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Doktoranden für FAIR

26. Juni 2008
Die Heidelberger Ruprecht-Karls-Universität ist an der neu gegründeten Graduiertenschule "Helmholtz Graduate School for Hadron and Ion Research" beteiligt – Fachliche und berufsvorbereitende Angebote unterstützen die Doktoranden mit ihren Arbeiten an der Beschleunigeranlage der Gesellschaft für Schwerionenforschung in Darmstadt
"Die Fakultät für Physik und Astronomie der Heidelberger Universität ist auf vielfache Weise mit der Gesellschaft für Schwerionenforschung in Darmstadt verknüpft", betont die Professorin Johanna Stachel vom Physikalischen Institut der Heidelberger Ruprecht-Karls-Universität und Prodekanin der Fakultät für Physik und Astronomie. So forschen derzeit etwa zehn Professoren und drei Nachwuchsgruppenleiter der Ruperto Carola an der von der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) betriebenen Beschleunigeranlage in Darmstadt oder an der Entwicklung für dort aufzubauende Experimente. Diese Zusammenarbeit wird nun durch die vor einigen Tagen durch die Helmholtz-Gemeinschaft ins Leben gerufene Graduiertenschule "Helmholtz Graduate School for Hadron and Ion Research" weiter ausgebaut. In dieser Schule wird die Doktorandenförderung der daran beteiligten fünf Universitäten (Darmstadt, Frankfurt, Gießen, Heidelberg und Mainz) zusammengeführt und durch ein gemeinsames Rahmenprogramm erweitert.

Für die kommenden sechs Jahre hat die Helmholtz-Gemeinschaft 3,6 Millionen Euro für die Doktorandenförderung an dem zukünftigen Beschleunigerzentrum FAIR (Facility for Antiproton and Ion Research) zur Verfügung gestellt. Von Heidelberger Seite werden die Doktoranden hier künftig über die Wechselwirkungen von Materie bei extrem hoher Dichte oder über die Atomphysik in extrem starken Feldern forschen. Zusätzlich steht die Entwicklung neuer Teilchendetektoren und dazugehöriger Mikroelektronik auf dem Programm. Doch die Doktoranden werden von der Schule nicht nur fachlich unterstützt, sondern es werden ebenso berufsvorbereitende Angebote geschaffen. "Selbst das Schreiben von Anträgen will gelernt sein", beschreibt Professor Thomas Stöhlker, der eine gemeinsame Professur der Ruprecht-Karls-Universität und der GSI inne hat, eines der möglichen Angebote der Graduiertenschule. Zunächst werden wohl zwischen 15 und 20 Doktoranden von Heidelberger Seite an diese Schule angeschlossen sein. "Mit dem Ausbau von FAIR wird deren Zahl aber zunehmen", blickt Thomas Stöhlker schon etwas in die Zukunft.

Auch bei den berufsvorbereitenden Angeboten der Graduiertenschule am Beschleunigerzentrum FAIR sieht Johanna Stachel eine starke Beteiligung der Heidelberger Universität. Schließlich werden ähnliche Angebote bereits bei der durch die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder bewilligten Graduiertenschule "School of Fundamental Physics" an der Ruperto Carola geschaffen. Dabei sollen jedoch die Strukturen der beiden Graduiertenschulen keinesfalls verdoppelt werden, vielmehr ist vorgesehen, den Heidelberger Teil der neuen Graduiertenschule in die "School of Fundamental Physics" mit einzubeziehen.

Durch die gemeinsame Doktorandenförderung der um das Beschleunigerzentrum in Darmstadt gelegenen Universitäten entstehen weitere Vorteile. "Wenn die Studenten aus Mainz oder Frankfurt dazu kommen, lassen sich auch Spezialvorlesungen für mehr als nur drei Studenten anbieten", erläutert Johanna Stachel. Ein Problem sieht sie allerdings in der Anrechnung der Doktorandenausbildung auf die Deputatsstunden, wird doch die Ausbildung der Doktoranden bisher nicht auf das Lehrdeputat der Dozenten angerechnet. Gerade an forschungsintensiven Universitäten stellt die Doktorandenausbildung aber einen erheblichen Anteil an der Lehre. So hat die Heidelberger Fakultät für Physik und Astronomie derzeit etwa 450 Doktoranden, die zunehmend in Graduiertenschulen ausgebildet werden. "Gute Forschung setzt eine gute Lehre voraus", hebt Johanna Stachel abschließend die Bedeutung der Graduiertenausbildung hervor.
Stefan Zeeh

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Physikalisches Institut
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