulger-Stiftung ausgezeichnet
Seit 1990 werden mit den Ruprecht-Karls-Preisen jährlich die besten Doktorarbeiten aus allen Themenbereichen ausgezeichnet. Die erfolgsweisende Funktion dieser Auszeichnung verkörperte am Abend der diesjährigen Verleihung Festredner Professor Manfred Berg. Vor 18 Jahren gehörte er zu den ersten herausragenden Trägern des Ruprecht-Karls-Preises. Heute ist Berg Professor für Amerikanische Geschichte am Historischen Seminar der Universität Heidelberg und gilt als gefragter Experte für die Geschichte der afroamerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Auch die wissenschaftliche Zukunft der sieben Preisträger, die heute in der Alten Aula für ihre überdurchschnittlichen Dissertationen ausgezeichnet wurden, beginnt viel versprechend.

Die Leistungen der diesjährigen Preisträger konnten besonders gut in einem Umfeld realisiert werden, wo Forschung und Lehre eine erfolgreiche Einheit bilden. Die Ruprecht-Karls-Universität hat sich als Forschungsuniversität etabliert, gleichzeitig gehört zu ihren „wichtigsten und edelsten Aufgaben“, so Rektor Professor Bernhard Eitel in seiner Begrüßungsrede, eine qualitativ hochwertige Ausbildung ihrer Studierenden: „Nur forschungsbasierte Lehre führt den Nachwuchs zu exzellenten wissenschaftlichen Ergebnissen.“ Die Betreuung und Begleitung des wissenschaftlichen Nachwuchses gewinnt daher für die Ruperto Carola eine immer größer werdende Bedeutung. Das Ziel sei, eine deutlich kleinere Betreuungsrelation zwischen Professoren und Studierenden zu schaffen und möglichst früh den Studierenden die Möglichkeit zu bieten, an Forschungsvorhaben teilzuhaben. Die aktuell 4000 Doktoranden an der Ruprecht-Karls-Universität sind bereits heute beispielhaft für das zukunftsweisende Konzept.

Eitel dankte der Stiftung Universität Heidelberg und der Dulger-Stiftung sowie ihren Repräsentanten, Ehrensenator Bernhard Schreier und Ehrensenator Professor Viktor Dulger und seiner Ehefrau Sigrid, die mit ihren Preisen einen „veritablen Anreiz“ für wissenschaftliches Engagement schaffen und die Leistungen durch die Preise angemessen honorieren. Den „herausragenden Repräsentanten des exzellenten Nachwuchses“ der Universität sprach Eitel nicht nur Glückwünsche aus, auch ihnen dankte er, „denn in Ihnen spiegelt sich die Ruperto Carola“, sagte er an die Preisträger gewandt, und darauf könne man stolz sein.

Professor Paul Kirchhof, Vorsitzender der Preis-Jury, würdigte ebenfalls die Preisträger und skizzierte anerkennend ihre Arbeiten. Aus der Vielfalt von sehr guten Dissertationen fiel die Wahl auf die besten wie auf die theologische Arbeit zu „Vertrag, Treueid und Bund – Studien zur Rezeption des altorientalischen Vertragsrechts im Deuteronomium und zur Ausbildung der Bundestheologie im Alten Testament“ von Dr. Christoph Koch. Er widmet sich der Frage, inwieweit Religion und Recht sich wechselseitig anregen und stützen. Mit den Ruprecht-Karls-Preisen 2008 wurden vier weitere herausragende Doktorarbeiten ausgezeichnet. So auch die von Dr. Ralph Schilha, Juristisches Seminar, der sich in seiner Arbeit über „Die Aufsichtsratstätigkeit in der Aktiengesellschaft im Spiegel strafrechtlicher Verantwortung“ dem Recht verletzenden Tatbestand der Untreue widmet.

Dr. Susan Richter behandelt in ihrer Dissertation zum Thema „Fürstentestamente der Frühen Neuzeit als Spiegel kollektiver und persönlicher Herrschaftsauffassungen“ Testamente deutscher Fürsten, in denen diese den Thronfolger nach ihrem Ableben auf ein bestimmtes Herrschaftsverständnis und eine kontinuierliche Politik verpflichten wollen. Die Arbeit von Dr. Nixon M. Abraham befand die Jury ebenfalls als überdurchschnittlich gut. In seiner Dissertation „Mechanisms of Odor Discrimination in the Olfactory Bulb of Mice“ untersucht er, wie lange das Riechsystem braucht, um zwei unterschiedliche Duftstoffe in einem Gemisch zu erkennen.

Mit Sortierungssignalen, die beim Transport von Membranproteinen zur Zelloberfläche eine wichtige Rolle spielen, beschäftigt sich Dr. Kai Michelsen in seiner biowissenschaftlichen Arbeit mit dem Titel „Molekulare Grundlagen der Arginin-Signal-Maschinerie“. Auch diese Arbeit verdient den Ruprecht-Karls-Preis 2008.

Von links: Dr. Christoph Koch, Dr. Ralph Schilha, Prof. Paul Kirchhof, Vorsitzender der Preis-Jury, Dr. Grischa Perino, Dr. Nixon M. Abraham, Dr. Olaf Weber, Dr. Kai Michelsen, Dr. Susan Richter, Rektor Bernhard Eitel und Bernhard Schreier, Vorsitzender der Stiftung Universität Heidelberg  
Von links: Dr. Christoph Koch, Dr. Ralph Schilha, Prof. Paul Kirchhof, Vorsitzender der Preis-Jury, Dr. Grischa Perino, Dr. Nixon M. Abraham, Dr. Olaf Weber, Dr. Kai Michelsen, Dr. Susan Richter, Rektor Bernhard Eitel und Bernhard Schreier, Vorsitzender der Stiftung Universität Heidelberg
Foto: Stefan Kresin

Den diesjährigen Fritz-Grunebaum-Preis erhält Dr. Olaf Weber für seine Arbeit über die justizielle Ausgestaltung der Streitbeilegung in der Welthandelsorganisation, die er mit den gerichtsförmigen Verfahren innerhalb der Europäischen Union vergleicht. Seine Arbeit trägt den Titel „Die justizielle Ausgestaltung der Streitbeilegung in der Welthandelsorganisation (WTO) am Maßstab der Europäischen Gemeinschaftsgerichtsbarkeit. Eine komparative Analyse gerichtsförmiger Verfahren zur Konfliktlösung in Handelspräferenzzonen“.

Die Dissertation von Dr. Grischa Perino zum Thema „The Economics of Environmental Innovation, Regulation and Commitment“, die sich den ökonomischen und ökologischen Konsequenzen von neuen Technologien zuwendet, leistet einen wesentlichen Beitrag für eine abgestimmte, ausgleichende Entwicklung von Umweltschutz und Forschungsentwicklung. Aus diesem Grund wurde sie mit dem Umweltpreis der Viktor und Sigrid Dulger-Stiftung 2008 ausgezeichnet.

Seine Laudationes schloss Kirchhof trotz der scheinbaren Düsternis, in die unsere Zeit getaucht ist, erwartungsvoll und zuversichtlich: „Wenn unsere jungen Wissenschaftler ihre Themen wieder so kulturbewusst wählen, so fundiert erschließen, so selbstbewusst präsentieren wie wir es heute erleben, so darf ich Ihnen sagen, unsere Zukunft ist in dieser akademischen Jugend sehr gut aufgehoben.“
Irina Peter

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