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Wie ist es jetzt um die Stabilität in Indien bestellt?

10. Dezember 2008
Südasienexperte Clemens Spieß von der Universität Heidelberg ordnet die Anschläge ein – Hier sein Interview mit Campus-Report
Indien galt bislang als Musterbeispiel für multikulturelles und religiöses Nebeneinander. Doch vor wenigen Wochen schockten die Terror-Anschläge in Mumbai die Weltöffentlichkeit: fast 200 Menschen kamen ums Leben. Verantwortlich sind wahrscheinlich radikale Islamisten. Viele fragen sich: wie ist es jetzt um die Stabilität in Indien bestellt? Der Südasienexperte Clemens Spieß von der Universität Heidelberg ordnet die Anschläge ein.

Terroranschläge gibt es in Indien häufiger. Der Anschlag von Mumbai ging deswegen weltweit durch die Presse, weil die Zielgruppe eine andere war: Ausländer, ausländische Geschäftsleute und Touristen, sagt Clemens Spieß. Durch die Zeugenaussage eines überlebenden Terroristen scheint geklärt, dass die Gruppe Lashkar-e-Toiba für die Anschläge verantwortlich ist.

Die Anschläge mit islamistischem Hintergrund haben in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Das hat mit der sozialen Marginalisierung und geringen Repräsentanz von Muslimen in Indien zu tun. Die Spuren der Terroristen weisen von Indien wohl auch nach Pakistan.

Neben islamischen Fundamentalisten sorgen auch eine maoistisch inspirierte Landlosenbewegung und radikale Hindu-Nationalisten für Gewalt in Indien. Aber bisher bescheinigen Wissenschaftler dem Land einen guten Umgang mit inneren Unruhen. Clemens Spieß rät deswegen, Urlaubs- oder Geschäftsreisen nach Indien ruhig anzutreten.
Nils Birschmann

Hier das Interview als MP3-Datei.

Rückfragen bitte an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
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Irene Thewalt
Tel. 06221 542310, Fax 542317
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