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Eröffnungsfeier und wissenschaftliches Symposium im KfH-Nierenzentrum für Kinder und Jugendliche Heidelberg

20. Oktober 2008
Grund zum Feiern gab es am Samstag, 18. Oktober 2008, im KfH-Nierenzentrum für Kinder und Jugendliche Heidelberg. Nach mehrjähriger Bauzeit hat das KfH-Nierenzentrum im „Zauberwürfel“, der neuen Angelika-Lautenschläger-Kinderklinik des Universitätsklinikums Heidelberg sein Domizil gefunden.
Die Eröffnung des Zentrums wurde gemeinsam mit den Patienten, deren Familien und Freunden aus dem In- und Ausland gebührend gefeiert. Nach Heidelberger Tradition wurde der festliche Anlass mit einem wissenschaftlichen Symposium verbunden, in dem namhafte Experten die zukünftigen klinischen und experimentellen Forschungsfelder der Kindernephrologie unter dem Titel „The Next Frontiers in Pediatric Nephrology“ vorstellten und diskutierten. Die Veranstaltung schlug einen Bogen von der genetischen Diagnostik über die medikamentöse Erhaltung der Nierenfunktion vor und nach Nierentransplantation bis hin zur globalen Vernetzung der kindernephrologischen Forschung.

Das KfH-Nierenzentrum für Kinder und Jugendliche in Heidelberg ist auf die Betreuung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Nierenkrankheiten spezialisiert. In enger Kooperation mit der Sektion für Pädiatrische Nephrologie der Universitäts-Kinderklinik Heidelberg wird die Diagnostik und Behandlung des gesamten Spektrums akuter und chronischer kindlicher Nieren- und Harnwegserkrankungen durchgeführt. Mit der räumlichen Zusammenführung der stationären und ambulanten  Betreuung der nierenkranken Kinder im Neubau erfüllt sich ein bei Patienten und Personal lange gehegter Wunsch.

Einen besonderen Schwerpunkt des Heidelberger Zentrums bildet die Betreuung von Kindern mit chronischer Niereninsuffizienz. Diese umfasst sowohl die Behandlung im Prädialyse-Stadium als auch die Nierenersatztherapie durch Dialyse und Nierentransplantation. Um das Wohl der jungen Patienten kümmert sich ein erfahrenes Team aus Kinderärzten, Fachpflegekräften, Psychologen, Diätassistentinnen und Sozialarbeitern. Die Betreuung und Behandlung der Patienten erfolgt gemeinsam mit den Eltern und Angehörigen in enger Abstimmung mit Fachkollegen aus den Bereichen Urologie, Kinderchirurgie, Neuropädiatrie und pädiatrischer Gastroenterologie.

Insgesamt werden im KfH-Nierenzentrum für Kinder und Jugendliche Heidelberg zurzeit 53 junge Patienten betreut. Für die Hämodialyse stehen in den neuen Räumlichkeiten 8 Dialyseplätze mit modernsten Geräten zur Verfügung. Darüber hinaus werden 25 Kinder, bei denen die regelmäßige Behandlung zu Hause als Heimhämodialyse oder Bauchfelldialyse durchgeführt wird, vom Team des KfH-Nierenzentrums für Kinder und Jugendliche medizinisch betreut. „Das Zentrum hat sich zum größten Kompetenzzentrum für die aufwändige Dialysebehandlung von Kindern in Deutschland mit weit überregionalem Einzugsgebiet entwickelt“, so Professor Dr. med. Dr. h.c. Franz Schaefer, ärztlicher Leiter des KfH-Nierenzentrums und der Sektion Pädiatrische Nephrologie. Während ältere Kinder und Jugendliche meist frühzeitig nierentransplantiert werden könnten, gewinne die Spezialbetreuung von Säuglingen mit angeborenen Nierenleiden zunehmend an Bedeutung, ergänzt der Mediziner. Aktuell seien über 40 Prozent der im Zentrum behandelten Kinder im Säuglingsalter.

Wegen dauerhaften Nierenversagens müssen in Deutschland jährlich 150 Kinder und Jugendliche mit einer Nierenersatztherapie beginnen. Derzeit erhalten in Deutschland rund 250 Kinder und Jugendliche eine regelmäßige Dialysebehandlung, wobei etwa die Hälfte der jungen Patienten mit der Hilfe ihrer Eltern die Peritonealdialyse zu Hause durchführt. Jährlich wird bei rund 110 Kindern in Deutschland eine Spenderniere transplantiert. Allein in Heidelberg konnten im vergangenen Jahr bei 21 nierenkranken Kindern und Jugendlichen eine Nierentransplantation durchgeführt werden.

Das gemeinnützige KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. wurde 1969 gegründet und war Wegbereiter und Schrittmacher für eine flächendeckende Dialyseversorgung in Deutschland. Das KfH setzt sich seitdem für eine nachhaltige Verbesserung der medizinischen Versorgung von chronisch nierenkranken Patienten ein. Bundesweit gibt es mehr als 200 KfH-Nierenzentren, fünf davon in Baden-Württemberg.

Ansprechpartner für die Presse:
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Franz Schaefer, ärztlicher Leiter
Martin Schömig, Verwaltungsleiter
KfH-Nierenzentrum für Kinder und Jugendliche beim Klinikum der Universität
Im Neuenheimer Feld 430 - 69120 Heidelberg
Tel.: 0 62 21 / 56-2349   -   Fax: 0 62 21 /  56-5166
E-Mail: kindernierenzentrum.heidelberg@kfh-dialyse.de
Internet: www.kfh-dialyse.de/kinderdialyse/heidelberg

Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg

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