Ehrung für den Heidelberger Indologen Heinrich Zimmer
12.
November
2008
Das Südasien-Institut der Universität Heidelberg benennt zu Ehren des von den Nationalsozialisten vertriebenen Indienwissenschaftlers den Lesesaal seiner Bibliothek in Heinrich-Zimmer-Lesesaal – Festakt am 20. November 2008, 19.00 Uhr, Im Neuenheimer Feld 330 – Medien sind herzlich eingeladen
Mit einem Festakt am Donnerstag, 20. November 2008, um 19.00 Uhr wird an das Werk des Professors für Indische Philologie an der Universität Heidelberg erinnert, der 1938 aus politischen Gründen sein Amt aufgeben musste und anschließend über England in die USA emigrierte.
Heinrich Robert Zimmer wurde am 6. Dezember 1890 in Greifswald als Sohn des gleichnamigen Keltologen Heinrich Zimmer geboren. Er war von 1926 bis 1938 Professor für Indologie an der Universität Heidelberg. In dieser Zeit erschienen zahlreiche seiner Publikationen, darunter „Spiel um den Elefanten“, „Maya – der indische Mythos“ und „Weisheit Indiens“.
Im Februar 1938 wurde ihm wegen „Jüdischer Versippung“ die Lehrbefugnis entzogen. Gemeinsam mit seiner Frau Christiane, einer Tochter Hugo von Hoffmansthals, floh er deshalb im März 1939 nach England. Zunächst setzte er in Oxford seine Forschungen vor, bis er 1941 an die Columbia University in New York weiterzog.
Heinrich Zimmer starb am 20. März 1943 auf einer Vortragsreise in New Rochelle an einer Lungenentzündung. Sein Werk wird heute mehr denn je geschätzt. Einer seiner bekanntesten Studenten, der amerikanische Mythenforscher Joseph Campbell, schreibt über Zimmer: „Er war meines Wissens der erste, der über Mythen sprach, als ob sie etwas fürs Leben Gültiges zu sagen hätten, nicht nur allerlei Interessantes, woran Gelehrte herumfummeln können.“
Das Südasien-Institut sieht sich aufgrund seines Wirkens in Heidelberg in seiner Tradition. Das Schicksal Heinrich Zimmers ist für das Südasien-Institut eine ständige Mahnung und hohe moralische Verpflichtung, der das Institut mit der jetzigen Ehrung nachkommen will.
Kontakt:
Volker Oberkircher
Südasien-Institut
Im Neuenheimer Feld 330
69120 Heidelberg
Tel. 06221 548900, Fax 544998
volker@sai.uni-heidelberg.de
www.sai.uni-heidelberg.de
Allgemeine Rückfragen von Journalisten bitte an:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
Irene Thewalt
presse@rektorat.uni-heidelberg.de
Heinrich Robert Zimmer wurde am 6. Dezember 1890 in Greifswald als Sohn des gleichnamigen Keltologen Heinrich Zimmer geboren. Er war von 1926 bis 1938 Professor für Indologie an der Universität Heidelberg. In dieser Zeit erschienen zahlreiche seiner Publikationen, darunter „Spiel um den Elefanten“, „Maya – der indische Mythos“ und „Weisheit Indiens“.
Im Februar 1938 wurde ihm wegen „Jüdischer Versippung“ die Lehrbefugnis entzogen. Gemeinsam mit seiner Frau Christiane, einer Tochter Hugo von Hoffmansthals, floh er deshalb im März 1939 nach England. Zunächst setzte er in Oxford seine Forschungen vor, bis er 1941 an die Columbia University in New York weiterzog.
Heinrich Zimmer starb am 20. März 1943 auf einer Vortragsreise in New Rochelle an einer Lungenentzündung. Sein Werk wird heute mehr denn je geschätzt. Einer seiner bekanntesten Studenten, der amerikanische Mythenforscher Joseph Campbell, schreibt über Zimmer: „Er war meines Wissens der erste, der über Mythen sprach, als ob sie etwas fürs Leben Gültiges zu sagen hätten, nicht nur allerlei Interessantes, woran Gelehrte herumfummeln können.“
Das Südasien-Institut sieht sich aufgrund seines Wirkens in Heidelberg in seiner Tradition. Das Schicksal Heinrich Zimmers ist für das Südasien-Institut eine ständige Mahnung und hohe moralische Verpflichtung, der das Institut mit der jetzigen Ehrung nachkommen will.
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