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Marcel Reich-Ranicki stellt Lyrik-Kanon vor

15. November 2007

Buchpräsentation auf Einladung des Germanistischen Seminars der Universität Heidelberg und der Literarischen Gesellschaft Palais Boisserée – Freitag, 23. November 2007, 19.00 Uhr, Aula der Neuen Universität, Grabengasse 3

 

Marcel Reich-Ranicki stellt am Freitag, 23. November 2007, in Heidelberg den von ihm zusammengestellten Lyrik-Kanon vor. Die Buchpräsentation auf Einladung des Germanistischen Seminars der Universität Heidelberg und der Literarischen Gesellschaft Palais Boisserée beginnt um 19.00 Uhr in der Aula der Neuen Universität. Für die Universität begrüßt Rektor Prof. Dr. Bernhard Eitel.

1370 deutschsprachige Gedichte von 270 Autorinnen und Autoren sind im sieben Bände umfassenden Lyrik-Kanon vereint. Er erschien 2005 im Insel Verlag. Die Sammlung beginnt mit dem 9. Jahrhundert, führt vom Minnesang über die Dichtung des Spätmittelalters, der Reformation, des Barock, der Klassik und Romantik bis hin zur Avantgarde des 20. Jahrhunderts und der jüngsten Generation deutscher Lyriker. Der gesamte von Marcel Reich-Ranicki herausgegeben Kanon umfasst außerdem Abteilungen zu Roman, Essay und Drama; jede von ihnen ist ein Begleitbuch beigefügt. "Die Lyrik", so der Kritiker, "ist weder die bedeutendste noch die wichtigste Gattung der Literatur, aber die persönlichste, die empfindlichste, die zarteste und die reichste. Unser Kanon zeigt den ganzen Reichtum der deutschen Poesie." In Heidelberg stellt Reich-Ranicki die von ihm getroffene Auswahl vor.

Marcel Reich-Ranicki wurde am 2. Juni 1920 im polnischen Wloclawek geboren. Als Schüler lebte er in Berlin, im Herbst 1938, kurz nach dem Abitur, wurde er verhaftet und nach Polen deportiert; von 1940 bis 1944 lebte er im Warschauer Ghetto. Von einem Aufenthalt in der Bundesrepublik kehrte er 1958 nicht zurück in die Volksrepublik Polen. Nachdem er zunächst für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" und für "Die Welt" geschrieben hatte, war er von 1960 bis 1973 ständiger Literaturkritiker der Wochenzeitung "Die Zeit". Von 1973 bis 1988 leitete er in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" die Redaktion für Literatur und literarisches Leben. Er ist weiterhin in der F.A.Z. als Kritiker und als Redakteur der Frankfurter Anthologie tätig. Reich-Ranicki war Mitarbeiter der "Encyclopedia Britannica" und gehörte als Kritiker der Gruppe 47 an. Er war Mitinitiator des Klagenfurter Wettbewerbs um den Ingeborg Bachmann-Preis und von 1977 bis 1986 der Sprecher der Jury dieses Wettbewerbs. Vortragsreisen und Gastprofessuren führten ihn in die USA, nach Kanada, Israel, China, Australien und Neuseeland sowie in zahlreiche europäische Länder. Von 1988 bis 2001 leitete er das "Literarische Quartett" des Zweiten Deutschen Fernsehens. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Ehrendoktorwürden.

Vorverkauf:
Weiss’sche Universitätsbuchhandlung
Grabengasse 8, 69117 Heidelberg
Tel. 06221-22160
Eintritt: 8, ermäßigt 6 Euro

Kontakt:
Holger Pils
Germanistisches Seminar der Universität Heidelberg
Tel. 06221 543214
holger.pils@gs.uni-heidelberg.de

Allgemeine Rückfragen von Journalisten:
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
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Irene Thewalt
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