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Fördern junger Wissenschaft: Die Graduiertenakademie der Universität Heidelberg

19. November 2008
Ruprecht-Karls-Universität baute 2006 die Graduiertenakademie als besondere Serviceeinrichtung für die Promotionsphase auf – Von den 2700 immatrikulierten Doktoranden kommt ein Drittel aus dem Ausland
Hong Li hat es geschafft: Soeben hat sie erfahren, dass sie ab April 2009 an der Universität Heidelberg promovieren wird. Nach einem intensiven Auswahlprozess ist sie stolze Bezieherin eines dreijährigen Promotionsstipendiums. Sie hat nun die Möglichkeit, im Bereich der fundamentalen Physik zu forschen, wofür sie in Heidelberg das ideale Forschungsumfeld findet, und sie kann es kaum erwarten!

Eine Sache bereitet ihr jedoch leichte Sorgen: Schon bald hat sie gemerkt, dass ihr Forschungsaufenthalt in Deutschland mit vielen organisatorischen Hürden verbunden ist. Hong Li spricht sehr gutes Englisch, hat aber bisher nur einen Grundkurs in Deutsch absolviert. Deshalb kann sie mit vielen Begriffen, die ihr nun begegnen, nichts anfangen. „Visum zu Studienzwecken“, „Betreuungszusage“, „Zulassung“, „Aufenthaltserlaubnis“ – alle diese Unterlagen muss sie früher oder später vorweisen. Zudem muss sie eine Wohnung in Heidelberg finden, ein Bankkonto eröffnen und vieles mehr. Zwar sind ihre Betreuerin und andere zukünftige Kollegen hilfsbereit, jedoch bei vielen Fragen auch unsicher. Klare Antworten sind oft schwer zu erhalten. Und mit dieser Situation sind Hong Li und ihre Forschungsgruppe nicht allein.

Rund 2700 immatrikulierte Doktorandinnen und Doktoranden, von denen etwa ein Drittel aus dem Ausland kommt, forschen zurzeit an der Universität Heidelberg. Nicht nur diesen internationalen Doktoranden, sondern auch deutschen Nachwuchswissenschaftlern geht es häufig wie Hong Li aus unserem fiktiven Beispiel: Gerade in der Anfangsphase ihrer Promotion benötigen sie Beratung zu den formalen Abläufen in Wissenschaft und Verwaltung von Personen, die sich vor Ort auskennen. Diese Starthilfe kann für die betreuenden Wissenschaftler aufgrund ihres wiederholten Auftretens einen durchaus erheblichen Zeitaufwand bedeuten – Zeit, die dann bei Forschung und Lehre fehlt. Hier setzte die Universität 2006 mit dem Aufbau der Graduiertenakademie als besonderer Serviceeinrichtung für die Promotionsphase an. Seit dieser Zeit hat das Team der Graduiertenakademie Unterstützungs- und Beratungsleistungen für alle Doktoranden, aber auch für Postdocs und betreuende Wissenschaftler in vier zentralen Bereichen aufgebaut:

Die Servicestelle: Starthilfe für junge Forscherinnen und Forscher

Die Servicestelle der Graduiertenakademie hält Antworten zu den formalen, verwaltungstechnischen und finanziellen Fragen rund um die Promotion und den Arbeitseinstieg in Heidelberg bereit. Drei Mitarbeiterinnen sind per Email, Telefon und in täglichen Sprechstunden erreichbar – seit April 2008 in den neuen Räumen im Gebäude des Anglistischen Seminars in der Kettengasse. Das umfangreiche Informationsangebot soll zu guten Rahmenbedingungen für die Forschungstätigkeit beitragen und wird ebenso in Broschüren, per Newsletter wie über die Homepage der Graduiertenakademie zugänglich gemacht.

Der Stipendienfonds: Finanzierung für Doktoranden und Postdocs

Bei der Frage nach Finanzierung kann die Graduiertenakademie nicht nur beraten, sondern selbst fördern: sie vergibt eine Reihe von Stipendien an die Heidelberger Nachwuchsforscher. Doktorandinnen und Doktoranden können sich um dreijährige Promotionsstipendien der Landesgraduiertenförderung sowie um sechsmonatige Abschlussstipendien, Reisekosten- und Druckkostenzuschüsse aus Mitteln der Exzellenzinitiative bewerben. Postdocs können ebenfalls Reisekostenzuschüsse beantragen. So konnten in der zweiten Jahreshälfte 2008  bereits 108 Projekte gefördert werden.

Das Seminarprogramm: Erwerb von Zusatzqualifikationen für Doktoranden

Berufsrelevante Zusatzqualifikationen für eine Karriere innerhalb wie auch außerhalb der Universität stellen einen zunehmend wichtigen Baustein in der Doktorandenförderung dar. Das Seminarprogramm der Graduiertenakademie wendet sich mit Themen wie „Projekt- und Zeitmanagement für die erfolgreiche Promotion“, „Wissenschaftliches Schreiben“, „Präsentationstechniken“, „Einwerbung von Drittmitteln für Geistes- und Sozialwissenschaftler“ speziell an die Bedürfnisse von Promovierenden. Die Kurse in deutscher und englischer Sprache stehen allen Doktoranden der Universität bei geringen Teilnahmegebühren offen. In den letzten beiden Semestern nutzten bereits 139 Nachwuchswissenschaftler das Angebot, bei steigendem Interesse.

Das Beratungsangebot: Informationen für betreuende Wissenschaftler/-innen

Die Graduiertenakademie will aber nicht nur zukünftige Doctores unterstützen. Auch Wissenschaftler der Universität können auf Beratung zählen, zum Beispiel bei der Konzeption und Beantragung von strukturierten Promotionsprogrammen wie DFG-Graduiertenkollegs. Auch bei der Außendarstellung solcher erfolgreich bewilligten Programme ist die Graduiertenakademie Ansprechpartnerin: Um die am besten qualifizierten Doktoranden für eine Promotion in Heidelberg zu gewinnen, können sich die Programme an zentralen Werbemaßnahmen beteiligen. So ist die koordinierte Darstellung der Heidelberger Angebote auf internationalen Absolventenmessen und in Form einer Image-Broschüre geplant.

Eine der Hauptaufgaben, vor der die Graduiertenakademie in 2009 steht, ist die Bekanntmachung dieses vielseitigen Angebots sowohl innerhalb wie auch außerhalb der Universität. Damit Doktoranden wie Hong Li gleich bei ihrer Annahme an der Universität wissen, an wen sie sich für Rat und Unterstützung wenden können.
Dr. Katharina Fuchs-Bodde und Anke Rösel

Die Graduiertenakademie im Internet:
http://www.graduateacademy.uni-heidelberg.de

Rückfragen bitte an:
Dr. Katharina Fuchs-Bodde
Geschäftsführerin
Graduiertenakademie der Universität Heidelberg
Postadresse :              
Zentrale Universitätsverwaltung       
Seminarstr. 2, 69117 Heidelberg
Besucheradresse :
Raum 255, c/o Anglistisches Seminar
Kettengasse 12, 69117 Heidelberg
Tel.  06221 543639, Fax 542332
fuchs-bodde@zuv.uni-heidelberg.de

Anke Rösel
Graduiertenakademie
anke.roesel@zuv.uni-heidelberg.de

Allgemeine Rückfragen von Journalisten auch an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
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Irene Thewalt
Tel. 06221 542310, Fax 542317
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