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Universitätsklinikum und Universitätsbauamt Heidelberg beschließen Sofort-Maßnahmen zur Senkung der Raumtemperatur in der Kinderklinik

8. August 2008
Das Universitätsklinikum Heidelberg und das Universitätsbauamt Heidelberg haben nach eingehender Prüfung mehrere Maßnahmen beschlossen, um die Raumtemperaturen in der neuen Kinderklinik während Hitzeperioden für Patienten und Mitarbeiter auf ein erträgliches Maß zu reduzieren. Dies wurde bei einer Pressekonferenz am 7. August 2008 bekannt gegeben.
Einige Maßnahmen wurden zum Teil schon in den vergangenen Wochen umgesetzt, so dass schon jetzt eine Verbesserung der Situation im Vergleich zur ersten Hitzewelle im Frühsommer festzustellen ist. Weitere Maßnahmen wie der Einbau von Kühlsystemen in einzelnen Räumen werden möglichst zeitnah umgesetzt.

„Situation hat sich bereits deutlich gebessert“

„Wir sind froh darüber, dass sich die Situation in unserer Klinik bereits deutlich gebessert hat und zuversichtlich, dass die noch bestehenden Mängel möglichst bald behoben werden“, erklärte Professor Dr. Georg Hoffmann, Geschäftsführender Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Heidelberg.

„Es gibt bauliche Erfordernisse  in der neuen Kinderklinik, die den Einbau von zusätzlichen Kühlungselementen notwendig machen“, erklärte Irmtraut Gürkan, Kaufmännische Direktorin des Universitätsklinikums Heidelberg. Betroffen ist vor allem der Funktionsbau, in dem sich keine Stationen befinden. Einige Räume im Funktionsbau liegen direkt über einer Heizanlage. Zu diesen baulichen Problemen seien in den ersten Wochen Probleme mit der Bedienung des komplexen Kühlungssystems und des Sonnenschutzes gekommen.

Rolf Stroux, Leiter des Universitätsbauamtes Heidelberg, wies darauf hin, dass unglücklicherweise vor dem Einzug ein Wasserschaden behoben werden musste und das Gebäude deshalb geheizt wurde.

In Deutschland ist die Klimatisierung von Patientenbereichen in Kliniken bislang nicht vorgesehen. Regulär mit Klimaanlagen ausgestattet werden derzeit nur Bereiche mit hoher innerer Wärmeentwicklung und Anforderungen an die Hygiene wie Labors, Intensivstationen, Röntgen- und Strahlentherapie-Einheiten sowie innenliegende Räume ohne Fenster und Räume, in denen sich besonders viel Personal aufhält. „Die Kinderklinik wurde nach den Standards des Landes Baden-Württembergs gebaut, die keine reguläre Klimatisierung von Patientenbereichen vorsieht“, sagte Stroux.

Ausreichender Sonnenschutz trotz großer Glasflächen

Deshalb wurde darauf geachtet, dass trotz großer Glasflächen der Sonnenschutz in der Kinderklinik gewährleistet ist. „Dafür wurden die großen Fenster und Glasflächen ohne außenliegenden Sonnenschutz, zum Beispiel in der Halle oder in den Treppenhäusern, mit speziellem Sonnenschutzglas ausgerüstet“, erklärte Architekt Gerhard Eckl, Vorstand des Architekturbüros Nickl & Partner. Die Verglasung ermöglicht einen großzügigeren Ausblick. In der kühleren Jahreszeit soll die Sonneneinstrahlung zur Erwärmung des Gebäudes genutzt werden.

Wie umfassende Messungen der vergangenen Tage gezeigt haben, herrschen derzeit noch in 72 der rund 650 Räume Temperaturen über 30 Grad Celsius an besonders heißen Tagen.

Folgende Maßnahmen wurden deshalb beschlossen:
Einbau von Kühlgeräten
  • In den meisten Räumen, in denen überhöhte Temperaturen festgestellt wurden, werden sogenannte Split-Kühlgeräte an der Decke bzw. an der Wand montiert. Diese Geräte werden durch Kühlwasser aus dem zentralen Kühlkreislauf versorgt werden. Der finanzielle Aufwand für die Nachrüstung liegt bei rund 300.000 Euro.
Regulierung der Thermoaktiven Decken
  • Die Patienten- und Mitarbeiterräume im zentralen Gebäude der Kinderklinik (Kubus) sind mit sogenannten Thermoaktiven Decken ausgestattet. Dabei handelt es sich um ein Rohsystem in den Betondecken, durch das Kühlwasser fließt und das die Raumtemperatur um 4 Grad senken kann. Bei der Inbetriebnahme dieses Systems gab es Steuerungsprobleme, die in den vergangenen Wochen zum größten Teil behoben werden konnten.
Verbesserung des Sonnenschutz und der Lüftung
  • Für den Sonnenschutz wurden die Auslösewerte der Lichtsensoren (LUX-Werte) geändert, so dass die automatischen Jalousien bereits bei niedrigeren LUX-Werten herunter fahren. Vorhandene technische Mängel wurden überwiegend behoben. In den Elternwohnungen wird ggf. zusätzlich zu den vorhandenen Sonnenschutzgläsern ein außenliegender Sonnenschutz angebracht. Mitarbeiter wurden geschult, mit den verstellbaren Jalousien umzugehen. Ein Informationsblatt für Mitarbeiter und für Eltern und Besucher zum Umgang mit dem Sonnenschutz und zur Lüftung der Räume wurde erstellt.
Bei Rückfragen:
Rolf Stroux
Leiter Universitätsbauamt Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 100
69120 Heidelberg
Tel.: 06221 / 54 6901
Fax: 06221 / 54 4399
E-Mail: rolf.stroux@ubahd.fv.bwl.de

Bei Rückfragen von Journalisten:
Dr. Annette Tuffs
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Universitätsklinikums Heidelberg
und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 672
69120 Heidelberg
Tel.:   06221 / 56 45 36
Fax:    06221 / 56 45 44
E-Mail: annette.tuffs(at)med.uni-heidelberg.de

Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg

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