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Über die Liebe – oder warum sind Tupajas so wählerisch?

22. Oktober 2007

Vortrag von Prof. Dr. Dietrich von Holst, Lehrstuhl Tierphysiologie, Bayreuth – 28. Oktober 2007, 11.00 Uhr, Institut für Zoologie der Universität Heidelberg, Im Neuenheimer Feld 230 im Rahmen der Reihe "Kommunikation – Vom Molekül zur Kultur"

 

Tupajas sind etwa eichhörnchengroße Säugetiere, die in Südostasien weit verbreitet sind.  In der Natur leben sie paarweise in Revieren, die sie gegen fremde Artgenossen verteidigen. Auch in Gefangenschaft kann man Tupajas nur paarweise halten; wider Erwarten sind jedoch willkürliche Verpaarungen meist erfolglos: Die Männchen werden von den Weibchen aggressiv abgelehnt. Nur in etwa 20 Prozent aller Fälle führt das Zusammensetzen von einem Männchen und einem Weibchen von Beginn an zu einer harmonischen Paarbeziehung, die sich in einer Vielzahl freundlicher Verhaltensweisen und dem Fehlen jeglicher Aggression äußert. Je nach ihrer Qualität – harmonisch oder nicht-harmonisch – hat die Paarbeziehung dramatische Auswirkungen auf Verhalten, Fruchtbarkeit und Gesundheit der Tiere.


Liebende Tupajas  
Liebende Tupajas
Foto: von Holst
Für die Wahl der Partner sind – wie meist im Tierreich – auch bei Tupajas die Weibchen verantwortlich. Erstaunlicherweise beruht jedoch die Entscheidung für einen Partner bei Tupajas auf individuell unterschiedlichen Präferenzen der Weibchen für die Männchen: Ein Männchen, das von dem einen Weibchen heftig abgelehnt wird, kann für das nächste ein extrem attraktiver Partner sein. Die Weibchenwahl geschieht bei Tupajas anhand chemischer Signale, die Informationen über genetische Unterschiede zwischen den beiden Partnern vermitteln. Zum Verständnis der Gründe für diese so exklusive Partnerwahl wird die Frage behandelt: Warum ist Monogamie bei Säugetieren so selten – welche Vor- und Nachteile sind mit einer Monogamie verbunden?

Das Zoologische Museum ist am Vortragstag von 10.00 bis 12.00 Uhr geöffnet.

Rückfragen bitte an:
Prof. Dr. Volker Storch
Institut für Zoologie der Universität Heidelberg
Tel. 06221 545655
volker.storch@zoo.uni-heidelberg.de

Steffen Keiter oder Dr. Thomas Wehe
Tel. 545671 oder 546153, Fax 546162
s.keiter@zoo.uni-heidelberg.de
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Allgemeine Rückfragen von Journalisten auch an:
Dr. Michael Schwarz, Pressesprecher der Universität Heidelberg
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Irene Thewalt
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