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Weltweiter Wettbewerb der Wissenschaft

11. Dezember 2007

Ruperto Carola 2007: Forschung und Lehre ohne Grenzen – Die Elite-Universität Heidelberg als Global Player – Santiago de Chile, Papua-Neuguinea und New York

 

Für die Universität Heidelberg ist der Erfolg, in Deutschland den Elite-Status erreicht zu haben, aufs engste verknüpft mit ihrer Positionierung auf dem globalen Bildungsmarkt. Hat sich die Ruperto Carola bereis seit Jahren verstärkt um Internationalität bemüht, so verbessert die Eliteförderung natürlich die Chancen im weltweiten Wettbewerb der Wissenschaft. Aber eben schon vor dem Elitezuschlag zeigte die Universität Heidelberg auch 2007 wieder eine ganze Reihe internationaler Aktivitäten, bei denen so klangvolle Namen wie Santiago de Chile, New York oder Papua-Neuguinea fielen.

Der am weitesten entfernte Vorposten der Ruperto Carola selbst – und zugleich ihr international wichtigstes Aushängeschild – ist das 2002 in Santiago de Chile gegründete Heidelberg Center Lateinamerika. Die Dependance mit Doktoranden- und Postgraduiertenprogrammen für Teilnehmer aus ganz Südamerika konnte am 3. Mai dieses Jahres ihr neues Domizil in der ehemaligen Residenz des Historikers Sergio Fernández Larraín im Stadtteil Providencia einweihen, womit eine Verdreifachung der Infrastruktur einherging.

Zur Eröffnung kam auch der baden-württembergische Wissenschaftsminister Peter Frankenberg, der die gelungene Etablierung des Centers auf dem chilenischen Bildungsmarkt betonte: "Das Heidelberg Center Lateinamerika nimmt eine Mediatorenrolle für Baden-Württemberg in Lateinamerika ein und ist ein wichtiger Ansprechpartner der Hochschulen in Baden-Württemberg, wenn es um administrative und logistische Unterstützung bei geplanten Vorhaben geht."

Und am 24. September verglich die chilenische Zeitung "El Mercurio" das Heidelberg Center mit 5 Niederlassungen der US-Eliteuniversitäten Harvard und Stanford: "Es ist neuerdings nicht mehr nötig, nach Heidelberg zu reisen, um an der Universität Heidelberg Vorlesungen zu besuchen. Diese altehrwürdige Hochschule verfügt über ein Zentrum in Santiago, in dem Promotionsstudiengänge, Masterprogramme, Zertifikatskurse und Deutschkurse angeboten werden. Heidelberg ist eine der ausländischen Hochschulen in Santiago, die in Chile ein Land sehen, in dem Dozenten und Studierende in der heutigen Welt der Globalisierung ihren Horizont erweitern können. Die US-amerikanischen Universitäten Harvard und Stanford gehören ebenso zu dieser Gruppe, sie legen den Schwerpunkt jedoch auf den ‚Export' ihrer eigenen Studierenden nach Chile."

In eine andere Weltgegend führt die 2007 beschlossene vierjährige Zusammenarbeit zwischen Heidelberger Ethnologen und der Divine Word University in Madang, Papua-Neuguinea (ab 2008). Hauptziel ist die dortige Einführung eines Ethnologie-Studienganges zu Themen der Ethnologie – wie etwa Medizinethnologie – die Heidelberger Forschungsschwerpunkte darstellen. Im Gegenzug unterrichten Ethnologen aus Papua-Neuguinea am Heidelberger Institut.

Dann ist die Ruperto Carola seit dem vergangenen Sommer auch in New York mit einem Verbindungsbüro präsent. Das vom früheren Rektorat angestrebte Projekt eines Heidelberg-Hauses in Amherst (Massachusetts) wird offenbar nicht weiterverfolgt. Im August trafen sich nun Absolventen der Universität Heidelberg im 23. Stock des "German House" in Manhattan, um einen Heidelberger Alumni-Club Nordamerika vorzubereiten. Das Gebäude beherbergt neben dem deutschen Konsulat auch die Verbindungsbüros verschiedener deutscher Hochschulen, die vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gefördert werden. Und hier soll auch die Universität Heidelberg ein "Liaison Office" eröffnen.
 
Heidelberg Center in Santiago de Chile  
Die jüngsten Rankings führen die Liga des Wettbewerbs auf dem internationalen Bildungsmarkt vor Augen. Hatte die Ruperto Carola im Jahr 2005 im "Academic Ranking of World Universities" der Universität Shanghai noch hinter den Münchener Elitehochschulen Ludwig-Maximilians-Universität und Technische Universität als deutsche Nummer drei auf Platz 71 rangiert, so schnitt sie am 9. November im weltweiten Ranking in "The Times Higher Education Supplement" auf Position 60 als beste deutsche Universität ab, vor der Münchener LMU (65) und TU (67). Als nächste deutsche Hochschule liegt die Humboldt-Universität Berlin an 126. Stelle. Die Hauptrivalin für die Ruperto Carola in Deutschland dürfte die Münchner Volluniversität LMU sein.

Aus Heidelberg schafften es in dieser optimierten englischen Untersuchung Lebenswissenschaften und Biomedizin weltweit auf Rang 43, gefolgt von Naturwissenschaften (45), Geisteswissenschaften (61) und Sozialwissenschaften (78). Die neuen globalen Top Ten sind demnach: Harvard, Cambridge, Oxford, Yale, Imperial College London, Princeton, Caltech (California Institute of Technology), Chicago, University College London und MIT (Massachusetts Institute of Technology).

Das erklärte Ziel der Universität Heidelberg ist die Aufholjagd zu dieser globalen Spitze. In Europa gehört die Ruperto Carola bereits zur führenden Formation, wie das am 4. Dezember erstmals vorgelegte "ExcellenceRanking" des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) belegt. Besonders erfolgreich schnitten hier Physik, Chemie, Biologie und Mathematik ab.

Auch verschiedene strukturelle Merkmale betonen die Internationalität der Universität Heidelberg. So hat sie zahlreiche entsprechende Austauschvereinbarungen und Forschungskooperationen, mit allein 160 Projekten in der Europäischen Union ist sie landesweiter Spitzenreiter. Die Ruperto Carola unterhält weltweit 19 Partnerschaften mit Hochschulen (etwa mit Cambridge oder St. Petersburg), und mit vier internationalen Graduiertenkollegs liegt Heidelberg an der Spitze aller deutschen Universitäten. Auch der Anteil ausländischer Studierender kann sich mit 19,6 Prozent sehen lassen, denn der nationale Durchschnitt liegt bei 12,6 Prozent. Noch gravierender geht diese Schere bei den Doktoranden auseinander: Hier kommen in Heidelberg über 35 Prozent aus dem Ausland, während es bundesweit nur 7 Prozent sind.

Von dieser Basis aus will sich die Ruperto Carola weiter verbessern. In der laufenden fünfjährigen Exzellenzphase erhält die Elite-Hochschule Heidelberg jährlich über 30 Millionen Euro zusätzlich, um sich als Volluniversität unter den besten Hochschulen der Erde zu profilieren. Diese Stoßrichtung tritt auch in den neuen Clustern und Graduiertenschule klar zutage, die allesamt international strukturiert und hauptsächlich englischsprachig sind. Das verdeutlicht allein das geisteswissenschaftliche Cluster mit dem Titel: "Asia and Europe in a Global Context. Shifting Asymmetries in Cultural Flows".
Heribert Vogt
© Rhein-Neckar-Zeitung

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