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Markus Oberthaler hat den Tunneleffekt mit Laserlicht sichtbar gemacht

12. November 2008
Heidelberger Physiker erklärt den Tunneleffekt im Interview von Campus-Report – Für seine Arbeit mit dem Landesforschungspreis ausgezeichnet
Haben Sie schon mal etwas vom „Tunneleffekt“ gehört? Nein, das hat nichts mit Autofahren zu tun. Es geht um ein physikalisches Phänomen, das es eigentlich gar nicht geben darf. Dabei ist dieser geheimnisvolle Tunneleffekt wahrscheinlich sogar dafür verantwortlich, dass unsere Sonne funktioniert. Ohne ihn gäbe es also gar kein Leben auf der Erde.

Stellen Sie sich ein Atom vor, mit einem Atomkern und um ihn schwirrende Elektronen. Die können nicht aus dem Kraftfeld des Atomkerns entkommen. Das verhindert der so genannte Potenzialwall, eine Energiebarriere. Die Elektronen tun es aber trotzdem, erklärt der Heidelberger Physiker Markus Oberthaler vom Kirchhoff-Institut.

Eines von tausend Teilchen tut so etwas. Um dieses Phänomen zu verstehen, darf man sich Teilchen nicht als Kügelchen vorstellen, sondern als Wellen. Wie Schallwellen, die Mauern durchdringen, quasi durchtunneln. Ein gewisser Teil kommt auf der anderen Seite an. Markus Oberthaler hat den Tunneleffekt mit Laserlicht sichtbar gemacht.

Der Physiker hat für seine Arbeit den Landesforschungspreis bekommen. Rein rechnerisch können wir Menschen sogar durch Wände gehen. Kein Witz. Wir brauchen nur eine bestimmte Wellenlänge. Der einzige Haken: Wir sind zu schwer und zu schnell.

Durch die Wand gehen bleibt also erstmal ein Traum. Sie müssen weiterhin  die Tür benutzen, aber bitte nicht gleich mit selbiger ins Haus fallen.
Nils Birschmann

Hier das Interview als MP3-Datei.

Rückfragen bitte an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
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Irene Thewalt
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